MV spielt Handball – Im Gespräch mit dem Bad Doberaner SV 90

Knapp 7.600 Menschen in Mecklenburg-Vorpommern spielen derzeit aktiv Handball in einem von insgesamt 71 Vereinen. Darunter etwa 4.450 unter 18-Jährige. Im Vergleich zum Vorjahr sind das 460 Sportler und Sportlerinnen mehr. Das geht aus der aktuellen Statistik des Landessportbundes hervor. Damit zählt die Sportart weiterhin zu den Beliebtesten im Land.

Die Fans des Traditionsspiels können sich in der neuen Saison auf jede Menge Highlights in den Ligen 3 und 4 freuen. Denn gleich 9 Männer- und Frauen-Teams des Landes sind dort vertreten.

Das Aushängeschild des Bad Doberaner SV sind die Herren der ersten Mannschaft. So konnte sich das Team um Lars Rabenhorst in der abgelaufenen Spielzeit bravourös in Szene setzen:
Klassenerhalt in der Oberliga Ostsee-Spree mit einem 10. Platz.

8 Fragen an Abteilungsleiter Torsten Römer

Abteilungsleiter Torsten Römer © Bad Doberaner SV 90 Abt. Hanball

MV-Sport: MVs Handball-Mannschaften haben sich in der vergangenen Saison gut bis furios präsentiert. Was sind Ihre Ziele für 2018/19?

T.R.: Unsere erste Männermannschaft möchte den Klassenerhalt sichern. Es wird wieder verdammt schwer und je eher die dazu benötigten Punkte eingefahren sind, umso besser.

MV-Sport: Eine neue Saison bedeutet immer auch ein Neuanfang. Beispielsweise im Teambuilding. Mit welchen einschneidenden Abgängen und gewinnbringenden Zugängen gehen Sie in die nächste Spielzeit?

T.R.: Mit Keeper Tobias Malitz, der den Lockrufen von Vizemeister Stralsunder HV gefolgt ist und Johannes Spitzner, der es studienbedingt nicht mehr schafft, gibt es zwei Abgänge.

Neu dazugekommen sind Jan Eric Traub (Rückraum/ 19), Hannes Schulz (Linksaußen/19) und Benjamin Glaser (Kreisläufer/19). Alle drei Youngster gehörten in der letzten Saison zum Kader des HC Empor Rostock in der A-Junioren-Bundesliga und leisteten dabei ihren Beitrag zum Klassenerhalt der Hanseaten in der höchsten deutschen Spielklasse. Auch wenn sie teilweise schon zu Einsätze in der MV-Liga der Männer gekommen sind, werden sie sich erst an das Niveau in der Oberliga gewöhnen müssen. Weiterhin wird Linkshand Tim Lehwald, nach einem kurzen Abstecher zum Drittligisten HC Empor Rostock, wieder im DSV-Dress auflaufen

MV-Sport: Das Thema Schiedsrichter wird medial häufig vernachlässigt. Dabei liegt es auf der Hand: Ohne Schiedsrichter geht nichts. Und dennoch gibt es zu wenige Unparteiische. Zu deren Leidwesen werden sie im Spiel auch schnell mal zum Sündenbock gemacht, werden nicht ernst genommen… Der HVMV hat sich der Problematik angenommen und in den letzten Jahren gleich vier Kampagnen initiiert. Wie steht es bei Ihnen um den Schiedrichternachwuchs?

T.R.: Es wird immer schwieriger, junge Leute für das Schiedsrichterwesen zu begeistern. Trotzdem ist es uns gelungen, gleich sechs Nachwuchsschiedsrichter auszubilden.

MV-Sport: Apropos Nachwuchs: Die Nachwuchsförderung wird bei Ihnen seit Jahren groß geschrieben. Wie steht es um die aktuellen Erfolge Ihrer Schützlinge? Mit Blick auf das Rostocker Leistungszentrum des HVMV: Welche haben sich als Perspektivspieler bzw. Landeskaderathleten zuletzt besonders hervorgetan?

T.R.: Die konnten sich teilweise sehen lassen :

WJB / 5.Platz / Bezirksliga West
MJC I / 1.Platz / Bezirksliga West / Pokalsieger Bezirk Nord
MJC II / 6.Platz / Bezirksliga Ost
MJD / 1.Platz / Bezirksliga Nord / Pokalsieger Bezirk Nord/ Einzug in die Endrunde zur LM
WJD / 4.Platz / Bezrksliga Nord
MJE / 2.Platz / Bezirksliga Nord
MJF- Mix / erfolgreiche Teilnahme im Bezirk Nord
Mini / erfolgreiche Teilnahme im Bezirk Nord

Fazit: Aufgrund der Tatsache, dass uns in Doberan leider nur eine Halle mit entsprechender Spielfeldgröße zur Verfügung steht, konnten wir als Doberaner SV wirklich hervorragende Ergebnisse erzielen. Ein herzliches Dankeschön gilt hier unseren Nachwuchstrainern, die unter diesen Umständen eine wirklich top Arbeit abliefern!

Doch das ist jetzt alles Vergangenheit, darauf dürfen wir uns nicht ausruhen! Gerade im Jungenbereich haben wir einige Talente, die, wenn sie es denn auch selber wollen, in ein paar Jahren mal „oben anklopfen“ könnten. Aber alles Gute ist nie beisammen, aktuell fehlen uns Trainer und Übungsleiter!

MV-Sport: Der Deutsche Handballbund hat dieses Jahr eine neue Rahmentrainingskonzeption vorgelegt. Fokussiert werden darin vor allem ein langfristiger Leistungsaufbau und die Entwicklung der Spielerpersönlichkeit. Wie können Sie bei sich im Verein die Vorgaben des DHB umsetzen? Wo sehen Sie Schwierigkeiten?

T.R.: Rahmentrainingskonzeption hin oder her, die Kinder wollen spielen! Natürlich muss die Athletik und Technik geschult werden, doch bei teilweise nur einer Trainingseinheit, dazu noch in nicht regelkonformen Hallen, sind diese Konzepte sehr schwer umzusetzen.

MV-Sport: 2018 wurden die Endspiele des „Tag des Jugendhandballs“ erstmals am Vortag der FINAL FOURS, zentral in Güstrow durchgeführt. Wie stehen Sie zu dieser Änderung?

T.R.: Sehr gut, so bekommt der Nachwuchs mehr Beachtung, die Jugendlichen „dürfen“ auch mal vor einer tollen Kulisse spielen.

MV-Sport: Zu Ihren vereinseigenen Projekten: Auf welche besondere Vorhaben darf man sich freuen?

T.R.: Wir führen jedes Jahr in der Vorbereitung den OSPA Cup der 1. Männer und den Auto Birne Cup der Frauen durch. Im Dezember wird es für den gesamten Nachwuchs wieder eine gemeinsame Weihnachtsfeier geben. Dort dürfen sich dann auch die Eltern, sowie Oma und Opa sportlich betätigen und alles das umsetzen, was sie ihren Sprösslingen im Spiel von der Tribüne aus zurufen.

MV-Sport: Beachhandball erfreut sich wachsender Beliebtheit. Wie stark legt man bei Ihnen den Fokus auf diese Freiluftvariante?

T.R.: Das kann jede Mannschaft für sich alleine entscheiden, als Verein legen wir darauf keinen Wert. Mehr möchte ich zum Thema „Beachhandball“ nicht sagen, nur so viel, mit Drohungen von Bestrafungen, erreicht man gar nichts!

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