Dass der Herforder EV geschlagen wurde, lag nicht zuletzt am vierfachen Torschützen Verteidiger Jonas Gerstung, an dem sechsfachen Vorlagengeber Justin Maylan und an dem mehrere Male rettenden Torwart Lukas Schaffrath.
Das war mehr als nur ein Stein, der allen beim Rostocker Eishockey-Club vom Herzen fiel – das war ein Felsen! Mit dem 7:5 (1:0, 3:2, 3:3) am Sonntagabend in der Eishalle Schillingallee gegen den Herforder EV gelang den Piranhas endlich – nach sechs Niederlagen hintereinander – der ersehnte erste Saisonsieg in der Oberliga Nord.
Am Freitag hatte es ein 2:7 bei den Saale Bulls in Halle gegeben, das erst zum Ende hin so klar ausfiel und zu dem Trainer Chris Stanley meinte: „In den ersten zehn Minuten haben wir gut gespielt und verdient 1:0 geführt, danach hat Halle mehr Druck gemacht, und wir sind von unserem Weg abgekommen. Verletzungen, Erkältungen oder eine späte Ankunft können als Entschuldigung nicht mehr herhalten. Wir müssen 60 Minuten lang einfacher und disziplinierter spielen. Uns fehlt momentan die Konstanz in unseren Leistungen.“
Am Sonntag begann der REC recht konzentriert. Ein Konter von Lukas Koziol wurde gehalten (5.), Kevin Lavallée vergab eine „Hundertprozentige“ (7./knapp vorbei), doch Sekunden später „saß“ ein Konter zum 1:0 durch August von Ungern-Sternberg. Im zweiten Drittel erhöhte Jonas Gerstung mit einem schönen Schlenzer auf 2:0. Auch für die nächsten beiden Tore sorgte der Verteidiger – bemerkenswert.
Ein richtig gutes Spiel machte auch Torhüter Lukas Schaffrath – ein toller Rückhalt, der gerade im Mitteldurchgang ein paarmal super rettete. Und wenn er mal nicht an den Puck kam, dann hatte Rostock Glück, so bei einem Pfostenschuss von Berezovskij (35.). In den letzten 20 Minuten schoss Gerstung noch sein viertes Tor, und Justin Maylan kam zu seiner sechsten (!) Vorlage. Zum Ende hin wurde es noch dramatisch, doch Koziol erlöste den REC, indem er den Puck zum Endstand ins leere Tor schob.
Chris Stanley: „Wir sind natürlich erleichtert. Wir hatten uns viel vorgenommen, wollten unbedingt diesen Sieg. Wir müssen es aber noch lernen, den Sack früher zuzumachen. Im Endeffekt ist es ein verdienter Erfolg, bei dem Jonas Gerstung mit seinen vier Toren herausragt. Ich hoffe, dass wir jetzt auch in die nächsten Spiele anders reingehen.“
REC Piranhas: Schaffrath (Strobel) – Gerstung, Seckel, Morgan, Lavallée, Kraus – Balla, Maylan, Lenk, Herz, von Ungern-Sternberg, Pauker, Steinmann, Koziol
Keeper Lucas Di Berardo fehlte erkrankt und Tim Marek wegen Rückenbeschwerden.
Tore: 1:0 von Ungern-Sternberg (7./Vorlagen: Maylan, Balla), 2:0 Gerstung (22./Maylan), 2:1 Biezais (25. – in Unterzahl), 3:1 Gerstung (27./Maylan, von Ungern-Sternberg – in Überzahl), 3:2 Bombis (29.), 4:2 Gerstung (34./Morgan, von Ungern-Sternberg – in ÜZ), 4:3 Rinke (45.), 5:3 Balla nur 39 Sekunden später (Maylan, von Ungern-Sternberg), 6:3 Gerstung (50./Maylan, Lenk – wieder ein Hieb in den Winkel), 6:4 Begovs (59. – in ÜZ), 6:5 Begovs (59:31), 7:5 Koziol (59:37/Maylan – Empty net)
Strafminuten: Rostock 8, Herford 8
Zuschauer: 853
Autor: Arne Taron