Sport vereint Studierende aus 40 Nationen
Lodz (adh) – Mit einer groĂen Abschlussfeier in der Sport-Arena endeten die European Universities Games (EUG) 2022 am 30. Juli 2022 in Lodz. Am letzten Wettkampftag konnten die deutschen Hochschulen mit einer Silbermedaille im Karate und viermal Bronze im Taekwondo die Medaillenbilanz noch einmal verbessern. Damit beendet die deutsche Delegation die EUG mit dreimal Gold, zehnmal Silber und 20-mal Bronze auf dem elften Platz im Medaillenspiegel.
Erfolgreicher letzter Wettkampftag
Silber im Karate fĂŒr Meryam Yildirim
Im Kumite war Karateka Meryam Yildirim (IST Hochschule fĂŒr Management) im Finale angetreten, um sich die ersehnte Goldmedaille zu holen. Nach gutem Start lag die 27-JĂ€hrige gegen Kinga Harast (Uni Lodz) lange in FĂŒhrung, fiel jedoch kurz vor Schluss zurĂŒck. âLeider habe ich in den letzten Sekunden Fehler gemacht und musste zwei Punkte abgeben. Im GroĂen und Ganze bin ich mit meiner Leistung aber zufrieden und freue mich sehr ĂŒber Silberâ, so Yildirim nach dem Kampf.
Erfolgreiche WettkÀmpfe im Taekwondo
Insgesamt konnten die deutschen Hochschulen neun Medaillen im Taekwondo erkĂ€mpfen, vier Bronzemedaillen kamen am heutigen letzten Wettkampftag hinzu. Bei den Damen gingen in der Gewichtsklasse bis 67 Kilogramm Robyn Blake-Rath (Uni Hannover) und Ann-Christin Dorow (Uni Frankfurt) an den Start. Beide unterlagen im Halbfinale ihren Gegnerinnen, freuten sich anschlieĂend aber ĂŒber Bronze.
Youssef Mkademm von der TU Darmstadt lieferte in der Klasse bis 87 Kilogramm ebenfalls einen gelungenen Wettkampf ab, unterlag im Halbfinale aber knapp dem Ungarn Kelen Bailey. Das gleiche Resultat erzielte Walid Hashimi (RWTH Aachen) im Schwergewicht. Er konnte bei der Siegerehrung ebenso wie Mkademm Bronze in Empfang nehmen.
Bilanz EUG 2022: Gelungene RĂŒckkehr in den internationalen Wettkampfsport
EUG schreiben Geschichte â Sport vereint Studierende aus 40 Nationen
An den EUG in Lodz nahmen fast 5.000 Athletinnen und Athleten sowie Offizielle aus 40 LĂ€ndern teil. Studierende von ĂŒber 400 Hochschulen kĂ€mpften in 20 Sportarten um Medaillen und persönliche Bestleistungen.
Jörg Förster, EUSA VizeprĂ€sident und adh-Vorstandstandsvorsitzender, blickt auf die EUG 2022 zurĂŒck: âDie 5. European Universities Games in Lodz sind Geschichte und haben Geschichte geschrieben. Nach zwei Jahren Corona-bedingter AusfĂ€lle waren die von der EUSA veranstalteten EUG ein wichtiges Signal an die EuropĂ€ischen Hochschulsportinstitutionen und auch die EU-Sportpolitik. GroĂartige Gastgeber haben herausragende WettkĂ€mpfe und Side-Events organisiert, die einen perfekten Rahmen fĂŒr die friedliche Begegnung der besten Studierenden von Hochschulen aus 40 Nationen lieferten, und das vor dem Hintergrund eines verbrecherischen Krieges in Europa nur wenige hundert Kilometer entfernt. Wie emotional war allein der Einmarsch der ukrainischen Delegation, bei dem das ganze Stadion aufstand und applaudierte. Wie schön, die Begegnungen der Studierenden der anderen Nationen mit ihren Kommilitoninnen und Kommilitonen aus Kiew, Lwiw, Charkiw oder anderen StĂ€dten zu erleben. Daran mitwirken zu können, ist ein Privileg und eine Zukunftsaufgabe. Sport has the power to change the world â Lodz hat das unter Beweis gestellt.â
Elfter Rang in der Nationenwertung fĂŒr deutsche Delegation
Die deutsche Delegation stellte mit 396 Teilnehmenden, darunter 335 Aktive, von 46 deutschen Hochschulen beziehungsweise Wettkampfgemeinschaften (WGs) das drittgröĂte Team. Die deutschen Aktiven waren in 19 Sportarten vertreten. Mit 33 PodestplĂ€tzen belegte Deutschland in der Nationenwertung den elften Rang.
