Bitteres Saison-Aus fĂŒr Felix Neureuther/Viermal Gold fĂŒr deutsche Rennrodlerinnen bzw. Rennrodler
Zwar stand in Schwerin am letzten November-Wochenende in der Schwimmhalle auf dem GroĂen Dreesch die 2017er Auflage der âHot Water Gamesâ, mit dem obligatorischen Drachenboot-Tauziehen, auf dem Programm, woanders ging es aber im Wintersport sportlich âhoch herâ.
Viel Wintersport vom 24.November bis 26.November
So standen im Alpinen Skisport, im Skilanglauf, im Skispringen der Herren, in der Nordischen Kombination, im Ski-Freestyle, im Snowboorden, im Rennrodeln, im Bobsport, im Skeleton und im Eiskunstlaufen spannende Entscheidungen im Weltcup und im Grand Prix auf der Agenda.
FĂŒr die deutschen Wintersport-Asse war das letzte November-Wochenende ein sehr erfolgreiches. 74 Tage vor den Olympischen Winterspielen in Pyeongchang prĂ€sentierten sich die schwarz-rot-goldenen Athletinnen und Athleten in ausgezeichneter Form, gewannen achtmal Gold, siebenmal Silber, achtmal Bronze.
Deutsche Rennrodler mit Dominanz
Ein Erfolgsgarant waren einmal mehr die Rennrodlerinnen bzw. Rennrodler, die durch Natalie Geisenberger (Frauen-Einsitzer), Felix Loch (Herren-Sprint), Toni Eggert/Sascha Benecken (Doppelsitzer) und Tobias Wendl/Tobias Arlt (Doppelsitzer-Sprint) zu vier Goldenen in Winterberg kamen. Die restlichen zwei Goldmedaillen teilten sich die USA (Summer Britcher aus den USA im Frauen-Sprint) und Italien (Kevin Fischnaller aus Italien im Herren-Einsitzer). Ansonsten lautete die Gesamt-Bilanz fĂŒr Rodel-Deutschland in Winterberg viermal Gold, viermal Silber, dreimal Bronze.
Vierer-Bronze fĂŒr Nico Walther / Gold bzw. Bronze fĂŒr deutsche Skeleton-Frauen
Bei den Entscheidungen im Bobfahren und im Skeleton in Whistler war Gastgeber Kanada im Bob-Bereich mit zweimal Gold, einmal Silber am besten. Im Frauen-Zweier siegte Kaillie Humphries und im Herren-Zweier Chris Spring. FĂŒr Deutschland blieb eine Bronzene durch Nico Walther und dessen Team im Vierer. In den Skeleton-WettkĂ€mpfen ebenfalls in Whistler triumphierte aus deutscher Sicht Jacqueline Lölling bei den Frauen (Dritte zudem Tina Hermann) und Yun Sung-bin aus SĂŒdkorea bei den Herren.
Vom Ski-Freestyle zum Snowboarden
Bei den Ski-Freestylern (in Stubai) und den Snowboardern (in Peking) gab es jeweils zwei Entscheidungen Ende November. In der Disziplin Slopestyle im Ski-Freestyle belegten in Stubai Jennie-Lee Burmansson (Schweden) bei den Frauen und Oystein Braten (Norwegen) bei den Herren die ersten RĂ€nge. Im Snoboarden, in der Disziplin Big Air, in Peking distanzierten Anna Gasser aus Ăsterreich bei den Frauen und Mark McMorris aus Kanada bei den Herren die RĂ€nge eins.
Skispringen: Einzel-Gold fĂŒr Slowenien
Im Skispringen der Herren in Kuusamo gingen die Goldmedaillen hingegen an Norwegen (Team, vor Deutschland und Japan) und an Slowenien (Einzel Jernej Damjan, Dritter Andreas Wellinger).
Johannes Rydzek mit Gold in Ruka
In Ruka waren zudem die SkilanglĂ€ufer und die Nordischen Kombinierer gefordert. In der Nordischen Kombination sicherten sich drei LĂ€nder die drei Weltcup-Siege – Norwegen (durch Espen Andersen), Japan (durch Akita Watabe) und Deutschland (durch Johannes Rydzek, der sich in der dritten Konkurrenz vor Team-Kollegen Eric Frenzel durchsetzte).
