„Die Stimmung war grandios…“

Straßen-Radsportlerin Trixi Worrack über die Straßen-Radsport-WM in Bergen

Die 84.Straßen-Radsport-WM in Bergen sind schon wieder Geschichte (MV-SPORT berichtete). Im Elite-Bereich bei den Frauen waren die Niederländerinnen wieder einmal mega-stark, aber auch deutsche Radsportlerinnen setzten sportliche Akzente. Für die vierfache Weltmeisterin im Team-Zeitfahren von 2012 bis 2015 sowie vierfache Olympia-Teilnehmerin 2004, 2008, 2012 bzw. 2016 Trixi Worrack, Jahrgang 1981 und Wahl-Bad Doberanerin, waren die Welt-Titelkämpfe zwar nicht ganz so erfolgreich, aber im Mannschaftszeitfahren gab es für ihr Team „Canyon-SRAM“ zumindest Rang vier.

Wie beurteilt nun Trixi Worrack die Welt-Titelkämpfe 2017 im Straßen-Radsport?!

MV-SPORT fragte nach

Trixi Worrack über die Straßen-Radsport-WM 2017, die dortige Organisation und kommende Herausforderungen

„Die Stimmung war grandios…“

Frage: Die Welt-Titelkämpfe im Straßen-Radsport 2017 sind bereits wieder Historie. Wie beurteilen Sie die Entscheidungen im Elite-Bereich der Frauen aus persönlichem Blickwinkel?

Trixi Worrack: Im Frauen-Bereich (Elite) konnte man schon sehen, dass im Moment die Niederländerinnen sehr stark sind. Sie waren auch vor dem Rennen die  Favoriten . Sie haben gegenwärtig  einen sehr starken Jahrgang. Was mir jedoch auffiel, ist hingegen, dass beim Nachwuchs – ob U 23 oder Junioren – niemand aus den Niederlanden erfolgreich war. Daher muss man erst einmal sehen, ob erneut wieder so gute Athletinnen und Athleten aus den Niederlanden in den Elite-Bereich nachrücken.

Frage: Wie lautet Ihr Resümee zur WM aus internationaler Sicht?

Trixi Worrack: Es konnten – bei Berücksichtigung der multinationalen Besetzung der Mannschaften  im Team-Zeitfahren – zehn Länder, so die Niederlande, die Slowakei, Dänemark, Australien, Kanada, die USA, Frankreich, Großbritannien, Italien bzw. Deutschland, WM-Gold in den zwölf Entscheidungen (Elite, U 23 bzw. Junioren) der Straßen-Radsport-WM in Bergen 2017 erkämpfen. Insgesamt schafften 18 Länder WM-Medaillen. Das zeigt, wie beliebt der Straßen-Radsport weltweit ist und nicht zuletzt, dass die Konkurrenz immer stärker wird.

Frage: Wie war ansonsten die Stimmung und Organisation der Welt-Titelkämpfe in Bergen?

Trixi Worrack: Die Stimmung in Norwegen war wirklich grandios.  Ich habe ja nun schon an vielen Straßen-Radsport-Welttitelkämpfen teilgenommen, aber von der Atmosphäre und Organisation präsentierte Norwegen eine der besten WM, die ich erleben konnte.

Letzte Frage: Wie geht es nun für Sie sportlich und persönlich weiter?

Trixi Worrack: Aktuell habe ich circa vier Wochen Pause, in denen ich einmal nicht auf dem Rad sitze. Für 2018 habe ich noch einen Vertrag bei meinem Team Canyon-SRAM. Und dann geht es schon wieder ins Training… Ab November beginnt die Vorbereitung für die nächste Saison.

Vielen Dank, weiterhin alles erdenklich Gute und maximale Erfolge!

Anmerkung zu den WM im Straßen-Radsport 2017

Die WM fanden zwischen dem 17.September und 24.September in Bergen (Norwegen) statt. Es standen im Elite-Bereich sechs Entscheidungen (Frauen, Männer), im U 23-Bereich zwei Entscheidungen (nur Männer) und im Junioren-Bereich vier Entscheidungen (Frauen, Männer) auf dem Programm.

Im Elite-Bereich der Frauen gingen die Einzel-Entscheidungen an Annemiek van Vleuten (Niederlande) im Zeitfahren bzw. Chantal Blaak (Niederlande) im Straßen-Einzel. Die Zeitfahr-Team-Entscheidung war „eine Angelegenheit“ für das niederländische Team Sunweb mit der multinationalen Besetzung Lucinda Brand, Floortje Mackaij, Sabrina Stultiens bzw. Ellen van Dijk (alle Niederlande), Leah Kirchmann (Kanada) sowie Coryn Rivera (USA). Bronze errang das deutsche Team „Cervelo-Bigla Pro Cycling“ mit der multinationalen Besetzung Stephanie Gaumnitz, Lisa Klein bzw. Clara Kloppenburg (alle Deutschland), Lotta Lepistö (Finnland), Cecilie Uttrup Ludwig (Dänemark) bzw. Ashleigh Moolman (Südafrika).

Das deutsche Team „Canyon-SRAM“ in der Besetzung Lisa Brennauer, Mieke Kröger bzw. Trixi Worrack (alle Deutschland), Hannah Barnes (Großbritannien), Elena Cecchini (Italien) bzw. Alexis Ryan (USA) belegte Rang vier.

Bei den Elite-Herren gingen die Goldenen an Peter Sagan (Slowakei, Straßen-Einzel), Tom Dumoulin (Niederlande, Einzel-Zeitfahren) und an das deutsche Team „Sunweb“ mit der multinationalen Besetzung Lennard Kämna (Deutschland), Tom Dumoulin, Wilco Kelderman bzw. Sam Ooomen (alle Niederlande), Sören Kragh Andersen (Dänemark) bzw. Michael Matthews (Australien).

Über Gold im U 23-Bereich konnten Benoit Cosnefroy (Frankreich, vor Lennard Kämna) im Straßen-Einzel und Mikkel Berg (Dänemark) im Einzel-Zeitfahren jubeln.

Im Juniorinnen- bzw. Junioren-Bereich triumphierten indes Elena Pirrone (Italien) im Straßen-Einzel bzw. im Zeitfahren und Julius Johansen (Dänemark) im Straßen-Einzel bzw. Tom Pidcock (Großbritannien) im Zeitfahren.

Medaillen errangen in Bergen die Slowakei, die Niederlande, Deutschland, Dänemark, Australien, Kanada, die USA, Frankreich, Großbritannien, Italien, Norwegen, Slowenien, die Schweiz, Weissrussland, Polen, Luxemburg, Finnland und Südafrika.

Marko Michels

Symbolfoto – Radsport

 

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