Am Samstag trafen die Zweitplatzierten Elche von Rugby Rostock in der heimischen Rugby-Arena „Ostseeallee“ auf den ungeschlagenen Tabellenführer und amtierenden Meister der Verbandsliga Nord – die Hamburg Exiles. Die Gastgeber hatten sich viel für dieses Spitzenspiel vorgenommen, mussten nach Abpfiff der Partie aber feststellen, dass die Hamburger an diesem Nachmittag noch eine Nummer zu groß für sie waren.

Von Beginn an setzten die Exiles die Hausherren gehörig unter Druck und drückten dem Spiel ihren Stempel auf. Nicht, dass die Rostocker schlecht starteten oder erst in die Partie finden mussten, ganz im Gegenteil. Es wurde mit Spielbeginn knüppelhart um jeden Zentimeter des Rasens gekämpft. Besonders die erwartete körperliche Härte der Hamburger konnten die Rostocker über die gesamte Spieldauer mitgehen und ließen sich davon nicht aus dem Konzept bringen.

Doch in Schnelligkeit, Spielverständnis und Umschaltspiel waren die Hamburger schlicht besser. Jeder Fehler der Rostocker wurde eiskalt bestraft. Erst durch einen verwandelten Straftritt durch den Kicker der Exiles, der wirklich einen Sahnetag erwischte und nahezu alle Kicks sicher verwandelte oder aus dem Spiel heraus immer wieder mit raumgreifenden Kicks für Gefahr in der Elche-Verteidigung sorgte.

William Peters spielt einen Pass im Rostocker Angriffsspiel. (Foto: Sophia Beiker)

So konnte sich der Tabellenführer nach wenigen Minuten bereits eine 10:0 Führung durch einen verwandelten Straftritt sowie einen erhöhten Versuch erarbeiten. Bis zur Pause folgten noch zwei weitere Versuche mit Erhöhungen, sodass es kurz vor dem Halbzeitpfiff schon 24:0 für die Gäste aus Hamburg stand. Doch dann belohnten sich die Rostocker endlich, die bis dahin gut mitspielten, nur leider zu viele technische und taktische Fehler machten, die die Exiles konsequent bestraften.

Der Rostocker Sturmtank Arthur Heinze durchbrach mit der Unterstützung seiner Kameraden des Sturms die Hamburger Verteidigung und wuchtete sich in das Malfeld des Tabellenführers. Der Rostocker Spielmacher Johannes Beiker traf die fällige Erhöhung sicher und verkürzte damit auf 24:7. Wenig später pfiff der souveräne Schiedsrichter, Pierre Fandrich, zur Halbzeit, in der der Elche Trainer Martin Gordon Hille sein Team für die starke Verteidigungsleistung lobte und sie aufforderte, weiter so konzentriert und aggressiv zu verteidigen.

Doch im zweiten Spielabschnitt marschierten die Exiles knallhart weiter in Richtung der Rostocker Defensivlinie. Immer wieder konnten die schnellen und ballsicheren Hintermannschaftsspieler der Hamburger die Verteidigungslinie durchbrechen und fünf weitere Versuche erzielen. Die Männer von der Warnow waren meist nur in die Verteidigung gedrängt und konnten sich nur schwer aus dem spielerischen Druck der Exiles lösen.

Johannes Beiker im Angriff gegen drei Hamburger. (Foto: Sophia Beiker)

So pfiff der Schiedsrichter nach 80 knüppelharten, aber stets fairen Minuten ein gutes Rugbyspiel ab, bei dem die Hamburger klar ihrer Favoritenrolle gerecht geworden sind und die Rostocker trotzdem mit erhobenem Haupt und unter Beifallsbekundungen durch die Zuschauer vom Platz gehen konnten. Die Elche boten dem Tabellenführer über die gesamte Spieldauer kämpferisch die Stirn, konnten letztlich aber nicht das hohe Tempo der Exiles mitgehen, sodass das Endergebnis von 55:7 für die Hamburger absolut verdient, aber aus Rostocker Sicht vielleicht ein wenig zu hoch ausgefallen ist.

Nach Spielende war der Rostocker Trainer Martin Gordon Hille übermäßig stolz auf seine Mannschaft und fand nur positive Worte zur Leistung: „Wir haben den Exiles eine regelrechte Schlacht geliefert. Ich bin überrascht, wie gut das Team die Härte der Hamburger mitgegangen ist und wie knallhart unsere Verteidigung war. Am Ende des Tages haben wir heute eine starke Leistung abgeliefert, die auch dem Gegner Respekt abverlangt hat. Natürlich waren wir in einigen Punkten klar unterlegen, aber daran werden wir arbeiten und nur in solchen Spielen und an starken Gegnern können wir wachsen. Ich bin jedenfalls sehr stolz auf die Leistung des Teams.“

Für die Rostocker Rugbyspieler geht es jetzt in die Winterpause, wo an vielen Punkten, wie Fitness, Schnelligkeit und natürlich auch den Rugbyskills gearbeitet werden wird.

Für Rostock spielten: Ramm, Ahlvers, Heinze, Dwars, Voß, Grieger, Bollnow, Heindl ©, W. Peters, Beiker, Hallier, Paulsen, Holovko, Zirkel, Seifert, Seyfarth, da Cunha, Eggebrett, Bettenhausen, Knauf, Böttcher, J. Peters.

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