Skilanglauf: Viermal Gold fĂŒr Norwegen
Beim Weltcup-Auftakt der SkilanglĂ€uferinnen bzw. SkilanglĂ€ufer ebenfalls in Ruka war Norwegen mit viermal Gold, dreimal Silber, zweimal Bronze âdas MaĂ aller Dingeâ.
Die norwegischen Erfolge errangen Marit Björgen (10 Kilometer klassisch), Ragnhild Haga (10 Kilometer Freistil Verfolgung) und Johannes Hoesflot Klaebo (Sprint klassisch und 15 Kilometer klassisch). FĂŒr Frankreich war Maurice Manificat (15 Kilometer Freistil Verfolgung)in der Loipe siegreich. Goldene Momente ĂŒber den klassischen Sprint bei den Damen erlebte die Schwedin Stina Nilsson.
Eiskunstlaufen: âSkate Americaâ mit deutschem Paarlauf-Gold
Im Eiskunstlaufen wurde am letzten November-Wochenende 2017 auch der vorletzte Grand Prix im Eiskunstlaufen ausgetragen, die Wettbewerbe um den âSkate Americaâ in Lake Placid. Aliona Savchenko/Bruno Massot von der Deutschen Eislauf-Union brillierten mit ihrer KĂŒr und wurden Erste im Paarlaufen. Zweimal waren die USA auf Rang eins zu finden – durch Maia Shibutani/Alex Shibutani im Eistanz und durch Nathan Chan im Herren-Einzel. Satoko Miyahara aus Japan gewann die Damen-Konkurrenz.
Ski-Alpin: Goldene und bittere Momente
Gold, Trauer und bittere Momente gab es indes im alpinen Skisport. So wurde die Abfahrt der Herren in Lake Louise vor dem Hintergrund des tödlichen Trainingsunfalls des französischen Weltklasse-Skisportlers David Poisson (am 13.November in Nakiska) durchgefĂŒhrt. Es gewann der Schweizer Beat Feuz. In der Weltcup-Entscheidung im Riesenslalom der Damen in Killington errang Bayerns Viktoria Rebensburg Gold. Bereits den ersten Weltcup-Riesenslalom 2017/18 in Sölden hatte Viktoria Rebensburg fĂŒr sich entschieden.
Ganz bitter: Felix Neureuther, Deutschlands groĂe Medaillen-Hoffnung fĂŒr Pyeongchang, zog sich einen Kreuzbandriss im linken Knie zu, fĂ€llt fĂŒr die olympische Saison 2017/18 komplett aus. GroĂer Trost: Die wichtigste Goldmedaille seines Lebens hat Felix bereits – mit Töchterchen Matilda, die am 14.Oktober geboren wurde. Und die Winterspiele 2022 in Peking sind ja auch nicht mehr extrem weit. Dann wĂ€re Felix Neureuther 37 Jahre… Bekanntlich wurde Torwart-Legende Dino Zoff mit feschen 40 noch Weltmeister mit Italien! Aber erst einmal gilt es, wieder zu genesen.
Hoffentlich kann der bayrische Erfolgsathlet seine Karriere fortsetzen. Jedenfalls groĂes Daumen drĂŒcken dafĂŒr!
Last but not least: In Ăstersund hatten die Biathletinnen und Biathleten ihre ersten groĂen WettkĂ€mpfe des olympischen Wintersport-Winters 2017/18. Im Single-Mixed-Wettbewerb wurden Vanessa Hinz/Erik Lesser Zweite hinter Ăsterreich. Bronze erreichte Deutschland dann noch in der Team-Mixed-Staffel beim Sieg von Norwegen.
PS: Im Curling wurden zum November-Finale 2017 in Sankt Gallen die europĂ€ischen Meister bei den Frauen und bei den Herren gekĂŒrt. Bei den Frauen setzte sich Schottland (Sechster Deutschland) und bei den Herren Schweden (FĂŒnfter Deutschland) durch.
Marko Michels