Dierkower Elche feiern JubilÀum in Trelleborg

Mittlerweile seit 25 Jahren wird in der Hansestadt Rostock dem Rugbyei nachgejagt. Einst etablierte der Quickborner Rugbyautodidakt, Heinrich Severin, im Stadtteil Dierkow den Sport und ĂŒber die Jahre hat die Abteilung eine beachtliche Entwicklung vollzogen. In den glanzvollen 2000er Jahren brachten die Elche mehrere Nationalspieler und -spielerinnen hervor sowie mehrere Turnier- und Ligatitel nach Hause.

Im Gedraenge: die Dierkower Elche in blau-weiß. FOTO: Andre Goeda

Heute sind die Elche als Spielgemeinschaft mit den Freubeutern aus Wismar-Hornstorf sowie den Fortunen aus Greifswald-Neuenkirchen in einer Spielgemeinschaft in der Verbandsliga Nord aktiv. Um ein eigenes Team zu stellen, fehlt es an Personal. Nur zu besonderen AnlÀssen wie dem internationalen Hanse-Masters-Turnier am Hanse-Sail-Wochenende in Rostock kommen die aktuellen und ehemaligen Elche aus ganz Deutschland zusammen, um gemeinsam der Rostocker Rugbytradition zu folgen.

AnlĂ€sslich des Vereinsgeburtstags der Dierkower Elche machte sich das Team der Elche auf große Fahrt ĂŒber die Ostsee und besuchte die schwedischen Nachbarn im beschaulichen Trelleborg. Der dort ansĂ€ĂŸige Pingvin Rugby Club hatte die Elche eingeladen, um zĂŒnftig das JubilĂ€um zu feiern und natĂŒrlich auch um Rugby zu spielen. Nach der Ankunft in Trelleborg am Freitag kam es im Klubhaus der Gastgeber zum interkulturellen Austausch bei isotonischen GetrĂ€nken, der teils bis zum Morgengrauen exerziert wurde.

Mit sehr mĂŒden Beinen ging es dann am Sonnabend auf den Rugbyplatz. Zur ErwĂ€rmung gab es ein packendes Ligaspiel der ersten Trelleborger Mannschaft gegen Göteborg zu bestaunen, bei dem sich die Elche noch den ein oder anderen Trick abschauen konnten. Anschließend ging es dann gegen die zweite Mannschaft der Gastgeber um Ruhm und Ehre zum Vereinsgeburtstag. Das Rostocker Team war mit vielen aktuellen Verbandsligaspielern, Ehemaligen, Jugendspielern und zwei Freunden der Freibeuter aus Wismar angereist und konnte den Spielbeginn kaum erwarten.

Doch mit Anpfiff zeigte sich, dass die langen skandinavischen NĂ€chte ihren Tribut fordern wĂŒrden. Die Pinguine machten von Beginn an Druck, dem die Verteidigung der GĂ€ste nur bedingt standhielt. So gingen die Schweden frĂŒh durch zwei Versuche mit 12:0 in FĂŒhrung ehe der Rostocker KapitĂ€n Tore Dwars mit einem spektakulĂ€ren Straftritt die ersten drei Punkte zum 12:3 erzielen konnte.

Aufgrund der heißen Temperaturen einigten sich beide Mannschaften auf zusĂ€tzliche Wasserpausen, die es dem Rostocker Tourmanager AndrĂ© Goeda ermöglichten, ins Spielgeschehen einzugreifen und sein Team in der Defensive neu zu ordnen. Fortan besannen sich die Elche auf ihre Tugenden und griffen beherzt mit ihren krĂ€ftigen StĂŒrmern an und arbeiteten sich mehrfach bis zur Mallinie der Gastgeber vor. Doch dort angekommen vergaßen die Mecklenburger Punkte zu machen.

Marten Paulsen mit Ball – FOTO: Andre Goeda

So nutzten die Trelleborger die individuellen Fehler und Ballverluste der Elche gnadenlos aus und konterten die Rostocker im eigenen Stadion aus. Die Pinguine erhöhten durch mehrere Versuche der schnellen Hintermannschaft verdient auf 48:3 bis zum Halbzeitpfiff und zogen uneinholbar davon. Im zweiten Spielabschnitt ging es fĂŒr die Elche nur noch darum das Ergebnis in Grenzen zu halten und selbst noch einmal Akzente zu setzen.

Nach dem Wiederanpfiff agierten die GĂ€ste aus M-V dann wieder zielstrebiger und konnten den Ehrenversuch durch den erst 16-JĂ€hrigen Lorenz Paulsen erzielen. Ein schnell ausgefĂŒhrter Straftritt brachte Unordnung in die schwedische Verteidigung und eröffnete Paulsen die LĂŒcke, um zum umjubelten Versuch der GĂ€ste abzulegen. Die schwierige Erhöhung durch KapitĂ€n Tore Dwars misslang.

Mit stetig schwindenden KrÀften bei den Elchen erzielten die Gastgeber noch mehrere teils sehenswerte Versuche bis der souverÀne Schiedsrichter beim Endstand von 85:8 ein Einsehen hatte und die Partie abpfiff. Nach Spielende wurde Lorenz Paulsen zum Mann des Spiels der Rostocker ernannt, da er sich durch knallharte Verteidigung und gutem Auge im Angriffsspiel von seinen Mitspielern hervortat.

Auf dem abendlichen Abschlussbanquet wurde zusammen gegessen, gesungen und verschiedene Rugbydevotionalien getauscht. KapitĂ€n Tore Dwars fand abschließend nur positve Worte zum Spiel: „Wir haben hier heute die Dierkower Elche wĂŒrdig vertreten. Auch wenn das Ergebnis nicht sehr positiv fĂŒr uns ausgefallen ist. Unsere jungen Spieler konnten zeigen, was sie gelernt haben und die alten Herren noch einmal Rugbyluft schnuppern. In Zukunft wollen wir diese Verbindung nach Trelleborg vertiefen und wenn möglich eine neue Tradition daraus machen. Wir sind einfach nur glĂŒcklich, dass es Rugby in Rostock nun schon seit 25 Jahren gibt und freuen uns auf die nĂ€chsten 25.“

von Andre Goeda

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