„Das war eine komplett ausgeglichene Mannschaftsleistung. Jeder hatte seinen Anteil an diesem großartigen Erfolg und der Teamgeist beflügelt uns alle“, sagte ein sichtlich zufriedener Kapitän der Güstrow Torros nach dem deutlichen Gewinn im Heimrennen des Speedway Team Cups.
Was die 1100 Zuschauer im Güstrower Stadion am Sonntagnachmittag erlebten, war in dieser Dominanz schier unglaublich und Ausdruck einer jahrelangen Entwicklung der individuellen Fähigkeiten der einzelnen Sportler.
Tobias Busch, der eine richtig gute Saison fährt, hatte mit seiner Erfahrung einen großen Anteil am Resultat, steuerte 12 Punkte bei und schlug dabei gleich zweimal Kai Huckenbeck, gegen den er in seinem ersten Lauf noch kurz vor Schluss eine Lücke fand, die er unter dem Jubel der Zuschauer zum Sieg nutzte. „Besonders erfreulich ist es, die Entwicklung der Junioren zu begleiten“, setzte er dann auch sein Resümee mit Blick auf die Leistung der Youngsters fort.
Ben Ernst, der im Team die 250er Position einnimmt, konnte alle seine Läufe souverän gewinnen und ebenfalls 12 Punkte aufs Mannschaftkonto einzahlen. Der Vizeweltmeister in dieser Klasse machte in jedem seiner Läufe schon am Start alles klar und behielt die Führung jeweils bis zur Ziellinie. Lukas Baumann, der vor gut einem Monat 3. der Deutschen Juniorenmeisterschaft wurde, sammelte auch 12 Punkte, musste aber erst ins Rennen hineinfinden. Nach einem dritten und einem zweiten Platz, folgten noch drei Siegfahrten, die jeweils verdeutlichten, dass er sich auf dem Güstrower Oval richtig wohl fühlt. Das gilt auch für Norick Blödorn, der nach seinem Sieg im Europacup der 85cc Klasse überhaupt keine Probleme beim Umstieg auf die 500er Maschine hat, sondern mit den erfahrenen 13 Zählern gleich zum punktbesten Fahrer der Mannschaft wurde. Besonders in Erinnerung bleibt dabei sein Sieg über Kai Huckenbeck, gegen den er den Start gewinnen und sich dann über vier Runden vor ihm behaupteten konnte. Die Freude über diesen Erfolg war dem 15jährigen sofort anzumerken und dass er auf der Ehrenrunde nicht nur den Applaus des Publikums, sondern auch die Gratulation des Konkurrenten erhielt, zeigt Anerkennung und Sportsgeist. Kai Huckenbeck gewann den abschließenden Finallauf, in dem er wieder einmal seine Güstrow-Linie fand, mit großem Vorsprung die Ziellinie kreuzte und damit den zweiten Rang für das Emsland Speedwayteam Dohren zementierte. Auf Platz drei in der Tageswertung kam das Wolfspack Wolfslake, das den Emsländern immer auf den Fersen war, aber, auch gehandicapt durch eine Sturzverletzung von Emil Breum, mit einem Matchpunkt zufrieden sein musste.
Richtig groß war der Jubel bei der Siegerehrung, denn einen Heimsieg eines Güstrower Teams hatte die Zuschauer schon lange nicht mehr erlebt.
Ein Blick in die STC-Tabelle zeigt nun die sich zuspitzende Dramatik. Das Emsland Speedwayteam hat seine Serie beendet und steht auf Platz 2. In Führung liegen die Cloppenburg Fighters, die am Sonnabend in Berghaupten vor den Gastgebern gewinnen konnten. Die Güstrow Torros haben nur einen Matchpunkt weniger als die Fighters, aber genau die gleiche Anzahl an Laufpunkten. Damit kommt es beim letzten Saisonrennen am 22. September in Olching zum Showdown. Die direkte Auseinandersetzung wird über den Sieg im STC entscheiden.
„Wenn jeder seine Leistung so wie heute bringen kann, dann brauchen wir keinen Gegner zu fürchten“, freut sich Kapitän Tobias Busch schon mal auf dieses entscheidende Match.
Gunnar Mörke