Packender Sport und beste Unterhaltung beim Beachrugby-Spektakel
USV Jena und Berliner Piraten brachten die Warnemünder SportBeachArena zum Kochen | Rostocks Männer auf Platz 3, Rostocks Frauen auf Platz 5
Warnemünde – Am Sonnabend, 8. Juli 2023, fand in der SportBeachArena der Tourismuszentrale Rostock im Rahmen der 85. Warnemünder Woche das dritte Beachrugbyturnier am feinen Sandstrand unterhalb von Leuchtturm und Teepott statt. Acht Männer- sowie sechs Frauenmannschaften aus Nord- und Ostdeutschland kämpften in jeweils zwei Gruppen um die begehrten Trophäen der Veranstaltung. Im letzten Jahr konnten die Rostocker Herren erstmals das „Heimspiel“ für sich entscheiden und entsprechend groß waren Spannung und Vorfreude auf das Turnier.
Im Auftaktspiel konnten sich die Gastgeber mit einem dominanten Spiel gegen den SC Siemensstadt aus Berlin durchsetzen und eine erste Duftmarke im Turnierverlauf hinterlassen. Die Verteidigung war bärenstark und ließ den Hauptstädtern kaum Möglichkeiten für eigene Angriffsbemühungen. Besser die Hausherren: mehrfach konnten die schnell vorgetragenen Angriffe in Punkte umgewandelt werden und nach den ersten 2 x 5 Minuten Spielzeit, ein souveräner Auftakterfolg verbucht werden.
Im zweiten Spiel trafen die Rostocker Männer auf den USV Halle, der ebenfalls in einer spannenden Partie besiegt werden konnte. So ging es im dritten Gruppenspiel um den Sieg in der Staffel und ein mögliches Halbfinale gegen den Zweitplatzierten aus der Parallelgruppe. Doch der USV Jena kämpfte erwartungsgemäß verbissen um jeden Zentimeter des feinen Warnemünder Strandes in der SportBeachArena. Letztlich gewannen die Hausherren jedoch auch diese Partie und zogen damit ungeschlagen ins Halbfinale ein.
Dort wartete mit Stahl Hennigsdorf ein Gegner aus Brandenburg, der mit deutlichen Titelambitionen angereist war und den Gastgebern von Beginn an die eigenen Grenzen aufzeigte. In den Kontaktsituationen zeigten sich die Männer aus Brandenburg kompakter und aggressiver, sodass die Rostocker meist nur reagieren statt agieren konnten. Am Ende stand eine deutliche Halbfinalniederlage, die den Rostocker Traum von der Titelverteidigung platzen ließ.
Im kleinen Finale wartete dann erneut der SC Siemensstadt auf die Männer von der Warnow, die sich aber erneut in einer konzentriert-geführten Partie durchsetzen und damit den 3. Platz in der Endabrechnung sichern konnten. In einem packenden Finale standen sich anschließend Stahl Hennigsdorf sowie die Rewe Flying Pirates aus Berlin gegenüber. Die Nordbrandenburger lieferten sich im Finale eine wahre Schlacht um den Titel mit dem Piratenteam aus Spielern des RK 03 Berlin. Die Partie bot den zahlreichen Zuschauenden auf der Tribüne in der Rugbyarena krachende Tacklings und sehenswerte Spielzüge, bei dem am Ende die Berliner Piraten die Oberhand behielten und verdient den Pokal in die Luft recken konnten.
Bei den Frauen wollten die Gastgeberinnen nach der Halbfinalniederlage im letzten Jahr es dieses Jahr allen beweisen und endlich einmal selbst auf das Treppchen gelangen. In einer Spielgemeinschaft mit Spielerinnen aus dem holländischen Maastricht sollte der Finaleinzug angegangen werden. Leider verpassten es die Rostocker Frauen in der Gruppe mit dem USV Jena und der SG Lübeck/Neuenkirchen ihre Spiele zu gewinnen und schlossen die Vorrunde auf dem letzten Platz ab, sodass es in den Platzierungsspielen lediglich um den 5. oder 6. Platz in der Endabrechnung ging.
Doch in diesem Spiel konnten die Gastgeberinnen endlich ihr wahres Potenzial abrufen und den USV Halle mit 6:2 auf den letzten Platz verweisen und das Turnier nach einer starken Energieleistung auf Platz 5 beenden. Nach der Siegerehrung zeigte sich die Rostockerin Johanna Vick begeistert vom gesamten Turnier und kündigte bereits an, im nächsten Jahr erneut angreifen zu wollen: „Wir haben es heute in der Vorrunde nicht konsequent zu Ende gespielt und waren der wirklich starken Konkurrenz in einigen Situationen einfach noch nicht gewachsen. Trotzdem gehen wir positiv gestimmt aus dem Turnier, da der ganze Tag heute beste Werbung für das Frauenrugby in MV sowie ganz Nordostdeutschland war.“
Im großen Finale konnten sich die Frauen des USV Jena in einer spannenden Partie gegen die SG Lübeck/Neuenkirchen (bei Greifswald) durchsetzen und damit erstmals das Beachrugbyturnier in Warnemünde für sich entscheiden. Am Abend feierten dann alle Spielerinnen und Spieler sowie die gesamte Rugbyfamilie im Festzelt der Wal-Strandbar bei ausgelassener Stimmung und kühlen Getränken bis man sich im Morgengrauen versprach, im nächsten Jahr erneut gegeneinander im Sand von Warnemünde um Krone im Beachrugby zu fighten.
Text: André Goeda, Rugby Rostock