Overtime-Drama im Ostduell: SEAWOLVES unterliegen in Chemnitz

DĂ€mpfer im Kampf um die direkte Playoff-Qualifikation: Nach dramatischen 45 Minuten mussten sich die ROSTOCK SEAWOLVES bei den NINERS Chemnitz mit 102:108 nach VerlĂ€ngerung geschlagen geben. Dabei bewiesen die Norddeutschen im Schlussviertel Moral und holten sich nach einem 16-Punkte-RĂŒckstand die FĂŒhrung zurĂŒck. Allerdings retteten sich die Gastgeber vor 4.958 Zuschauern kurz vor dem Ende der regulĂ€ren Spielzeit noch in die VerlĂ€ngerung und behielten den lĂ€ngeren Atem. Die Rostocker, die in Malik Osborne (26 Punkte, 15 Rebounds) ihren besten Akteur hatten, rutschten auf den siebten Tabellenplatz ab. Bei den NINERS kam Jeff Garrett auf 22 ZĂ€hler.

NINERS Chemnitz gegen ROSTOCK SEAWOLVES 108:102 OT (47:46, 94:94)

Von Beginn an war es ein Spiel mit Haken und Ösen. Beide Teams nahmen frĂŒh den Kampf an, ĂŒber die gesamte Spieldauer lieferten sie sich ein physisches und intensives Duell auf Augenhöhe.

Den SEAWOLVES gehörte die Anfangsphase, in der vor allem JeQuan Lewis mit zwei Dreiern das Spielgeschehen bestimmte (10:7, 4. Min). Die NINERS ließen sich jedoch nicht abschĂŒtteln, wenngleich sie im ersten Abschnitt lediglich einen von zehn WĂŒrfen aus dem Zweipunktebereich verwandeln konnten. Rostock ging mit drei Punkten Vorsprung ins zweite Viertel (21:18).

Im zweiten Durchgang war Nijal Pearson auf Rostocker Seite der spielbestimmende Faktor. Der Texaner verwandelte vier Dreier und erzielte in diesem Durchgang allein 14 seiner letztlich 25 ZĂ€hler des Nachmittags. Dennoch steckten die NINERs nicht auf und nutzten Unkonzentriertheiten des Rostocker aus, um das Spiel ausgeglichen zu gestalten. Der Chemnitzer Guard Jacob Gilyard verwandelte in der 18. Minuten einen Korb zum FĂŒhrungswechsel (39:40). Zur Halbzeit lagen die Wölfe sodann mit einem ZĂ€hler zurĂŒck (46:47).

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Nach dem Seitenwechsel war es zunĂ€chst Malik Osborne, der fĂŒr ZĂ€hlbares auf Rostocker Seite sorgte. Danach aber legten die Hausherren einen 7:0-Lauf aufs Parkett, den deren FĂŒhrungsspieler DeAndre Lansdowne mit einem Dunk krönte (49:54, 23. Min). Die Rostocker Offensive geriet ins Stocken, wĂ€hrend die NINERS sich zweistellig abzusetzen wussten (55:65, 27. Min). Zwar konnten Treffer von Elias Baggette und Bryce Hamilton den Zwischenspurt der Gastgeber stoppen, doch Chemnitz war in dieser Phase der Partie die spielbestimmende Mannschaft, die sich im Schlussviertel auf 16 Punkte absetzte (66:82, 34. Min).

Mit viel Moral, Herz, harter Verteidigung und dem richtigen Riecher fĂŒr offensive Rebounds bissen sich die Rostocker zurĂŒck in die Partie und starteten in ihre Schlussoffensive. Ein 27:8-Lauf drehte das Spiel, in dem Nijal Pearson drei Sekunden vor dem Ende der regulĂ€ren Spielzeit an der Freiwurflinie zum 93:90 fĂŒr Rostock traf. Nach einem Foul am Chemnitzer Gilyard, der beide FreiwĂŒrfe traf, und einem Freiwurf von Pedro Bradshaw stand es 94:92 fĂŒr die SEAWOLVES bei noch 0,5 Sekunden Restspielzeit. Diese Zeit reichte aus, um den Chemnitzer Nico Tischler per Einwurf mustergĂŒltig zu bedienen, sodass er per Korbleger das 94:94 erzielte, um das Spiel in die VerlĂ€ngerung zu bringen.

In der Overtime setzten sich die Gastgeber frĂŒh ab und fĂŒgten den Rostockern die zweite AuswĂ€rtsniederlage in Folge zu.

Stimmen zum Spiel

Przemyslaw Frasunkiewicz (Coach Rostock): „Ich bin mit unserem Einsatz heute sehr zufrieden und fand es beachtenswert, wie wir im letzten Viertel nach einem 16-Punkte-RĂŒckstand zurĂŒckkamen. Doch am Ende haben uns kleine Fehler leider den Sieg gekostet. Es war ein hochgradig intensives Spiel von beiden Teams und dann so knapp zu verlieren, ist natĂŒrlich sehr schwer zu verdauen.“

Rodrigo Pastore (Coach Chemnitz): „Es verdient große Anerkennung, wie sich Rostock heute zurĂŒckkĂ€mpfte. Insbesondere unser ehemaliger Spieler Malik Osborne machte eine großartige Partie. Er ist ein toller Junge und es freut mich, ihn so spielen zu sehen. Wir starteten leider nicht so, wie wir es uns
erwĂŒnscht hĂ€tten und konnten froh sein, dass wir nach dem ersten Viertel nur drei Punkte hinten lagen. Dann haben wir unsere Rotation etwas eingekĂŒrzt und im zweiten Abschnitt deutlich besser gespielt. Allerdings blieben die zahlreichen Rostocker Offensivrebounds ein großes Problem fĂŒr uns und auch Rostocks Nijal Pearson konnten wir kaum halten. Im Gegenzug agierten wir offensiv sehr gut, vielleicht bis auf die letzten drei Minuten des Schlussviertels, was wir mit unserem letzten Play zum Ausgleich aber zum GlĂŒck noch beheben und uns in die VerlĂ€ngerung bringen konnten. Insgesamt zeigten die Spieler heute viel Selbstvertrauen, physische und mentale StĂ€rke, so dass wir am Ende auch aufgrund einer guten Leistung in der Overtime knapp, aber verdient gewinnen konnten.“

So geht’s weiter
Am nĂ€chsten Donnerstag (8.5.) steht um 18:30 Uhr das letzte Heimspiel der regulĂ€ren Saison fĂŒr die ROSTOCK SEAWOLVES auf dem Programm. Gegner in der StadtHalle Rostock sind die Basketball Löwen Braunschweig. Nach der Partie findet im Foyer der Arena eine große After Work Party statt. Tickets gibt es an den bekannten Vorverkaufsstellen und online auf tickets.seawolves.de.

Statistiken zum Spiel

ViertelstÀnde (CHE-HRO): 18:21, 29:25, 23:16, 24:32, 14:8

Punkteverteilung:

Rostock: Baggette (7), Bradshaw (8), Drews (0), Hamann (nicht eingesetzt), Hamilton (16), Hartwich (2), Lewis (14), Osborne (26), Pearson (25), Theis (4).

Chemnitz: Bailey (11), Bedime (nicht eingesetzt), Garrett (22), Gilyard (17), Gregori (nicht eingesetzt), Jefferson (5), Koppke (nicht eingesetzt), Lansdowne (16), Nkamhoua (12), Richter (0), Tischler (5), Yebo (20).

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