SEAWOLVES erreichen trotz Niederlage die Playins
Die ROSTOCK SEAWOLVES haben beim Absteiger BG Göttingen mit 85:88 (45:53) verloren und damit die vierte Niederlage in Folge erlitten. Mehrfach holten die Wölfe einen zweistelligen RĂŒckstand auf, konnten jedoch eine desolaten Freiwurfquote (14/29 FT, 48%) ihr Comeback nicht krönen. Bryce Hamilton kam auf 27 ZĂ€hler fĂŒr die SEAWOLVES. Bei den Göttingern sammelte Colin Welp 25 Punkte. Dank SchĂŒtzenhilfe beendeten die Rostocker die Hauptrunde 2024/2025 als Tabellenzehnter und erreichten somit die Playins. Am Dienstag treffen sie auswĂ€rts auf die EWE Baskets Oldenburg.
BG Göttingen gegen ROSTOCK SEAWOLVES 88:85 (53:45)
Die Fans in der Göttinger Sparkassen-Arena sahen einen munteren Auftakt beider Teams. Im letzten BBL-Spiel ĂŒbernahmen die Hausherren frĂŒh die Spielkontrolle und erspielten sich nach einem ausgeglichenen Start (12:13, 4. Min) ein kleines Polster (16:24, 7. Min). Die Rostocker, die ohne Nijal Pearson (persönliche GrĂŒnde) antreten mussten, waren oft in der Verteidigung zu spĂ€t und erlaubten zudem viele DreipunktewĂŒrfe der Veilchen. BG-FlĂŒgelspieler Kostja Mushidi kam im ersten Abschnitt allein auf elf ZĂ€hler. Nach einem 21:30-RĂŒckstand (9. Min) erzielte Pedro Bradshaw fĂŒnf Punkte in Folge, so dass Rostock nach zehn Minuten mit nur vier ZĂ€hlern zurĂŒcklag (26:30).
Dank eines viertelĂŒbergreifenden 13:3-Laufs erbeuteten die GĂ€ste von der Ostsee ihre erste FĂŒhrung seit der Anfangsphase (34:33, 13. Min). Ohnehin sollten die Rostocker im gesamten Spiel lediglich 1:37 Minuten vorn liegen. Die Gastgeber blieben weiter am DrĂŒcker, enteilten nach dem 38:38-Unentschieden erneut und brachten die Rostocker zweistellig ins Hintertreffen (41:52, 19. Min).
In einem zĂ€hen dritten Viertel bissen sich die Rostocker zurĂŒck ins Spiel. Bryce Hamilton war nach dem Seitenwechsel der spielbestimmende Akteur auf Rostocker Seite. Der US-Guard kam in der zweite HĂ€lfte auf 20 Punkte und hatte damit maĂgeblichen Anteil daran, dass die Wölfe Punkt um Punkt aufholten. Vor dem Start ins Schlussviertel lagen die SEAWOLVES nur noch mit zwei ZĂ€hlern zurĂŒck (59:61).
Im Schlussabschnitt konnten die Rostocker den Göttinger Spieler Chris Welp nicht stoppen. Der Deutsch-Amerikaner erzielte 14 Punkte (darunter vier Dreier) seiner insgesamt 25 ZĂ€hler im letzten Viertel und erstickte mehrfach die Rostocker Comeback-Versuche. Die SEAWOLVES hingegen kĂ€mpften, konnten sich jedoch nicht belohnen, da sie mehrfach an der Freiwurflinie scheiterten. Nur 14 ihrer insgesamt 29 FreiwĂŒrfe landeten im Göttinger Korb. So verfehlte RĂŒckkehrer Robin Amaize 6,1 Sekunden vor dem Ende beim Stand von 85:86 aus Rostocker Sicht zwei WĂŒrfe von der Bonuslinie. Im Gegenzug traf Welp zwei FreiwĂŒrfe (85:88). Bei drei Sekunden Restspielzeit dribbelte JeQuan Lewis den Ball bis zur Mittelline, warf in Richtung Korb zum potenziellen Ausgleich, doch der Ball sprang vom Ring ins Aus – die Sirene ertönte, die Zeit war abgelaufen. Die Rostocker mussten die vierte Niederlagei in Folge verschmerzen.
