„Bin `mehr oder weniger` im Bowlingcenter groß geworden…“

Nachgefragt bei der „World Games“-Siegerin im Bowling  Laura Beuthner

Bowling Symbolfoto

Der (Bowling-)Ball rollte in den letzten 16 Jahren sehr erfolgreich für das Berliner Bowling-Ass Laura Beuthner, Jahrgang 1994, vom BSC Kraftwerk Berlin. Laura Beuthner wurde siebzehnmal Deutsche Meisterin, Bronze-Medaillengewinnerin mit dem EM-Team 2014, EBT-Masters Siegerin 2014, WM-Dritte mit dem Team 2015, Bowlerin des Jahres 2015, Vize-Europameisterin 2016, Siegerin beim EBT-Ranking-Turnier 2016 und „World Games“-Siegerin 2017.

Ja, auch bei den „World Games“ den Weltspielen in den nichtolympischen Sportarten, imponierte Laura Beuthner, die seit 2001 aktive Bowling-Sportlerin ist. In Wroclaw siegte sie im Einzel vor Kelly Kulick aus den USA, Clara Guerrero aus Kolumbien und Daria Kovalova aus der Ukraine.

Die anderen Goldenen im Bowling erkämpften in der polnischen Metropole Youngseon Cho aus Südkorea (Herren-Einzel), Rocio Restrepo/Clara Guerrero aus Kolumbien (Damen-Doppel) und Francois Lavoie/Dan MacLelland aus Kanada (Herren-Doppel). Tobias Börding vom deutschen Bowling-Team wurde im Herren-Einzel hinter Youngseon Cho (Südkorea) und Ildemaro Ruiz (Venezuela) Dritter.

Wie beurteilt nun, mit etwas Abstand, Laura Beuthner ihren Triumph in Wroclaw?

MV-SPORT fragte nach

Laura Beuthner über ihren Wettkampf in Wroclaw, das Faszinierende am Bowling-Sport, ihre Weg zum Bowling, die schönsten Erfolge und ihr Leben neben den Bowling-Bahnen

„Bin `mehr oder weniger` im Bowlingcenter groß geworden…“

Frage: Herzlichen Glückwunsch noch nachträglich zum Bowling-Gold in Wroclaw! Wie verlief der Wettkampf aus Ihrer Sicht? Wie war das ganze „Drumherum“ dort?

Laura Beuthner privat

Laura Beuthner: Dankeschön für die Glückwünsche. Ich bin sprachlos, dass mir  noch immer so viele Menschen gratulieren!

Der Wettkampf verlief natürlich mehr als gut für mich. Ich fuhr nach Polen und setzte mir eine Top 8-Platzierung als Ziel, da ich natürlich wußte, wie gut die anderen Nationen auch sind. Ich zweifelte aber nie an mir, dass ich durchaus gewinnen kann.

Auch das Drumherum war eine sehr schöne Erfahrung. Tobias Börding und ich haben uns nach unserem Wettkampf die Zeit genommen und sind vier Tage lang zu anderen Sportarten gefahren, um uns mit diesen auseinander zu setzen. Es wurde keinesfalls langweilig für uns. Auch im Deutschen Haus wurden wir vom Deutschen Olympischen Sportbund herzlichst aufgenommen.

Frage: Was ist das Faszinierende für Sie am Bowling-Sport? Wie kamen Sie zu dieser interessanten Sportart?

Die Bowling Finalistinnen in Wroclaw Foto: Gisela Goebel DBU

Laura Beuthner: Ich bin durch meine Eltern zum Bowlingsport gekommen. Beide haben früher sechsmal wöchentlich Bowling gespielt. Meine Mama hat mittlerweile aufgehört, ist aber im Berliner Bowling-Verband Vizepräsidentin. Mein Papa spielt immer noch einmal die Woche. Beide unterstützen mich, wo sie nur können.

Da ich „mehr oder weniger“ im Bowlingcenter groß geworden bin, war für mich schon früh klar, dass ich gerne in einen Verein eintreten möchte. Im Jahre 2000 habe ich meine heutige Doppelpartnerin Sandra Matz kennengelernt und wir wollten unbedingt beide zusammen Bowling spielen, was wir auch bis heute gut und erfolgreich geschafft haben. Bowling ist für mich nicht etwas, was jeder macht und das macht es für mich um so interessanter.

Frage: Sie erkämpften schon einige Menge Erfolge… Welche davon sind für Sie die nachhaltigsten bzw. schönsten?

Laura Beuthner: Die „World Games“ stehen ganz oben auf der Liste, neben den weiteren internationalen Erfolgen. Doch auch der Titel der Deutschen Meisterin macht mich jedes Mal aufs Neue stolz!

Frage: Was beinhaltet ansonsten Ihr Trainingsalltag aus?

Siegerehrung Frauen-Bowling Foto: Gisela Goebel DBU

Laura Beuthner: Ich gehe im Schnitt ungefähr drei- bis viermal wöchentlich trainieren. Neben dem Bowling gehe ich aber noch ins Fitnesscenter, um mich fit zu halten. Beim Bowling ist es wichtig, über einen längeren Zeitraum die Konzentration zu halten und da ist eine gewisse körperliche Fitness sehr wichtig.

Letzte Frage: Wie sieht Ihr Leben neben den Bowling-Bahnen aus?

Laura Beuthner: Ich studiere Soziale Arbeit. Neben dem Aufwand, den ich für das Bowling betreibe, und dem Studium bleibt nicht viel Zeit für andere Dinge. Ich unternehme in meiner freien Zeit jedoch oft etwas mit meiner Familie und Freunden.

Vielen Dank, weiterhin alles Gute und maximale Erfolge!

M.Michels

Zur Info:

Der World Games-Wettkampf 2017 Foto: Gisela Goebel DBU

Seit den ersten „World Games“ 1981 in Santa Clara gehört Bowling zum Programm der „World Games“. Aus deutscher Sicht gab es bis 2017 insgesamt sechsmal Gold, dreimal Silber, dreimal Bronze. Die deutschen Goldmedaillen erkämpften dabei im „Nine-Pin-Bowling“ Elgin Justen (Frauen-Einzel) bzw. Elgin Justen/Holger Mayer (MIxed) jeweils bei den „World Games“ 2005 in Duisburg.

Für „Schwarz-Rot-Gold“ waren dann auch im „Ten-Pin-Bowling“ Gisela Lins (Frauen, All Events, „World Games“ 1985 in London), Patricia Schwarz (Frauen-Einzel, „World Games“ 1997 in Lahti), Tobias Gäbler (Herren-Einzel, „World Games“ 2001 in Akita) und eben Laura Beuthner (Frauen-Einzel, „World Games“ 2017 in Wroclaw) erfolgreich.

Die bisherigen 36 Goldmedaillen im Bowling bei „World Games“ 1985-2017 erkämpften Deutschland (sechs), Finnland (vier), Schweden bzw. Südkorea (je drei), Taiwan, Belgien, Kolumbien, Kanada, Frankreich bzw. Großbritannien (je zwei) und Luxemburg,  Norwegen, die USA, Australien, Singapur, Guatemala, die Ukraine und Malaysia (je einen). M.M.

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