Aikido
Aikido ist eine moderne japanische Kampfkunst, die zu Beginn des 20. Jahrhunderts von Morihei Ueshiba (oft Ueshiba Sensei oder O-Sensei genannt) entwickelt wurde. Sie entstand aus verschiedenen traditionellen japanischen Kampfkünsten, darunter Jiu-Jitsu, Kenjutsu (Schwertkampf) und anderen Budō-Disziplinen. Aikido wird oft als „Weg der harmonischen Geisteskraft“ übersetzt und betont, dass seine Prinzipien nicht nur für Selbstverteidigung, sondern auch für die persönliche Entwicklung und geistige Verfeinerung stehen.
Aikido
Aikido unterscheidet sich von anderen Kampfsportarten durch seine Philosophie und seine technischen Grundprinzipien:
- Nicht-Konfrontation: Anstatt auf Kraft gegen Kraft zu setzen, lehrt Aikido, die Bewegung und Energie eines Angreifers aufzunehmen und umzuleiten. Aikidoka, wie die Praktizierenden genannt werden, suchen nach Wegen, um einen Angriff zu neutralisieren, ohne den Angreifer unnötig Schaden zuzufügen.
- Zirkuläre Bewegungen: Viele Aikido-Techniken beinhalten spiralförmige oder zirkuläre Bewegungen, die dazu dienen, die Angriffsenergie umzuleiten. Diese Bewegungen sind oft elegant und fließend.
- Körperliche und geistige Zentrierung: Aikido betont die Bedeutung des Hara (auch bekannt als Tanden), das als der körperliche und geistige Schwerpunkt im Unterbauch gilt. Eine zentrierte Haltung ermöglicht es dem Aikidoka, stabil und gleichzeitig flexibel auf Angriffe zu reagieren.
- Hebel- und Wurftechniken: Aikido beinhaltet zahlreiche Hebel-, Wurf- und Festhaltetechniken, die oft darauf abzielen, den Angreifer zu immobilisieren, ohne schwere Verletzungen zu verursachen.
- Training mit Waffen: Obwohl Aikido hauptsächlich als unbewaffnete Kampfkunst ausgeübt wird, gibt es auch Übungen mit traditionellen Waffen wie dem Holzschwert (Bokken), dem Stock (Jo) und dem Messer (Tanto). Diese Waffenübungen unterstützen die Präzision und das Verständnis von Distanz und Timing.
Aikido wird weltweit praktiziert und wird aufgrund seiner philosophischen Grundsätze oft als Weg zu mehr Frieden und Harmonie im täglichen Leben angesehen. Trainingseinheiten beinhalten in der Regel Technikübungen (Waza), Fallübungen (Ukemi), Atemübungen (Kokyu-ho) sowie Meditation und können je nach Stilvariante leicht variieren. Aikido ist nicht wettbewerbsorientiert, was bedeutet, dass es typischerweise keine Wettkämpfe oder Turniere gibt; das Ziel ist vielmehr das stetige persönliche Wachstum und die Verbesserung im Rahmen der Kunst.