Schwerin verpasst Oberligaaufstieg deutlich

Tolle Atmosphäre und viele Lehrstunden für den Mannschaftsmeister aus Mecklenburg-Vorpommern

17:1. So hat die erste Mannschaft des BSC 95 Schwerin die Landesligasaison 2021/22 abgeschlossen. Lediglich ein Unentschieden hatte sie einstreichen müssen. Dem gegenüber standen 8 gewonnenen Partien. Eine Hausnummer. Ein Hammerergebnis. Eine überragende Mannschaftsmeisterschaft. Und genau die hat dem Team die Teilnahme an der Aufstiegsrunde zur Oberliga beschert. Das würde aber noch einmal eine knackige Angelegenheit werden. Denn nur den beiden dort erfolgreichsten Teams sollte der Weg in den überregionalen Spielbetrieb vergönnt sein.

Das Schweriner Damendoppel Rudolph/Sommerfeld | Foto: © ATSV Stockelsdorf

Am vergangenen Wochenende war es dann endlich soweit für die Zusammenkunft der Mannschaftsmeister der 7 nördlichen Landesverbände. Ausrichter war der ASTV Stockelsdorf (an der Stadtgrenze zu Lübeck). Also optimal für die Schweriner, für die eine Stunde Fahrt im Vergleich zu den Strecken innerhalb MVs purer Luxus war. Und das Team um Kapitän Lennard Hewelt und TG1-Trainer Michael Hewelt hat sich in den letzten zwei Monaten bestmöglich auf das Saisonhighlight vorbereitet. Rechnerisch stiegen die Chancen sogar noch geringfügig, da nur 5 Mannschaften (4 Landesmeister und ein potentieller Absteiger) zugegen waren. Der Modus wurde entsprechend auf „jeder gegen jeden“ angepasst.

Große Aufregung, maximaler Ehrgeiz

In der ersten Partie stand den Schwerinern einer der Turnierfavoriten, der SC Brandenburg, gegenüber. Gespickt war das Team mit Spielern, die schon sportliche Erfahrung in weit höheren Klassen sammeln durften. Das sollte den Ehrgeiz nicht schmälern. Und dass das Team um Lennard Hewelt absolut heiß auf den Aufstieg waren, daran war in keiner der 8 folgenden Matches zu zweifeln. Es ging in Entscheidungssätze und Verlängerungen. Beide Teams boten sich Kopf-an-Kopf-Rennen und Spiele auf Augenhöhe. Das war schon allererste Sahne. Was den Mecklenburgern aber nur nicht vergönnt war, war ein Sieg. Kein einziger. Endstand dieser Begegnung 0:8

Das BSC Herrendoppel Selke/F. Hewelt | Foto: © ATSV Stockelsdorf

Aber noch war nichts verloren. In veränderter Aufstellung – weil Selke die Mannschaft wegen eines bindenden Termins nur noch ein weiteres Spiel unterstützen konnte und Bebernitz eine Verletzungspause benötigte – ging es weiter gegen die aus der Oberliga kommende Spielgemeinschaft FTV/HSV/VfL96. Und auch hier bot sich ein ganz ähnliches Bild. Es ging sogar fünf Mal in den entscheidenden 3. Satz. Letztendlich gewannen die Hamburger Kontrahenten verdient mit 6:2. Damit war klar: die Oberliga sollte Schwerin erneut verwehrt bleiben.

Im letzten Samstagspiel warteten schon die Stockelsdorfer Gastgeber, deren stark aufschlagende Nachwuchsspieler und abgezockte Routiniers (mitsamt überregionaler Spielerfahrung und Teilnahme an internationalen Seniorenmeisterschaften) den jungen Schweriner Badmintonspieler:innen das Leben extrem schwer machten. Vorweggenommen: Die Schleswig-Holsteiner sicherten sich am Turnierende den Gesamtsieg und als erstes Team den Aufstieg. Aber zurück zur Partie. Nochmal ein wenig die Mannschaftsaufstellung abgeändert, konnte das BSC-Team dem ATSV immerhin zwei Punkte abnehmen. Die anderen Matches gingen jedoch klar und ohne echte Chance verloren. Endstand erneut 2:6

L. Hewelt/Dettmann gegen den Absteiger aus Hamburg | Foto: © ATSV Stockelsdorf

Einmal mehr wurde den Gästen vor Augen geführt, wie wenig ein klarer Mannschaftssieg in der Landesliga MV bedeuten kann, sobald man auf Vereine außerhalb der eigenen Landesgrenzen trifft. Derart Lehrgeld zahlen zu müssen, machte schon etwas nachdenklich. Dennoch, am Abend wollte sich das BSC-Team stärken und auf sich anstoßen. Beim gemütlichen und überaus leckeren chinesischen Abendessen ließen alle den Tag gebührend ausklingen.

Am Sonntag stand für noch die Spielrunde gegen den SV Harkenbleck an. Kurz gesagt: das Unentschieden auf der Kelle blieben unsere Netzathleten den letzten Ergebnissen treu und gingen mit 2:6 aus der Begegnung gegen den Niedersächsischen Mannschaftsmeister heraus.

Die vier Niederlagen dürfen aber nicht darüber hinweg täuschen, dass alle Schweriner Akteur:innen grandiose Leistungen an den Tag legten, teils über sich hinaus wuchsen und allesamt mindestens 100 Prozent gaben. Es war wieder einmal eine klasse Erfahrung gewesen. Vielen Dank an das gesamte Team und alle Unterstützer der vergangenen Monate.

Im Einsatz waren für den BSC: Madeleine Hardt, Mette-Marie Rudolph, Hanna Sommerfeld, Lennard Hewelt, Fabian Bebernitz, Micha Selke, Patrick Dettmann, Finn Hellbach, Michael Hewelt, Frederik Hewelt

pd

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