Stimmen zum Spiel
Kenneth Desloovere (Headcoach BG Göttingen): âRostock hat eine sehr gute Saison gespielt, mit den ganzen Verletzungsproblemen. Ich gratuliere ihnen, dass sie in die Playins gekommen sind. Ich bin sehr stolz auf unsere Gruppe und wie sie mit den Emotionen in den vergangenen Tagen, Wochen und Monaten umgegangen ist. Charakter zeigt sich nicht in leichten Zeiten, sondern in schweren Zeiten. Wie sie heute aus der Kabine gekommen sind, verdient viel Respekt. Es war nicht immer schön, aber das haben wir auch nicht erwartet. Sie hatten die richtige Einstellung, Energie und haben gegen ein sehr gutes Team gekĂ€mpft. Ich bin froh, dass wir den Fans im letzten Erstliga-Spiel noch einen Sieg schenken konnten.â
Przemyslaw Frasunkiewicz (Headcoach Rostock Seawolves): âEs ist eine groĂartige Leistung vom Coach Kenneth Desloovere, das Team unter diesen UmstĂ€nden zu motivieren, hart zu spielen. Sie haben ein sehr gutes Spiel gespielt. Wir waren etwas nervös und haben dieselben Fehler immer wieder gemacht. Aber ich bin sehr stolz auf meine Spieler, weil diese Saison sehr schwer fĂŒr uns war. Wir haben wichtige Spieler verloren und mussten VerĂ€nderungen auf wichtigen Positionen vornehmen. Aber wir haben es geschafft, das abzuschĂŒtteln und wettbewerbsfĂ€hig zu bleiben. Obwohl wir heute verloren haben, haben wir als Zehnter die Playins erreicht. Das war von Saisonbeginn unser Ziel. Die gesamte Rostocker Organisation und das Team waren die ganze Saison groĂartig.â
So geht’s weiter
Dank SchĂŒtzenhilfe von MĂŒnchen (73:72-Sieg gegen Ludwigsburg) und Bamberg (86:73-Sieg gegen Vechta) rutschten die SEAWOLVES in der Tabelle auf den zehnten Platz ab. In einem Vierervergleich aufgrund dergleichen Bilanz von 16 Siegen und 16 Niederlagen mit Oldenburg (9.), Ludwigsburg (11.) und Vechta (12.) erreichen die Rostocker erstmals in ihrer Vereinsgeschichte die Playins. In diesem Qualifikationsturnier fĂŒr die Playoffs, in dem die Teams auf den PlĂ€tzen 7 bis 10 die restlichen beiden Playoff-PlĂ€tze ausspielen, treffen die SEAWOLVES am Dienstagabend auswĂ€rts um 18:30 Uhr auf die EWE Baskets Oldenburg. Sollten sie dieses Spiel gewinnen, kĂ€me es am Donnerstag zu einer weiteren Partie, dann entweder in Berlin (7.) oder in WeiĂenfels (8.).
Statistiken zum Spiel
ViertelstĂ€nde (GĂT-HRO): 18:8, 9:22, 8:22, 13:15
Punkteverteilung:
Rostock: Aidenojie (nicht eingesetzt), Amaize (9), Baggette (1), Bradshaw (10), Drews (4), Hamann (nicht eingesetzt), Hamilton (27), Hartwich (5), Lewis (14), Osborne (12), Theis (3).
Göttingen: Bode (nicht eingesetzt), Boeheim (0), Hammond (0), Holder (21), JĂŒnemann (8), Mushidi (19), Nguyen (nicht eingesetzt), Ohams (7), Schultz (nicht eingesetzt), Welp (25).
PM Rostock Seawolves