„Das Zusammenspiel zwischen Mensch und Technik ist faszinierend…“

Interview mit der mecklenburgischen Rallyesportlerin Ella Kremer

Mecklenburg-Vorpommern ist nicht nur ein Land der Boxsportler, Volleyball-Spielerinnen, Wasserspringer, Leichtathleten, Segler, Ruderer, Kanuten oder Ballsportler, nein, in M-V „dröhnen“ auch sportlich die Motoren. Der Rallye-Sport ist dabei mit dem Namen der Familie Kremer aus Severin eng verbunden.

Armin Kremer, Jahrgang 1968 und in Crivitz geboren, ist mittlerweile seit einem Vierteljahrhundert motorsportlich sehr ambitioniert und feierte bei nationalen und internationalen Rallye-Meisterschaften große Erfolge: 2001 europäischer Titelträger im Rallyesport und dreimal deutscher Meister (1996, 1998, 1999). Seine Tochter Ella, 18 Jahre, feierte auch schon einige Erfolge im Motorsport.

MV-SPORT fragte nach

Ella Kremer über aktuelle Ergebnisse, ihr Interesse für den Motorsport und ihr Leben neben dem Motorsport

„Das Zusammenspiel zwischen Mensch und Technik ist faszinierend…“

Frage: Frau Kremer, Sie sind eine sehr ambitionierte Rallyesportlerin. Zuletzt stand die Sichtung zum neuen Förderpiloten des ADAC Opel Rallye Junior Teams auf dem Programm. Wie lief es dort für Sie?

Ella Kremer: Mein Fahrer Nico Knacker ist leider nicht in das Förderprogramm für 2018 gekommen. Als bester Deutscher Fahrer hatten wir die Möglichkeit, leider sind wir am Samstag der 3 Städte Rallye von der Strecke abgekommen und die Chancen sind somit verpufft.

Frage: Welche neuen rallyesportlichen Ziele haben Sie nun?

Ella Kremer: Bis jetzt haben wir noch keine aktuellen Pläne für die nächste Saison. Unsere konkreten Vorhaben werden zumeist erst Anfang des Jahres entschieden, wenn das Budget steht.

Frage: Sie kommen aus einer motorsportlich begeisterten Familie. Wann sagten Sie sich: „Das ist jetzt auch mein Sport!“?

Ella Kremer: Das Interesse war bei mir schon immer groß. Deshalb war der Einstieg für mich etwas leichter, auch wegen der Unterstützung der Familie. Wenn ich Fragen hatte, gab es immer gleich einen Ansprechpartner für mich.

Frage: Was ist für Sie das Faszinierende am Rallyesport?

Ella Kremer: Das Faszinierende ist das Zusammenspiel zwischen Mensch und Technik. Man kann zudem nur gewinnen, wenn das Team hundertprozentig funktioniert. Nicht zuletzt muss auch das Vertrauen zwischen Fahrer und Beifahrer vorhanden sein, sonst klappt es im Auto nicht.

Frage: Sie feierten schon einige gute Erfolge… Welches war der bislang schönste?

Ella Kremer: Mein erster WM-Lauf mit Marijan Griebel in Polen war definitiv ein riesiger Erfolg für mich. Polen ist mit seinen schnellen Schotterstrecken eine echte Herausforderung. Ich konnte sehr viel Erfahrung sammeln in Bezug auf meinen Rhythmus bei Vorlesen des Aufschriebes und von der Organisation, die ein Beifahrer zu erledigen hat.

Letzte Frage: Wie sieht Ihr Leben ohne Rallyesport aus?

Ella Kremer: Wie andere in meinem Alter, kümmere ich mich um meine Ausbildung und sonst betreibe ich Ausdauersport.

Vielen Dank, dann weiterhin alles erdenklich Gute und maximale, motorsportliche Erfolge!

Motorsportive Exkurse

 

Als der Motorsport noch olympisch war

Olympisch war der Motorsport dabei erst einmal. Genauer gesagt, handelte es sich um die Motorbootrennen in der Bucht von Southampton während der vierten Olympischen Sommerspiele 1908 in London. Damals standen drei Entscheidungen auf dem Programm, wobei sieben Medaillen verteilt wurden. Großbritannien erkämpfte dabei zweimal Gold (plus 3 x Silber, 1 x Bronze) und Frankreich jubelte über eine Goldene.

Die Briten Thomas Thorncroft, Bernard Redwood bzw. John Field-Richard waren in der B- und C-Klasse am besten. Der Franzose Emile Thoubron gewann in der A-Klasse.

Acht Jahre zuvor, bei den zweiten Olympischen Spielen 1900 in Paris, wurde der Motorsport nur olympisch demonstriert. Vierzehn Entscheidungen im Motorrad-Sport, Auto-Sport und mit den Motorbooten kamen zur Austragung, wobei Frankreich in dreizehn der vierzehn Wettkämpfe die Nummer eins war. Die französische Sieges-Serie 1900 durchbrach der US-Amerikaner Gilbert Brown mit den „Fire Truck“.

Der Deutsche Carl Voight belegte vor 117 Jahren im Motorsport in Paris 1900 übrigens immerhin einen dritten Rang.

Die Formel 1-Saison 2017

Seit März 2017, seit dem Großen Preis von Australien, läuft die diesjährige WM-Saison in der Formel 1. Die bisherigen 17 von 20 WM-Rennen entschieden fünf Fahrer für sich. Der erfolgreichste Fahrer ist dabei Lewis Hamilton (Großbritannien, Mercedes), der die Großen Preise von China, von Spanien, von Kanada, von Großbritannien, von Belgien, von Italien, von Singapur, von Japan und der USA. Damit führt Hamilton in der Gesamtwertung klar mit 331 Punkten und ist damit auf Kurs zum vierten WM-Titel.

Sebastian Vettel (Deutschland, Ferrari) feierte Erfolge in vier WM-Rennen, so bei den Großen Preisen von Australien, von Bahrain, von Monaco und von Ungarn. Das bedeutet derzeit 265 Punkte im Gesamtstand.

Zwei WM-Rennen des Jahres beendete hingegen Valtteri Bottas (Finnland, Mercedes) als Erster: die Großen Preise von Russland und von Österreich. Das ist Rang drei im Gesamt-Klassement mit 244 Punkten vor Daniel Ricciardo (Australien, Red Bull).

Die beiden Red Bull-Fahrer Daniel Ricciardo und Max Verstappen (Niederlande) schafften 2017 bisher zwei Erfolge. Ricciardo war die Nummer eins beim Großen Preis von Aserbaidschan und Verstappen holte Rang eins beim Großen Preis von Malaysia.

Die letzten WM-Rennen in der Formel 1 in diesem Jahr sind der Große Preis von Mexiko am 29.Oktober 2017, der Große Preis von Brasilien am 12.November 2017 und der Große Preis von Abu Dhabi am 26.November 2017.

Am 29.November 2017 entscheidet sich also, wer Nachfolger von Nico Rosberg (Deutschland, Mercedes) wird…

 

Marko Michels

 

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