Rekord knapp verpasst – Publikum feiert die 21. hella marathon nacht rostock

In den vergangenen Tagen gingen in Rostock viele Blicke immer mal wieder bangevoll zum Himmel. Zu wechselhaft, zu regnerisch war das Wetter – was sollte das nur am Samstag werden…

Und es wurde wunderbar! Eine angenehmer Sonne-Wolken-Mix, um die 20 Grad, anfangs wenig Wind, zum Abend her wehte eine steifere Brise von der Ostsee her in den Rostocker Stadthafen. Das tat der guten Stimmung keinen Abbruch, Läuferinnen und Läufer sowie das Publikum feierten eine tolle 21. Ausgabe der hella marathon nacht in Rostock.

Dem Veranstalter, BMS-Die Laufgesellschaft, lagen 1913 Anmeldungen von Sportlerinnen und Sportlern aus 37 Nationen vor. Die Startunterlagen wurden am Freitag und Samstag von 1634 Männern und Frauen abgeholt, 1602 von ihnen erreichten das Ziel. Auch wenn ein neuer Teilnehmerrekord aus dem Jahr 2019 um ganze 15 Anmeldungen verpasst wurde, konnten die Anmeldezahlen im Vergleich zum Vorjahr um 37 Prozent gesteigert werden. „Das stimmt uns hoffnungsvoll für die kommenden Jahre. Ich denke, wir knacken den Rekord dann im kommenden Jahr“, meint Steven Richter, Race-Manager von BMS.

Marathon-Sieger Marcus Mey (Foto: Olaf Jenjahn)

Auch sportlich konnten sich die Ergebnisse durchaus sehen lassen. Marcus Mey, Jahrgang 71, kam mit der Empfehlung einer 2:34er Marathonzeit aus dem April in Hamburg nach Rostock. „Ich habe den Norden lieben gelernt. Eigentlich war der Start hier nicht geplant, ich wollte mal schauen. Aber die Strecke ist toll, nicht ganz flach, aber es macht echt Spaß, hier zu laufen“, meinte Mey, der in 2:48 Stunden siegte. Ebenso sah es die Damen-Siegerin Laura Michel, die nach 2015 wieder gewinnen konnte. Diesmal in 3:11:27 Stunden. Die Rostockerin feierte die Tunnelquerung besonders „Es ist immer etwas besonders, durch diesen Tunnel zu laufen. Die Halbmarathonis sind total ausgerastet, haben Stimmung gemacht. Ich hatte Tränen in den Augen. Wirklich einmalig“, meinte Laura nach ihrem Erfolg. Und in der kommenden Woche geht’s weiter, das ist die Rostockerin auf dem Rennsteig unterwegs. Und auch der Berlin-Marathon im September ist ein Thema.

In der Halbmarathonkonkurrenz siegte der Niederländer Floris von Drunen in 1:14:18 Stunde, der sich von der Atmosphäre in Rostock beeindruckt zeigte. „Eine tolle Strecke und ein tolles Publikum“, stellte er im Ziel fest. Auch bei den Frauen gab es einen Premierenerfolg. Susann Witte aus Wilhelmshaven siegte in 1:23:41 Stunde und kann sich durchaus vorstellen, in der Hansestadt wieder an den Start zu gehen.

Seinen Premieren-Marathon absolvierte auch Peter Bergmann. Der Rostocker wollte unter vier Stunden bleiben und schaffte das in 3:54:10 Std. locker. „Beine gut, Sonne war da und es war nicht zu warm. Aber durch den Tunnel laufen, das kostet schon Körner“, lautete die Erkenntnis des Abends und ließ sich dann erst einmal das Rostocker Radler, etwas hella-Wasser und eine Banane schmecken, um die Speicher wieder aufzufüllen. Ähnlich erging es Frank Gleibs, der auf der Halbmarathon-Strecke eine Zeit von 1:46:46 Std. erreichte. „Es war anstrengend, aber die Stimmung war super“. Das knappe Verpassen seiner Zielzeit von 1:45 konnte der Mittelfranke verschmerzen und seinen Urlaub auf dem Darß nun weiter genießen.

„Ich werde jedem erzählen, wie toll es hier ist“, versprach Werner Ihlow vom TV Norden. Gemeinsam mit sieben weiteren Vereinsmitgliedern gingen die Ostfriesen im Marathon, Halbmarathon und auf der Rostocker 7 an den Start. „Es ist einfach perfekt, aber man könnte die Strecke ruhig auf 7,5 Kilometer erweitern“, sagte Ihlow mit Blick auf die nicht ganz genau ausgemessene Strecke von sieben Kilometern auf der Rostocker 7.

Mit den 7,5 Kilometern hatte auch das Ehepaar Jacqueline und Rüdiger Hoffbauer aus Dresden ein wenig zu kämpfen. „Du lachst, aber wenn man sonst nur fünf Kilometer kennt, dann merkt man bei sieben Kilometern einen halben Kilometer mehr schon“, sagte Rüdiger Hoffbauer. Das Paar urlaubt derzeit mit den Kindern in Graal-Müritz, die Teilnahme an der 21. hella marathon nacht rostock bot sich da einfach mal an.

Auf der Rostocker 7 bewegte sich auch Jürgen Voigt vom 1. LAV Rostock und war begeistert über die Stimmung im Zielbereich. „Das war ganz großartig, der Beifall der Zuschauer war schön“, freute sich der bald 85-Jährige, für den es „Jahr für Jahr nicht einfacher wird“. Und dennoch lässt er sich es nicht nehmen, immer wieder an der Heimveranstaltung teilzunehmen.

Für Sophia Töpfer war die Rostocker 7 ein ganz besonderer Lauf. Nachdem sie 2019 in Rostocker den Halbmarathon absolvierte, kehrte sie nun zurück und lief „nur“ die Rostocker 7. Der Grund: „Ich bin im vierten Monat schwanger, da geht nicht mehr ganz so viel“. Die gebürtige Rostockerin wohnt nun in Velten bei Berlin und mag die Atmosphäre der Laufveranstaltung. „Es hat Spaß gemacht, hier zu laufen. Es ist schön, hier am Stadthafen zu laufen, die Luft ist kühler und angenehmer“, erzählt die werdende Mutter, die sich durchaus vorstellen kann, im kommenden Jahr wieder am Start zu sein.

Übrigens: Die jeweils drei Erstplatzierten erhielten neben ihren Urkunden und Medaillen auch kleine Schuhbeutel, die BMS aus nicht ausgegebenen Finisher-Shirts aus den Vorjahren fertigen ließ. „Das ist unser kleiner Beitrag für eine Nachhaltigkeit im Sport“, sagt Steven Richter, Geschäftsführer der BMS Laufgesellschaft. BMS wird weiter in dieser Thematik aktiv sein und hat deshalb das Unternehmen 1komma5grad.com ins Boot geholt. Solarenergie, Wärmepumpen und andere klimaschonende und -neutrale Lösungen werden hier angeboten.

Alle Ergebnisse der 21. hella marathon nacht rostock unter www.rostocker-marathon-nacht.com/ergebnisse/

Text: BMS Die Laufgesellschaft

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