Nachgefragt beim Deutschen Seglerverband
Die World Sailing-WM seit dem 30. Juli 2018 und noch bis zum 12. August 2018 vor Aarhus sind segelsportliche Welt-Titelkämpfe der Superlative. Rund 1.500 Seglerinnen und Segler aus 100 Ländern werden zehn Tage lang um WM-Titel und Medaillen wetteifern, darunter auch 60 deutsche Segelsportlerinnen und – sportler.
Aus Mecklenburg-Vorpommern sind auch einige Athlettinnen und Athleten dabei, so unter anderem in der 470er Klasse Malte Winkel (Schweriner Yachtclub)/Matti Cipra (Plauer Wassersportverein), in der Finn-Klasse Lars Haverland (Schweriner Yachtclub), in der Laser-Klasse Theodor Bauer (Röbeler Segler-Verein Müritz) und in der Laser Radial-Klasse Lena Haverland (Schweriner Yachtclub).
Wie sind nun die WM-Chancen der deutschen Seglerinnen und Segler?!
Nachgefragt bei Christiane Perlewitz, Bereich Öffentlichkeitsarbeit des Deutschen Seglerverbandes, und Nadine Stegenwalter, DSV-Sportdirektorin
„Zwei Medaillen zum Ziel gesetzt…“
Frage: Welche Ziele und Ambitionen haben die DSV-Aktiven bei den World Sailing-WM vor Aarhus?
Nadine Stegenwalter: Mit Blick auf den bisherigen Saisonverlauf und einige herausragende Ergebnisse haben wir uns als Team zwei Medaillen zum Ziel gesetzt.
Frage: Es geht vor Aarhus ja auch um Olympia-Plätze für 2020. Mit wie vielen Olympia-Seglerinnen und -Seglern liebäugelt der DSV für Tokyo in zwei Jahren?
Nadine Stegenwalter: Was den Kampf um die Nationen-Startplätze für die olympische Regatta 2020 in Enoshima angeht, trauen wir unserer Mannschaft zu, dass sie mindestens 60 Prozent dieser Chancen nutzt. Da Athletinnen und Athleten des German Sailing Team in acht der zehn Disziplinen am Start sind, würde das der Sicherung von fünf der zehn möglichen Nationen-Startplätze gleichkommen.
Frage: Wie ist es ansonsten um den deutschen Segelsport in Deutschland bestellt? Wie viele Aktive und Vereine gibt es derzeit?
Christiane Perlewitz: Seit vielen Jahren liegt die Anzahl unserer Mitgliedsvereine bei knapp 1.300 und auch die Anzahl der Seglerinnen und Seglern in den DSV-Vereinen ist mit circa 190.000 mehr oder weniger konstant. Im Unterschied zu vielen anderen Sportarten kann man – wenn man einmal die Leidenschaft für das Segeln entdeckt hat – den Segelsport bis ins hohe Alter ausüben.
…Gleichwohl sehen wir für die Zukunft einige Herausforderungen. Um zwei Beispiele zu nennen: Der demografische Wandel wird auch vor dem Segelsport nicht halt machen. Deshalb machen wir uns schon jetzt Gedanken, wie unsere Vereine verstärkt neuen Nachwuchs gewinnen können.
Darüber hinaus werden die gesetzlichen Rahmenbedingungen und Auflagen immer restriktiver; und es wird noch wichtiger, dass wir uns als Verband für alle Seglerinnen und Segler aktiv in die Politik einbringen.
Vielen Dank und weiterhin bestes Engagement für den Segelsport!
Marko Michels