adh-Sportdirektor Thorsten HĂŒtsch bilanziert: âDie deutschen Hochschulen konnten mit 33 Medaillen die sehr erfolgreichen EUG 2018 (32 Medaillen) toppen, obwohl in diesem Jahr weder die Sportarten Kanusprint noch Rudern, in denen die deutschen Aktiven 2018 mit Abstand die meisten Medaillen gewonnen hatten, im Programm waren. Die EUG 2022 in Lodz stellen einen Ă€uĂerst gelungenen Wiederanfang des Wettkampfsports auf europĂ€ischer Ebene dar, bei dem die Aktiven wertvolle Erfahrungen fĂŒr ihre weitere sportliche Karriere sammeln konnten. Vor diesem Hintergrund bin ich sehr zufrieden und hoffe auf eine Ă€hnlich umfangreiche Entsendung zu den EUG 2024.â
Der Blick auf die deutsche Hochschulwertung zeigt, dass 16 Hochschulen mindestens einmal Edelmetall gewannen. AngefĂŒhrt wird diese Wertung von der Uni Hamburg, der Uni Wuppertal und der DSHS Köln/Wettkampfgemeinschaft Köln mit je fĂŒnf Medaillen.
Die medaillenreichste Sportart war Schwimmen. Hier standen die deutschen Athletinnen und Athleten zwölf Mal auf dem Siegerpodest. Auf Rang zwei folgen die Taekwondoin mit neun Medaillen, an dritter Stelle liegt Beachhandball mit zwei Medaillen.
Besondere Auszeichnungen fĂŒr deutsche Aktive
DarĂŒber hinaus erhielten die deutschen Teilnehmenden besondere Auszeichnungen: Unter anderem wurden im Beachhandball Kari Klebinger als TorschĂŒtzenkönig und Yorick Wolters von der WG Köln als bester TorhĂŒter ausgezeichnet. Zudem erhielten die Damen der WG Göttingen und die Herren der WG Karlsruhe Auszeichnungen fĂŒr ihr Fair-Play. Im Futsal freute sich TorhĂŒterin Kathrin Klimas (WG MĂŒnster) ĂŒber die Ernennung zur besten TorhĂŒterin des Turniers.
Bei den EUG spielt neben dem Wettkampfsport auch die interkulturelle Kommunikation eine wichtige Rolle. Das breit gefÀcherte Wettkampfprogramm wurde in Lodz von vielfÀltigen Rahmenveranstaltungen begleitet, bei denen der studentische Austausch im Mittelpunkt stand.
Professionelle Rahmenbedingungen bieten Grundlage fĂŒr Erfolg der Aktiven
Delegationsleiter Sebastian Knust zeigt sich vom Konzept der EUG 2022 ĂŒberzeugt und blickt stolz auf die Leistungen der deutschen Aktiven: âGlĂŒckliche Gesichter, professionelle Rahmenbedingungen und Sportarten auf hohem Niveau â die EUG 2022 in Lodz waren ein voller Erfolg. Sie haben die Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus ganz Europa vereint und den internationalen Austausch ermöglicht. Der enorme Zuspruch und die starke Beteiligung an den EUG zeigen das Interesse der Studierenden, sich â nach zwei Jahren Pandemie â international im fairen Wettkampf zu messen. Die deutschen Athletinnen und Athleten konnten dabei sehr positive Akzente setzen und haben vielfach die in sie gesetzten Erwartungen ĂŒbertroffen.â
Neben dem sportlichen Erfolg können der adh und seine Mitgliedshochschulen auch in organisatorischer Hinsicht eine positive Bilanz ziehen. Das Support-Team erfuhr viel Lob von den Teilnehmenden sowie vom lokalen Organisationskomitee und der EUSA. Die Schwimmerin Emelie Schnagl (Uni des Saarlandes) beschreibt die EUG als prĂ€gendes Erlebnis: âDie organisatorische Leistung des adh und der Zusammenhalt innerhalb der deutschen Delegation waren super und haben maĂgeblich zu unserem Erfolg beigetragen. Leider war die Zeit in Lodz viel zu schnell vorbei!â
EUG 2024 in Ungarn
Die ungarischen StĂ€dte Debrecen und Miskolc werden vom 12. bis 24. Juli 2024 die sechste Ausgabe der EUG ausrichten. Das Organisationskomitee erwartet mehr als 4.500 Athletinnen und Athleten, die in 20 verschiedenen Sportarten antreten werden. Im darauffolgenden Jahr wird Deutschland als Gastgeber der Rhine-Ruhr 2025 FISU World University Games rund 10.000 Aktive und Offizielle aus 170 LĂ€ndern in der Region Rhein-Ruhr begrĂŒĂen.
Quelle: Allgemeiner Deutscher Hochschulsportverband