Favoritenrolle souverän gerecht geworden
Rostocker HC – Berliner TSC 40:21 (21:10)
Rostock – Letztlich war es der erwartete Doppelpunktgewinn. Im vorletzten Heimspiel der Saison konnte sich der TabellenfĂĽhrer Rostocker HC in der Nordstaffel der dritten Liga gegen das Schlusslicht Berliner TSC deutlich mit 40:21 durchsetzen.
Die Rollen waren dabei bereits vor der Partie klar verteilt. Während die Gastgeberinnen in eigener Halle in der laufenden Saison ungeschlagen sind und den dritten Meistertitel in Folge anstreben, konnte das Team aus der deutschen Hauptstadt in der bisherigen Saison erst zwei Heimsiege einfahren und reiste mit einem Kader von lediglich acht Feldspielerinnen und zwei Torhüterinnen an die Ostseeküste. Die Partie in der Fiete-Reder-Halle fand ausnahmsweise an einem Sonntag statt. Die Gäste hatten um die Verlegung gebeten, da ein Teil der Mannschaft am Vortag eine Jugendbundesligapartie austragen musste.
Die Geschichte des Spiels ist dann auch schnell erzählt. Leidglich in der Anfangsphase konnten die Gäste das Ergebnis offen gestalten, doch nach dem 2:2 (4.) setzte sich der Tabellenführer immer weiter ab. Die Rostocker Abwehr um Lena Clasen stand sicher, nach Balleroberung wurde konsequent und schnell nach vorn gespielt. Bereits in der 14. Spielminute stand es 11:3 für das Team von Dominic Buttig. Es war vor allem Britt Punzius (6), die immer wieder den Abschluss suchte und dabei erfolgreich war. Bis zur Pause kamen die zu keinem Zeitpunkt aufgebenden Gäste dann auch zu einigen schönen Treffern, aber mit dem 21:10 für die Dolphins war bereits zu diesem Zeitpunkt wenigstens eine Vorentscheidung gefallen.
Zu Beginn des zweiten Durchgangs stellte Dominic Buttig dann um, arbeitete mit einer offensiven 3:3-Abwehr. Dadurch ergaben sich für die Gäste einige zusätzliche Gelegenheiten zum Abschluss, aber auch schöne Ballgewinne für den RHC, die in Gegenstößen unter anderem von der schnellen Nicole Rotfuß (6) immer wieder genutzt wurden. TSC-Trainer Felix Rollmann probierte einiges, unter anderem in Unterzahl mit dem leeren Tor. Eine solche Situation nutzte in der 56. Minute Nele Reimer (3) mit dem vielleicht schönsten Treffer des Tages, als sie aus der eigenen Abwehrzone ins gegnerische Tor zum 38:19 traf.
Während sich bei den Gastgeberinnen alle Feldspielerinnen in die Torschützenliste eintragen durften, hat sich der TSC vor allem viel Anerkennung dafür verdient, dass die Mannschaft bis zum Schluss versuchte, dem Favoriten Paroli zu bieten, sich in keiner Phase der Partie aufgab. Am Ende stand ein deutlicher 40:21-Erfolg für die Dolphins an der Anzeigetafel. Während die zwei Punkte von den Spielerinnen und den gut 200 Fans in der Halle gebührend gefeiert wurden, gestand Gästetrainer Felix Rollmann: „Man hat heute deutlich den Unterschied zwischen dem Tabellenführer und meiner Mannschaft gesehen. Rostock ist für mich auch das beste Team der Liga. Auch wenn wir bereits als Absteiger feststehen, wollen wir mit unserem jungen Team diese Erfahrung dritte Liga auch in den verbleibenden Spielen weiter nutzen.“
Sein Gegenüber Dominic Buttig zeigte sich mit der Leistung seiner Damen zufrieden: „Wir haben das heute souverän gelöst, sind unserer Favoritenrolle gerecht geworden. In Vorbereitung auf die Aufstiegsrunde haben wir heute ein bisschen was probiert und auch gesehen, woran wir noch arbeiten müssen. Aber jetzt wolle wir erst einmal den Meistertitel festmachen.“
Die erste Gelegenheit dazu haben die Dolphins am kommenden Wochenende in Henstedt-Ulzburg. Durch einen Erfolg beim Tabellenzehnten wĂĽrde der Vorsprung auf die Verfolger bei noch ausstehenden drei Spielen nicht mehr aufholbare sieben Punkte betragen.
Spielfilm:
1:0, 1:2, 6:2, 11:3, 13:6, 16:9, 21:10 – 23:10, 26:14, 30:17, 38:19, 38:21, 40:21
Siebenmeter:
RHC: keine, TSC: 7/6
Zeitstrafen:
RHC: 6 Minuten, TSC: 6 Minuten
So spielte der Rostocker HC:
Lena Clasen, Kiana Zidorn – Anna Franz (3), Britt Punzius (6), Gretchen Lührmann (1), Charlotta Beuck (2), Emma Dubrau (4), Nele Reimer (3), Marie-Sophie Weitzel (2), Lidia Halawczak (3), Finia Wolf (2), Patryca Drewnik (4), Megan Pieth (4), Nicole Rotfuß (6)
RHC