Mit GlĂŒck und Geschick im Spitzenspiel
Rostocker HC gewinnt gegen den Buxtehuder SV II mit 25:24 (9:10)
Rostock – Wenn der TabellenfĂŒhrer den Tabellenzweiten empfĂ€ngt, denken die meisten Handballfreunde an ein spannendes Spiel. Diese Erwartungen erfĂŒllte das Spitzenspiel in der Nordstaffel der dritten Liga der Frauen zwischen dem TabellenfĂŒhrer Rostocker HC und dem Tabellenzweiten, der Bundesligareserve des Buxtehuder SV, am Samstagabend in der Fiete-Reder-Halle in Rostock-Marienehe in vollem Umfang.
Es waren noch 8 Sekunden auf der Anzeigetafel, da entschieden die Schiedsrichterinnen beim Stand von 24:24 nach einem Foul an Britt Punzius auf Strafwurf fĂŒr die Delfine. Lidia Halawczak schnappte sich den Ball und verwandelte zum Siegtreffer fĂŒr den TabellenfĂŒhrer. Es war der Höhepunkt einer wechselvollen und hochspannenden Partie.
Nach der ersten Saisonniederlage in Frankfurt/O. hatten sich die Spielerinnen von Dominik Buttig fest vorgenommen, durch einen Erfolg im ersten Heimspiel des Jahres nicht nur zu Hause ungeschlagen zu bleiben, sondern den Vorsprung in der Tabelle auf Verfolger Buxtehude auszubauen, die GĂ€ste hingegen wollten den RĂŒckstand auf fĂŒnf Punkte verkĂŒrzen.
Dominic Buttig hatte vor der Partie gewarnt: âWir wissen, das Buxtehude nach den Erfolgen in den letzten Spielen mit viel Selbstvertrauen nach Rostock kommt. Wie in den letzten Jahren auch werden hier zwei Mannschaften aufeinandertreffen, die sich in der Spielanlage sehr Ă€hnlich sind.â Wie Recht der Rostocker Cheftrainer hatte, sollte sich bereits in der Anfangsphase des Spiels zeigen. Es dauerte fast 5 Minuten, ehe das erste Tor fiel. Buxtehudes erfolgreichste Werferin, Aida Mittag (5), brachte die GĂ€ste durch einen Doppelpack mit 2:0 in FĂŒhrung. Erst in der 9. Spielminute gelang es Linkshand Megan Pieth, zum 3:3 auszugleichen. Die Anfangsphase der Partie war ein Spiegelbild der gesamten ersten 30 Minuten. Beide Mannschaften ĂŒberzeugten bei wechselnden FĂŒhrungen insbesondere durch eine starke Abwehrarbeit. Bei den Dolphins kam noch Wurfpech hinzu, allein fĂŒnfmal trafen die Gastgeberinnen im ersten Durchgang die Latte oder den Pfosten. Beim Stand von 10:9 fĂŒr die GĂ€ste wurden die Seiten gewechselt.
Den besseren Start in die zweite Halbzeit erwischten die Gastgeberinnen, die in der 35. Minute mit 12:11 in FĂŒhrung gehen konnten. Aber die jungen GĂ€ste bewiesen, dass sie eine technisch und kĂ€mpferisch ganz starke Mannschaft sind und drehten das Spiel erneut. Nach dem 12:12 setzte sich der BSV bis zur 43. Minute auf 17:13 ab. Vor allem im Abschluss zeigten die OstseestĂ€dterinnen in dieser Phase immer wieder Reserven gegen die aggressive und schnelle GĂ€stedeckung. Als Enna OberlĂ€nder in der 54. Minute das 24:21 fĂŒr den Tabellenzweiten erzielte, glaubten viele an eine Vorentscheidung. Aber die Dolphins zeigten jetzt die QualitĂ€ten eines TabellenfĂŒhrers. In der Abwehr wurde förmlich Beton angerĂŒhrt, war einfach kein Durchkommen mehr. Im Angriff wurden die Gelegenheiten nun konsequenter genutzt. Patryca Drewnik erzielte in der 58. Minute das 24:24. Achtzehn Sekunden vor Schluss waren die Delfine noch einmal in Ballbesitz und Dominic Buttig nahm seine letzte Auszeit. Acht Sekunden vor Spielende wurde Britt Punzius gefoult, den fĂ€lligen Strafwurf verwandelte Lidia Halawczak sicher zum 25:24.
WĂ€hrend seine Spielerinnen ausgelassen feierten, musste Dominic Buttig erst einmal durchatmen: âEs war das erwartet schwere Spiel. In der Abwehr haben wir es heute sehr gut gemacht, aber im Angriffsspiel habe ich das GefĂŒhl, dass einige Spielerinnen verunsichert sind, die Last auf zu wenigen Schultern verteilt ist. Am Ende haben wir es dann aber kĂ€mpferisch und spielerisch wirklich gut gelöst. Es war sicher ein glĂŒcklicher, aber aus meiner Sicht nicht unverdienter Erfolg fĂŒr mein Team.â
Am kommenden Samstag steht das nÀchste AuswÀrtsspiel auf dem Programm. Um 18:00 Uhr sind die Dolphins beim Tabellenelften LIT Tribe zu Gast.
Spielfilm:
0:2, 3:3, 5:6, 7:6, 8:7, 9:10 â 10:11, 12:11, 12:14, 13:17, 17:19, 18:20, 18:22, 20:23, 21:24, 25:24
Siebenmeter:
RHC: 4/3, BSV: 4/3
Zeitstrafen:
RHC: 4 Minuten, BSV: 4 Minuten
So spielte der Rostocker HC:
Lena Clasen, Kiana Zidorn â Anna Franz (2), Britt Punzius, Gretchen LĂŒhrmann, Emma Dubrau (1), Nele Reimer (5), Merja Wohlfeil (1), Marie-Sophie Weitzel, Lidia Halawczak (4/3), Patryca Drewnik (7), Jette Köppen (2), Megan Pieth (1), Nicole RotfuĂ (2)