Am Sonntag gibt der Rostocker sein verspätetes Debüt beim Ironman Hamburg – Herausragendes Starterfeld und ein packender Wettkampf in der Hansestadt
Hamburg. Für Michael Raelert steht am Sonntag in Hamburg ein besonderes Highlight bevor. Der gebürtige Rostocker, der zeitweise in der Hansestadt lebt, wird bei der zweiten Auflage des norddeutschen Ironman an den Start gehen. „Für mich ist es ein Heimspiel“, sagt Michael Raelert, „ich mag die Stadt, die Leute und das Flair.“ Nachdem er im vergangenen Jahr mit einem Infekt kurzfristig für die Premiere des Ironman Hamburg absagen musste, möchte er seine persönliches Hamburg-Debüt nun nachholen. „Ich freue mich sehr auf den Sonntag, aber ich bin auch extrem gespannt, was mich erwartet.“
Fest steht, dass Michael Raelert am Sonntag zu einem herausragenden Starterfeld gehören wird. „Es sind jede Menge gute Jungs dabei“, sagt er, „erfahrene Athleten auf der Langstrecke treffen hier auf Leute, die noch frisch dabei sind und voller Motivation.“ Michael Raelert möchte alles dafür geben, das Rennen mitbestimmen zu können, gerade auch, weil ihm die prognostizierten hohen Außentemperaturen liegen. „Ich mag Hitzerennen“, sagt Michael Raelert. Aber er weiß auch um die herausragende Qualität seiner Konkurrenten. „Wer die Liste der Profiathleten durchgeht, stößt auf einige klangvolle Namen“, sagt der Mitfavorit.
Zu den Stars beim Ironman Hamburg gehört der Brite Tim Don, der zu den besten Langstrecklern der Welt zählt. Wenige Tage vor der Ironman-Weltmeisterschaft im vergangenen Oktober wurde Tim Don bei einem Trainingsunfall auf Hawaii schwer verletzt, jetzt will er seinen Weg zurück in die Weltspitze in Hamburg weiter festigen. Ein weiterer Topathlet ist der Südafrikaner James Cunnama, der die Premiere des Ironman Hamburg im vergangenen Jahr deutlich gewann. James Cunnama überzeugte unter anderem mit einer brillanten Laufzeit. Der Belgier Bart Aernouts, die Briten Joe Skipper und Will Clarke, Clemente Alonso Mckernan und Miquel Blanchart aus Spanien oder auch die Deutschen Horst Reichel, Markus Fachbach und Christian Kramer sind weitere Athleten, die am Sonntag schnell sein können. „Ich schaue vor einem Rennen nicht unbedingt auf die anderen. Aber ich bin wirklich gespannt, wie ich mich positionieren kann“, sagt Michael Raelert.
In den vergangenen Wochen hat sich Michael Raelert in Bayern intensiv auf das Rennen im Norden vorbereitet. In der Region um Ruhpolding legte er wichtige Grundlagen für den Ironman Hamburg und arbeitete zuletzt in der Hansestadt am finalen Feinschliff. Er fühlt sich nun fit und bereit für das Rennen. „Es hat etwas gedauert, bis meine Wadenprobleme ganz verschwunden waren“, sagt Michael Raelert. Im Mai hatte er mit einer Verhärtung der Wadenmuskulatur zu tun, die auskuriert werden musste. „Ein paar richtig harte Tempoeinheiten habe ich dadurch weggelassen, aber insgesamt hat sich alles gut entwickelt.“ Der Rostocker hofft nun darauf, auf seine gute Vorbereitung ein starkes Ergebnis folgen zu lassen.
