Norbert Henke ist neuer Sportlicher Leiter und kĂŒnftig Trainer der Mecklenburger Stiere

Norbert Henke ist neuer Sportlicher Leiter und kĂŒnftig Trainer der Mecklenburger Stiere.  Foto: Barbara Arndt
Der designierte Stiere-Chef Patrick Bischoff und Sportchef Norbert Henke (r.) gehen die neue Saison gemeinsam an.   Foto: Barbara Arndt

Schwerin (ba) – Ein alter Bekannter kehrt zurĂŒck: Norbert Henke (63) ist neuer sportlicher Leiter bei den Mecklenburger Stieren. Zudem wird er die Profi-Mannschaft als Trainer in die neue Saison fĂŒhren. „Mit diesem Schritt wird ein Gesellschafterbeschluss umgesetzt, der Norbert als Sportlichen Leiter vorsah. Nach ersten, sehr guten persönlichen GesprĂ€chen mit Norbert ist das fĂŒr mich eine sehr gute Lösung, gerade in der Erweiterung als Sportchef und Coach“, sagt Patrick Bischoff, der als neuer GeschĂ€ftsfĂŒhrer bei der Spielbetriebs GmbH den Profi-Handball voranbringen will. „Mit der Erfahrung von Norbert Henke werden wir sportlich und als Team einen weiteren Sprung nach vorne machen. Wir wollen gemeinsam viele Dinge in die richtige Bahn bringen“, so Patrick Bischoff. Und da haben die beiden Neuen eine Menge zu tun. Die aktuelle Saison, von der derzeit noch niemand weiß, wie sie zu Ende gehen wird, war fĂŒr die Stiere nicht die beste. Das ursprĂŒngliche Saisonziel wurde frĂŒhzeitig verfehlt. Trainerwechsel und Entwicklungen im Umfeld wirkten alles andere als positiv auf das Team, welches durchaus vorhandene große Potenziale nicht immer abrufen konnte.

Und dann sorgt die Corona-Krise fĂŒr zusĂ€tzliche Sorgen: Abruptes Ende von Training und Spielbetrieb, Kurzarbeit, Bangen um die wirtschaftliche Entwicklung der Partner und UnterstĂŒtzer – es sind nicht die besten Vorzeichen fĂŒr die bevorstehende Zeit. „Davon lassen wir uns nicht beeindrucken. Wir mĂŒssen die nĂ€chsten Tage und Wochen durchstehen, möglichst alle gesund bleiben und können hoffentlich bald wieder richtig loslegen“, sagt Norbert Henke. Die Schweriner Handballfans kennen ihn aus Post-Zeiten: Der gebĂŒrtige Stralsunder, der selbst in der DDR-Oberliga Handball gespielt hatte, fĂŒhrte zunĂ€chst die MĂ€nnermannschaft des Stralsunder Handballvereins von der fĂŒnften Liga zum Aufstieg in die 1. Bundesliga (2002/2003). Von 2005 an leitete er geschĂ€ftsfĂŒhrend und als Trainer die Geschicke des SV Post Schwerin in der 2. Bundesliga. Bis 2009 als Coach, noch ein weiteres Jahr an der Spitze der GmbH. SpĂ€ter folgten weitere Trainer- und Chefposten beim HC Empor Rostock und in Stralsund.

Und nun wieder Schwerin. Norbert Henke, seit etlichen Jahren beruflich im ImmobiliengeschĂ€ft unterwegs, heuert jetzt bei den Mecklenburger Stieren an. Warum? „Ich bin dem Handball immer verbunden geblieben. Insbesondere mit Blick auf Schwerin, ich wohne im Umfeld der Landeshauptstadt. Da sind die Wege nicht weit. Viele Kontakte stehen nach wie vor. Dass es damals nicht mehr passte mit mir und dem Schweriner Handball, ist lange her und fĂŒr mich kein Grund, die neue Chance nicht anzunehmen. Im Gegenteil. Ich freue mich sehr.“ Ein paar Tage Bedenkzeit hatte er sich gegönnt, nachdem Gesellschafter ihn hinsichtlich eines neuen Engagements angesprochen hatten. „Die Herausforderung, das besser zu machen, was ich sehe, ist reizvoll. Und ich bin guten Mutes. Die beiden letzten Heimspiele haben Freude bereitet. Körpersprache und Einsatz waren zu sehen. Da wurde etwas aufgebaut“, sagt er mit Respekt vor dem Stiere-Team. Respekt ist etwas, was der kĂŒnftige Coach kompromisslos einfordern wird. Ebenso einige der „alten Werte“: beste Athletik, ĂŒberzeugende Ausdauer, grĂ¶ĂŸtmögliche Schnelligkeit und eine taktisch disziplinierte Mannschaft. „Über diesen Anspruch können wir eine Mannschaftsleistung erzeugen, bei der jeder auf der Platte sehen kann, dass wir alles geben.“

Als langjĂ€hriger Trainer (A-Lizenz) verfĂŒgt Norbert Henke im sportlichen Bereich ĂŒber einen großen Erfahrungsschatz. Er weiß um die Bedeutung guter Nachwuchsarbeit. „Ich bin damals mit einer halben A-Jugendmannschaft angetreten. Viele der MĂ€nner haben sich als Stammspieler etabliert und ĂŒber Jahre den Schweriner Handball geprĂ€gt“, sagt er mit Blick auf Johannes Prothmann, Christian Zufelde, Kay-Peter Larisch, Daniel Finkenstein und weitere „Jungs“ aus der Region. Potenzial, eine solche Integration auf einigen Positionen aus den eigenen Reihen zu wiederholen, sei da und gerade in dieser angespannten Zeit eine gute Basis. „Dazu braucht es allerdings auch gestandene FĂŒhrungsspieler, die Verantwortung ĂŒbernehmen.“

Einen Kader fĂŒr die neue Saison kann sich der designierte Coach noch nicht endgĂŒltig schmieden. „Die meisten Spieler haben einen weiterfĂŒhrenden Vertrag. Die Vorzeichen werden sich aber mit großer Wahrscheinlichkeit Ă€ndern. Wir mĂŒssen einfach die Zeit der EinschrĂ€nkungen abwarten. Eine wettbewerbsfĂ€hige Mannschaft stellen wir allemal auf die Beine“, sind sich Norbert Henke und Patrick Bischoff sicher. Beide haben ein gemeinsames Ziel fĂŒr sich ausgemacht: Sie wollen mit den Mecklenburger Stieren nicht nur am Ball bleiben, sondern den Schweriner Handball weiter nach vorne bringen.

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