Rostocker HC gewinnt gegen die SG 09 Kirchhof 30:28 (14:13)
Die Damen des Rostocker HC haben am 10. Spieltag der 2. ALSCO HBF wichtige Punkte im Kampf um den Klassenerhalt gesammelt. Gegen Mitaufsteiger SG 09 Kirchhof feierten die Dolphins nach spannenden 60 Minuten einen 30:28- Heimerfolg. Mit 10:10 Punkten rangieren die Damen von der Ostsee auf Tabellenplatz 9. Am kommenden Sonnabend gastiert zum Jahresabschluss der SV Werder Bremen in Rostock.
Im Duell der beiden Aufsteiger begegneten sich beide Mannschaften lange Zeit auf Augenhöhe. Hatten die Rostocker Damen den besseren Start für sich, so erspielten sich die Gäste aus Hessen zur Mitte der ersten Halbzeit ein leichtes Übergewicht. Kirchhof trug seine Angriffe flüssiger vor, als es den Gastgeberinnen gelang. Nach dem Treffer von Anna Franz zur 7:6- Führung (17.) stotterte der Rostocker Angriffsmotor gehörig, so dass die „Löwinnen“ die Spielregie übernahmen.
„Am Ende war es ein hart erkämpfter Sieg, der dennoch aus meiner Sicht über die gesamten 60 Minuten verdient ist“, gab RHC- Trainer Dominic Buttig nach Abpfiff zu Protokoll. „In der ersten Halbzeit rieben wir uns im Angriffsspiel zu sehr auf, da fehlten ein wenig die spielerischen Elemente und das Zusammenspiel. Da haben wir uns zu sehr in Einzelaktionen verzettelt.“
Und so sah sich der Rostocker HC kurz vor der Halbzeit mit 10:13 im Rückstand. Chantal Reimbold traf per Siebenmeter für Kirchhof (27.). Nun aber zeigte die Einheimischen Moral: Zunächst verkürzte Patrycja Drewnik, und Emma Dubrau sorgte mit einem lupenreinen Hattrick binnen weniger als zwei Minuten für eine 14:13- Pausenführung.
Ihr Trainer hatte verständlicherweise viel Lob für Emma Dubrau parat, die fünf der letzten sechs Tore vor dem Pausentee warf: „Der Wechsel auf Emma hat uns die nötige Entlastung gebracht. Sie ebnete uns den Weg zu diesem 4:0- Lauf, der die Pausenführung brachte,“ so Dominic Buttig.
Mit dem Wiederanpfiff blieb die Partie in der Fiete- Reder- Halle spannend und umkämpft. Nicht immer hochklassig, doch durchaus unterhaltsam wechselte die Führung hin und her. Zwar sorgte Rostocks erfolgreichste Werferin, Nele Reimer in der 42. Minute für das 22:19, doch gab diese Führung dem RHC in einer wilden Begegnung längst nicht die nötige Sicherheit. Die Gäste aus Melsungen kamen wieder auf, und zehn Minuten vor dem Ende stand es nach dem Tor von Emilia Damm 24:24.
Auf ging es in die finale Phase des Spiels. Hier taten sich Parallelen zur ersten Halbzeit auf. Die Dolphins starteten eine Schlussoffensive, die sich gewaschen hatte. Erneut kam der RHC zu einem 4:0- Lauf, den Nele Reimer mit ihrem siebten Treffer zum 28:24 krönte (56.). Dieser Vorsprung sollte schlussendlich reichen, um die Punkte an der Küste zu behalten.
Allein so klar, wie es sich anhört, war die Sache nicht. Kirchhof warf einmal mehr alles hinein, so dass zwei absolute Kraftakte von Finia Wolf notwendig waren. Die Rostocker Mittelfrau setzte sich noch zweimal sehenswert durch und markierte die letzten beiden Treffer für ihre Farben, die den 30:28- Heimsieg bedeuteten.
„Mit der Abwehrleistung war ich heute gar nicht unzufrieden, auch wenn wir da viele Pfiffe gegen uns kriegen. Das hat das Bild in der ersten Halbzeit noch etwas getrübt, wobei wir uns dann in der zweiten Hälfte für unser Abwehrspiel auch belohnen. Im Angriffsspiel hatten wir einen guten Fluss drin, so dass wir da auch immer wieder Nadelstiche setzen konnten. Auch wenn wir den Sack vielleicht etwas früher zumachen könnten, haben wir bis zum Schluss einen kühlen Kopf bewahrt,“ so das abschließende Fazit von Rostocks Trainer Buttig.
So kurz vor den Festtagen fand er schließlich noch diese Worte: „Ich wünsche allen Fans, Sponsoren und Unterstützern frohe Weihnachten und würde mir wünschen, alle am 27. Dezember gegen Bremen in der Halle wiederzusehen, um dann wieder vor so einer überragenden Kulisse zu spielen.“
Am kommenden Sonnabend (18.30 Uhr, Fiete- Reder- Halle in Rostock- Marienehe) empfangen die Delfine den SV Werder Bremen, der am Wochenende zu Hause gegen Freiburg 23:23 unentschieden spielte und als Tabellenelfter an die Ostsee reist.
Ulf Luschas




