Mehr als 100 Sportlerinnen und Sportler vor Ort
Schwerin und Wassersport. Da gibt es in der Tat eine groĂe Erfolgstradition, ob im Schwimmen, im Segeln, im Rudern, im Kanu-Rennsport oder im Drachenbootsport. Allerdings weniger im Wasserspringen. Dort sind die Rostocker Sportfreundinnen und Sportfreunde ganz klar besser positioniert…
Mehr als 100 Athletinnen und Athleten aus 24 Nationen nahmen jĂŒngst am 60.Internationalen Springertag in Rostock, zugleich auch ein Weltcup-Wettbewerb, teil. Darunter waren aus M-V-Sicht auch jeweils eine Springerin bzw. ein Springer: Saskia Oettinghaus bzw. Maxim Jerjomin (beide WSC Rostock).
Dieser Wettbewerb im Februar war zugleich auch eine Generalprobe fĂŒr die Europameisterschaften, die im Juni in Rostock stattfinden werden.
Wie lautet nun das ResĂŒmee von Monika Dietrich, der Erfolgstrainerin des WSC Rostock, zum 60.Internationalen Springertag?!
Nachgefragt
M.Dietrich zum 60. Internationalen Springertag
„Hoffe, dass endlich auffiel, dass wir beim WSC fleiĂig arbeiten…“
Frage: Der 60.Internationale Springertag in Rostock ist wieder Historie. Wie lautet Ihr persönliches ResĂŒmee – sportlich, organisatorisch bzw. ideell – zu den WettkĂ€mpfen 2015?
Monika Dietrich: Am 60. Springertag nahmen Sportler aus 24 LĂ€ndern teil. Es starteten langjĂ€hrig erfolgreiche Springer und junge Sportler, die ihre ersten groĂen internationalen Wettkampferfahrungen sammelten.
Diese Mischung machte den Springertag interessant, aber in einigen Disziplinen hatten wir in den frĂŒheren Jahren mehr gesammelte Springerklasse. Die Ursache liegt vor allem im Terminkalender, den die FINA erstellt hat. Ăblich ist seit Jahrzehnten, dass der Springertag im Verbund mit anderen Grand Prix Meetings stattfindet. Damit lohnt sich die Anreise fĂŒr die Mannschaften aus Ăbersee. Zum 60. Springertag war dieser Verbund nicht möglich.
Um so mehr haben wir uns gefreut, dass die Kanadier mit einem Weltklasseteam angereist sind.
Dagegen haben wir die Sportler aus Australien , den USA und Malaysia vermisst. Treue GĂ€ste sind seit Jahren die Chinesen, die auch immer fĂŒr hochklassigen Sport sorgen. Der JubilĂ€umsspringertag war fĂŒr die Organisatoren und die beteiligten Springer schon etwas besonderes. Die Organisatoren hatten sich viele kleine Ăberraschungen fĂŒr die GĂ€ste einfallen lassen. Viele ehemalige Wasserspringer waren der Einladung zum Wiedersehen nach Rostock gefolgt und bestaunten die Leistungen der Springer.
Genial war die Zuschauerresonanz. Am Samstag war die Halle beinahe bis auf den letzten Platz gefĂŒllt und das Rostocker Publikum zauberte eine GĂ€nsehautstimmung in die Halle. Vielen Dank dafĂŒr!
Organisatorisch haben wir den Springertag gut gemeistert. Das sollte nach ĂŒber 50 Jahren Erfahrung auch der Fall sein.
Frage: Wie beurteilen Sie die Leistungen des Rostocker Duos?
Monika Dietrich: FĂŒr uns Rostocker war es super, dass Saskia Oettinghaus und Maxim Jerjomin vom WSC Rostock am Start waren. Beide haben ihre Sache sehr gut gemacht. FĂŒr Maxim war es bereits der zweite Einsatz bei einem Springertag. Im Synchronspringen hat er sich sehr gut vorgestellt. Sein groĂer Traum ist es, auch einmal in der Einzelkonkurrenz starten zu können. 2016 sollte das klappen.
Ich hoffe, dass endlich aufgefallen ist, dass wir beim WSC fleiĂig arbeiten und man fĂŒr manche Dinge einen langen Atem benötigt.
Frage: In vier Monaten finden die EM im Wasserspringen an gleicher Stelle statt, in rund 18 Monaten werden dann die olympischen Wassersprung-KOnkurrenzen in Rio im Fokus stehen… Wie beurteilen Sie nun – nach den Ergebnissen des Springertages 2015 – das internationale KrĂ€fteverhĂ€ltnis in dieser Sportart? Auch, wenn es nur eine Momentaufnahme ist…
Monika Dietrich: Das „KrĂ€fteverhĂ€ltnis“ im Wasserspringen kann man nach diesem Springertag nicht umfassend beurteilen. Im Hinblick auf die nĂ€chsten Europameisterschaften kann man sich gut an den EM 2014 in Berlin orientieren. Ich bin sicher, dass wir in Rostock 2015 gute WettkĂ€mpfe sehen werden.
Alle erfolgreichen europÀischen Springer, die jetzt noch im Wettkampfgeschehen stehen, streben die Teilnahme an den Olympischen Spielen 2016 an und werden die EM 2015 zu einem Highlight machen.
Ich bin sicher, dass auch die deutschen Wasserspringer ein Wörtchen mitreden können und wir wĂŒnschen uns, dass sie gesund ihre Vorbereitung zu den Olympischen Spielen durchfĂŒhren können.
Bei der EinschÀtzung der Weltklasse im Wasserspringen kommt man weiterhin an den Chinesen nicht vorbei. Sie haben es aber mit einigen Einzelkönnern in den verschiedenen Disziplinen zu tun, die ihnen das Siegen schwer machen wollen. Dazu gehören auch die aktuellen Weltmeister im Synchronspringen vom Turm, Patrick Hausding und Sascha Klein.
Vielen Dank und weiterhin maximale Erfolge!
Marko Michels