Am Sonnabend fand in der Rugbyarena „Ostseeallee“ in Rostock Lütten-Klein das Auftaktturnier um die vierteilige MV-Cup-Serie statt. Teilgenommen haben alle vier Rugby-Teams aus Mecklenburg-Vorpommern: die Freibeuter aus Wismar, die Fortuna aus Neuenkirchen, Turbine Neubrandenburg sowie die gastgebenden Elche von Rugby Rostock. Sonst spielen diese vier Mannschaften gemeinsam als Rugbyspielgemeinschaft MV in der Verbandsliga Nord, doch an diesem Tag mussten Freundschaften ruhen, denn es ging schließlich um nicht weniger als die Krone im 7er-Rugby in MV.

Den letzten Pokal hatten sich vor der langen Auszeit die traditionell starken Männer aus Neuenkirchen bei Greifswald gesichert, die auch in dieser Saison wieder hoch gehandelt wurden. Doch auch die Gastgeber von Rugby Rostock hatten sich für den Auftakt einiges vorgenommen. Kapitän Tore Dwars hatte vor Antritt noch eine starke Leistung seiner Männer heraufbeschworen: „Wir müssen heute alles aus uns rausholen, wenn wir den Pokal am Ende der Serie in Rostock behalten wollen. Dafür müssen wir von Beginn an hoch konzentriert sein und unsere Stärken ausspielen.“

Gespielt wurde in der olympischen 7er-Rugby-Variante, mit jeweils sieben Feldspielern und zweimal sieben Minuten Spielzeit. Nachdem der MV-Cup aufgrund der Corona-Zwangspause mehrere Jahre nicht ausgetragen werden konnte, erlebte der Pokal am Wochenende eine imposante Wiederauferstehung. Gleich im ersten Spiel trafen die Rostocker auf den Turnierfavoriten aus Greifswald und es wurde eine unerwartet deutliche Angelegenheit.

Sebastian Cisneros mit Ball durchbricht die Verteidigung von Fortuna Neuenkirchen. (Foto: Max Zimmermann)

Mit Anpfiff durch den souveränen Schiedsrichter Carsten Pust-Achilles setzten die Rostocker jedem Ball nach und zeigten sich in den Kontaktpunkten kraftvoll und dominant. Insgesamt drei sehenswerte Versuche erzielten die Hausherren durch schnelles und dynamisches Spiel zum 21:0 Endstand. Lediglich der verpasste Bonuspunkt für insgesamt vier erzielte Versuche ärgerte den Rostocker Trainer Martin Gordon Hille.

Das zweite Spiel bestritten die Freibeuter aus Wismar gegen das jüngste Mitglied der Rugbyfamilie in MV, die Turbine aus Neubrandenburg. Hier kam es zur ersten faustdicken Überraschung, denn die Turbine machten mit den stark ersatzgeschwächten Freibeutern kurzen Prozess und gewannen am Ende deutlich mit 19:7. Auch die Gastgeber aus Rostock hatten im Anschluss große Probleme mit den Neubrandenburgern, konnten sich aber verdient mit 24:14 durchsetzen.

Angestachelt von der unerwarteten Niederlage gegen die Turbine aus Neubrandenburg wollten die Freibeuter anschließend Wiedergutmachung gegen Fortuna Neuenkirchen leisten, verloren aber denkbar knapp mit 14:15 auch das zweite Spiel. Weiter ging es mit dem Vorpommern-Fight zwischen Fortuna und der Turbine. Auch in dem Spiel zeigte der Cup-Neuling aus der Vier-Tore-Stadt, dass sie in Zukunft ein gewichtiges Wörtchen in MVs-Rugbyszene mitreden wollen. Am Ende einer deutlichen Partie gewann Neubrandenburg das Spiel auch in der Höhe verdient mit 24:5.

Im letzten Spiel des Tages kämpften die Freibeuter aus Wismar dann gegen die Gastgeber aus Rostock. Die Hausherren ließen aber keinerlei Zweifel an ihrem dominanten Spielstil aufkommen und gewannen auch das dritte Spiel mit 19:5 und wahrten damit ihre weiße Weste als ungeschlagener Tabellenführer der MV-Cup-Serie. Insgesamt waren alle Teams, Zuschauenden und Fans der Rugbycommunity voller Lob für die gezeigten Leistungen in den Spielen sowie den allgemeinen Aufwärtstrend für den Rugbysport in Mecklenburg und Vorpommern.

Teamfoto Rugby Rostock MV-Cup in Rostock. (Foto: Max Zimmermann)

Nach der Siegerehrung gab es am Abend noch das große Finale der Rugby-Weltmeisterschaft zwischen Neuseeland und Südafrika auf Großbildleinwand im Rostocker Klubhaus zu bestaunen, welches die Springboks vom Kap der Guten Hoffnung mit nur einem Pünktchen Vorsprung 12:11 hauchdünn für sich entscheiden und damit zum insgesamt vierten Mal den Titel sichern können.

Der Rostocker Trainer Martin Gordon Hille war nach diesem fantastischem Rugby-Tag voll des Lobes für sein Team und für die Entwicklung von Rugby in MV: „Wir haben heute sehr konsequent das gezeigt, was wir in den letzten Wochen so intensiv geübt haben, schnelles Spiel ohne viele Stationen und dabei konsequent die Räume nutzen. Das haben die Jungs heute super umgesetzt und sich verdient das erste Turnier geholt. Aber insgesamt war es eine tolle Veranstaltung für den Rugbysport in MV. In unserem kleinen Land haben vier Mannschaften heute alles gegeben und beste Werbung für das Spiel mit dem Rugby-Ei gemacht. Wir freuen uns schon auf das zweite Turnier am 25.11. in Neuenkirchen.“

Text: André Goeda, Rugby Rostock

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