„VEREINt im Norden“ begeistert in der Neptunschwimmhalle Rostock

Rostock– Ein außergewöhnliches Experiment voller Klang, Konzentration und Körperbeherrschung lockte gestern rund 150 Zuschauer in die Neptunschwimmhalle Rostock. Unter dem Titel „VEREINt im Norden“, einer gemeinsamen Initiative von NDR Kultur und dem Wasserspringerclub Rostock e. V., verschmolzen klassische Musik und Leistungssport zu einem eindrucksvollen Erlebnis.

Von 15 bis 17 Uhr verwandelte sich die Schwimmhalle in eine Bühne für Kunst und Athletik: Während die deutsche Nationalmannschaft und die Trainingsgruppen des WSC Rostock im Wasser trainierten, untermalte Pianist Philipp Schmid das Geschehen mit feinfühliger Live-Musik am E-Piano – von Bach bis Debussy, ganz nach den Wünschen der Gäste. Zuschauer, darunter viele Senioren, Eltern und Freunde des Wasserspringens, konnten sich direkt vor Ort Stücke wünschen – stets mit einem Hang zur Klassik.

Durch den Nachmittag fĂĽhrte charmant und kenntnisreich Moderatorin Juli Westlake, die mit Hintergrundinformationen zu Musik, Sport und dem besonderen Projekt durch das Programm begleitete. „Ein gelungenes Experiment mit Botschaft“, so Vereinpräsidentin Annette Rösler. Mit strahlenden Gesichtern verfolgten vor allem die jungen Springerinnen und Springer die Verbindung von Musik und Bewegung. Der krönende Abschluss: tosende Standing Ovations von Eltern, Freunden und Sportbegeisterten – ein bewegender Moment fĂĽr alle Beteiligten.

Begleitet wurde die Veranstaltung von einem zehnköpfigen Team von NDR Kultur Radio sowie einem Fernsehteam des NDR. Auch fürs leibliche Wohl war gesorgt: Kaffee und Kuchen luden zum Verweilen ein, die Einnahmen aus freiwilligen Spenden waren enorm.

Ein Weckruf fĂĽr den Erhalt des Trainingsbetriebs

Doch bei aller Begeisterung ging es auch um ein ernstes Anliegen: Der Wasserspringerclub Rostock e. V. wollte mit dieser Aktion auf die bevorstehende Sanierung des Schwimmhallendaches aufmerksam machen. Für die Dauer von rund neun Monaten wird eine Schließung des Sprungbeckens – rund 200 Sportlerinnen und Sportler sind davon betroffen. Trainingsausfälle auf unbestimmte Zeit sind die Folge.

Ein besonderer Dank gilt der engagierten Gruppe „Tatendrang“, die seit Wochen unermüdlich Sponsoren und Spenden sammelt, um Reisekosten und alternative Trainingsmöglichkeiten außerhalb der Neptunschwimmhalle zu ermöglichen. Vor ihnen liegt eine echte Mammutaufgabe: 240.000 Euro müssen zusammengebracht werden, um den Trainingsbetrieb aufrechtzuerhalten. Ihr Einsatz ist ein starkes Zeichen für den Zusammenhalt in der Rostocker Sportszene.

Philipp Schmid, der sich begeistert vom Projekt zeigte, kündigte bereits an, nach Abschluss der Sanierung mit seiner Bigband nach Rostock zurückkehren zu wollen – ein Zeichen der Hoffnung und der Verbundenheit. „VEREINt im Norden“ hat gezeigt, wie inspirierend die Verbindung von Kultur und Sport sein kann – und wie wichtig es ist, Räume dafür zu erhalten.

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