„Marie und Hannes sind tolle Vorbilder…“

Im Gespräch mit Dr. Dag Danzglock, zweiter Vorsitzender des Deutschen Ruderverbandes

Rudersportliche Impression. Foto Dr. Dag Danzglock
Rudersportliche Impression. Foto: Dr. Dag Danzglock

Bei den Ruder-WM 2019 im österreichischen Linz vom 25. August bis 1. September waren Neuseeland, Italien, China und Deutschland die Top-Nationen. Eine Ruderin und ein Ruderer aus M-V konnten dabei über Gold jubeln: die Wahl-Rostockerin Marie-Louise Dräger im leichten Einer und der gebürtige Rostocker Hannes Ocik im Achter, die beide für die Schweriner Rudergesellschaft starten.

Dr. Dag Danzglock über die WM, die Titel für Marie Louise Dräger und Hannes Ocik und die olympische Regatta in Tokyo 2020

„Marie und Hannes sind tolle Vorbilder…“

Ein Jahr vor Tokyo… Wo stehen die deutschen Ruderinnen und Ruderer aus Ihrer Sicht?

Dr. Dag Danzglock: Es war ein durchwachsenes Ergebnis. Immerhin sind sechs Bootsgattungen für Olympia qualifiziert, aber wir hätten uns neun bis zehn erhofft. Die drei olympischen Medaillen waren respektabel. Hinzu kommen die sogenannten nichtolympischen Medaillen, von denen das Gold für Marie-Louise Dräger besonders herausragt.

In welchen Bootsklassen gibt es noch „Nachholebedarf“?

Dr. Dag Danzglock: Beide Doppelvierer sind ein wenig unter Wert gerudert. Gleiches gilt sowohl für den Männer-Vierer ohne als auch den Leichtgewichts-Frauen-Doppelzweier. Bei den Skullerinnen waren gesundheitliche Probleme nicht zu kompensieren.

Ein paar Worte zu den beiden Goldenen aus M-V…

Dr. Dag Danzglock: Beide, Marie und Hannes, sind fokussierte Aktive und tolle Vorbilder. Sie bringen Leistungssport und das tägliche Leben in bemerkenswerter Weise unter einen Hut!

Wie bewerten Sie ansonsten das Leistungsniveau dieser WM?

Dr. Dag Danzglock: Das Leistungsniveau wird in der Spitze immer breiter. Bereits jetzt sind 26 Nationen für die olympische Regatta 2020  qualifiziert. Kleinere und mittlere Nationen konzentrieren sich auf einzelne Bootsgattungen und landen am Ende ganz vorn, auch weil es immer weniger trainingsmethodische Geheimnisse gibt.

Gibt es seitens des DRV eine Zielvorgabe für Tokyo 2020?

Dr. Dag Danzglock: Wir wollen mindestens das Ergebnis von Rio 2016 mit drei Medaillen wiederholen und in neun bis zehn Bootsgattungen (von 14) vertreten sein.

Vielen Dank und weiterhin bestes Engagement für den Rudersport!


 

Die eingesetzten Ruderinnen und Ruderer aus M-V bei den WM 2019

  • Marie-Louise Dräger (früher ORC Rostock, jetzt Schweriner RG) – Gold im leichten Frauen-Einer
  • Hannes Ocik (Schweriner RG) – Gold im Herren-Achter
  • Marcus Klemp (Ribnitzer SV) – 3. Platz im B-Finale im Para-Mixed-Doppelzweier
  • Christin Stöhner (ORC Rostock) – 4. Platz im B-Finale im FRauen-Achter
  • Stephan Krüger (früher ORC Rostock, jetzt Frankfurter RG) – 4. Platz im B-Finale im Herren-Doppelzweier

 

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