Raelert Brothers kompakt – Das schnellste BrĂĽderpaar der Welt im Kurzportrait:
Andreas Raelert ist der zweitschnellste Athlet der Welt auf der Ironman-Distanz. Fünf Jahre lang hielt er die am 10. Juli 2011 aufgestellte Weltbestzeit – der Rostocker gewann die Challenge Roth in 7:41:33 Stunden. Nach einer erfolgreichen Karriere auf der Olympischen Distanz mit dem sechsten Platz bei den Olympischen Spielen 2004 in Athen und Platz 12 bei den Spielen 2000 in Sydney wechselte er im Jahr 2008 auf die Langstrecke. Andreas Raelert gewann den Ironman Arizona 2008 auf Anhieb, 2009 wurde er bei seiner Premiere Dritter des legendären Ironman Hawaii. 2010 gewann er die Ironman-Europameisterschaft in Frankfurt und wurde Zweiter der Ironman-Weltmeisterschaft auf Hawaii. 2011 gewann er die Challenge Roth mit Weltbestzeit auf dem Rad (4:11:43 Stunden) – und wurde erneut Dritter auf Hawaii. 2012 wurde er bei der Challenge Kraichgau ETU-Europameister auf der Mitteldistanz und erneut Vizeweltmeister auf Hawaii. In der Saison 2013 gewann er den Ironman Austria und den Ironman 70.3 New Orleans. 2014 gewann er den Mitteldistanz-Triathlon in Gdynia, beim Thomas Cook Ironman 70.3 Mallorca und bei der Ironman North American Championship Mont-Tremblant belegte er jeweils Rang drei. In der Saison 2015 gab es Platz zwei bei der EM im Ironman 70.3, Rang drei bei der Ironman 70.3 North American Championship in St. George sowie Siege beim Vierlanden-Triathlon und beim Müritz-Triathlon. Beim Ironman Hawaii wurde er zum Abschluss der Saison Vizeweltmeister. Andreas Raelert wurde am 11. August 1976 geboren.
Michael Raelert ist der schnellste Athlet auf der Ironman-70.3-Distanz. Seit dem 14. November 2009 hält der gebürtige Rostocker die Weltbestzeit – er gewann die Weltmeisterschaft in Clearwater in 3:34:04 Stunden. Der zweimalige Deutsche Meister auf der Olympischen Distanz (2005/2008) wechselte 2009 auf die Ironman-70.3-Distanz und blieb auf dieser Strecke mehr als ein Jahr lang ungeschlagen. 2010 schaffte er das Double: den Gewinn der Europa- und Weltmeisterschaft im Ironman 70.3. Beim Ironman Regensburg 2012 gab er sein Ironman-Debüt und wurde Zweiter. In Wiesbaden gewann er 2012 erneut den Titel des Europameisters im Ironman 70.3. 2013 gewann er den Ironman 70.3 Berlin. Er gewann 2014 den Ironman 70.3 Rügen, den Ironman 70.3 Miami, den Ironman 70.3 Mandurah, den Ironman 70.3 Ballarat sowie die Challenge Bahrain und wurde Dritter der Challenge Walchsee-Kaiserwinkl. Das Jahr 2015 begann er mit Rang drei bei der Challenge Dubai, Rang zwei bei der Challenge Heilbronn und einem Sieg beim Linztriathlon, es folgte Platz zwei bei der Challenge Heilbronn und Siege beim Ironman 70.3 Rügen, beim Ironman 70.3 Miami, beim Frankfurter City-Triathlon und beim Laguna Phuket Triathlon. Bei der WM im Ironman 70.3 wurde er Fünfter. 2016 gewann der den Laguna Phuket Triathlon und wurde Zweiter beim Ironman 70.3 Thailand. In die Saison 2017 startete er mit einem Sieg beim Bangsaen Triathlon in Bangkok und gewann zum dritten Mal in seiner Karriere die Europameisterschaft im Ironman 70.3. Michael Raelert wurde am 29. August 1980 geboren.
Die Raelert-Brothers unterstützen die Initiative Mike Möwenherz, die sich in ihrer Heimatstadt Rostock für die Pflege schwerstkranker Kinder im häuslichen Umfeld engagiert. Unter anderem hat Michael Raelert sein Ironman-Debüt im Sommer 2012 Regensburg dem Projekt Mike Möwenherz gewidmet.
Text und Foto: Raelert-Brothers