1. Bundesliga Frauen: Schwerin zieht ins Playoff-Finale ein
Der SSC Palmberg Schwerin steht als erster Finalist in der 1. Bundesliga Frauen fest. Mit einem 3:1-Erfolg im zweiten Spiel des Playoff-Halbfinales gegen den VfB Suhl LOTTO Thüringen sicherte sich der Vizemeister der Vorsaison die Chance auf den Titel. Auf welches Team Schwerin in der Finalserie trifft, entscheidet sich im Duell zwischen Allianz MTV Stuttgart und dem Dresdner SC. Für Suhl endet mit der Niederlage eine erfolgreiche Saison.
Vor 1.000 Zuschauer:innen in der ausverkauften Suhler Wolfsgrube wurde Schwerin in einem umkämpften Spiel seiner Favoritenrolle gerecht und setzte sich 3:1 (20:25, 25:19, 25:20, 25:23) durch. In einem kampfbetonten Schlagabtausch übte der Vorjahresfinalist mehr Druck über den Aufschlag aus und hatte auch die kaum zu verteidigenden Angriffe von MVP Ann Wolowicz auf seiner Seite.
Schwerin besteht nach Rückstand in der Suhler Wolfsgrube
Von Beginn an entwickelte sich eine ausgeglichene Partie mit risikoreichen Aufschlägen und starken Abwehrleistungen beider Teams (8:8). Suhl fand dann Mittel gegen den Schweriner Block und konnte sich 12:9 absetzen, was SSC-Coach Felix Koslowski zu seiner ersten Auszeit zwang. Aus dieser kam sein Team mit Ungenauigkeiten im Angriff zurück, sodass Suhl die Führung auf 15:9 ausbauen konnte. Mit Unterstützung der Fans hielt das Heimteam den Abstand konstant und Suhls Kapitänin Roosa Laakkonen verwandelte den Satzball zum 25:20.
Auch Durchgang zwei begann ausgeglichen. Ann Wolowicz punktete über Mitte, doch Suhl ließ sich nicht abschütteln. Nach einem Ass von Annegret Hölzig konnte der SSC sich absetzen und Suhls Trainer László Hollósy reagierte bei 6:9 mit der ersten Auszeit. In Folge setzten zwei Spielerinnen die entscheidenden Akzente auf Schweriner Seite. Starke Aufschläge von Leana Grozer und die für den Suhler Block nicht zu greifende Wolowicz führten zum Satzausgleich (25:19).
Nach einem abermals engen Start (6:6) in Satz drei schien sich Schwerin in einer von Nervosität geprägten Spielphase absetzen zu können, aber Außenangreiferin Julia de Paula hielt Suhl mit ihren Angriffen bei 16:18 in Schlagdistanz. Wieder war es Grozer, die zum entscheidenden Zeitpunkt Druck von der Aufschlaglinie ausübte und Schwerins Vorsprung ausbaute. Suhl kämpfte, aber der Satz ging 25:20 an die Gäste.
In Durchgang vier ging Schwerin 8:6 in Führung, aber der VfB ließ nicht locker. Es entwickelte sich ein Spiel, in dem um jeden einzelnen Ball gekämpft wurde. Dank einer starken Ann Wolowicz hatte Schwerin die Nase vorn, bis drei Angriffsfehler auf Schweriner Seite das Spiel drehten und Suhl mit 22:19 in Führung ging. Doch der Hauptrundenerste behielt die Nerven, kämpfte sich zurück und löste mit 25:23 das Ticket für das Endspiel.

(Foto: Michael Dittmer)
Felix Koslowski war die Erleichterung nach einer weiteren Feuertaufe in Suhl sichtlich anzumerken: „Es ist eine unglaubliche Atmosphäre in der Suhler Wolfsgrube und du kämpfst nicht nur volleyballerisch, sondern auch stimmungsmäßig dagegen an. Das waren auch für uns Gänsehautmomente, als die Suhler Fans Fangesänge angestimmt haben.“ Der entscheidende Faktor für den Sieg war Koslowski zufolge die Fähigkeit, nach emotionalen Phasen die Konzentration wiederzufinden. „Ich glaube, besonders im vierten Satz war es eine richtige Nervenschlacht. Es war schwierig für beide Seiten, die Emotionen wieder in den richtigen Fokus zu lenken. Wir haben es am Ende doch noch geschafft, uns wieder im entscheidenden Moment auf das Spiel zu konzentrieren“, so der SSC-Coach.
Suhl erreicht mit Bronze einen historischen Erfolg
Für den VfB Suhl LOTTO Thüringen endet mit dem Ausscheiden eine erfolgreiche Saison. Der Hauptrundenfünfte hatte sich als Überraschungsmannschaft bis in die Runde der besten Vier gekämpft und mit leidenschaftlichen Auftritten begeistert. Im Playoff-Viertelfinale setzten sich die Thüringerinnen gegen den SC Potsdam durch und bescherten ihren Fans mit dem Halbfinaleinzug dann eine Premiere.
Nach dem heutigen Spiel ehrte VBL-Aufsichtsratsmitglied Christopher Fetting die Drittplatzierten und überreichte den Spielerinnen und Verantwortlichen gemeinsam mit Wolfgang Wehner, Ehrenpräsident des VfB 91 Suhl, und Jens Ellmrich von LOTTO Thüringen die Bronzemedaillen.

(Foto: Stephan Roßteuscher)
Wer folgt Schwerin ins Finale?
Im zweiten Playoff-Finale in Folge trifft der SSC Palmberg Schwerin nun auf den Sieger der Serie zwischen Allianz MTV Stuttgart und dem Dresdner SC. Dresden hatte sich mit einer kämpferischen Leistung im zweiten Halbfinale ein Entscheidungsspiel in Stuttgart am kommenden Mittwoch, 16.04. um 19:30 Uhr erkämpft. Als Hauptrundenerster startet Schwerin mit dem Heimrecht in die Best-of-five-Finalserie. Das erste Spiel findet am Samstag, 19.04. um 18:30 Uhr statt. Dyn überträgt alle Spiele der Playoffs live und on demand.
Quelle: Volleyball Bundesliga GmbH