Die Ruder-Weltmeisterschaft 2025 in Shanghai (21.–28. September) ist beendet – für die Athlet:innen aus Mecklenburg-Vorpommern mit gemischter Bilanz. Vier Sportler vertraten Deutschland: Max John, Oliver Holtz, Ole Hohensee und Marcus Klemp. Zwischen wertvollen Erfahrungen, ersten Erfolgen und ernüchternden Resultaten zeigte sich, wie nah Anspruch und Wirklichkeit im Spitzensport beieinanderliegen.

Max John (ORC Rostock), der sich im internen Ausscheidungsverfahren nicht für den Deutschlandachter qualifizieren konnte, startete in Shanghai im Vierer ohne Steuermann. Aufgrund einer neuen Zeitregelung verpasste sein Boot leider knapp das Halbfinale. Im C-Finale belegte die Crew Rang drei, was insgesamt den 15. Platz bedeutete. „Das war eines unserer besseren Rennen, was aber keineswegs das Ergebnis beschönigt. Aber man fragt sich natürlich: Haben wir uns zu sehr auf die beiden Boote rechts konzentriert? Sind wir in der Mitte und am Ende einen Tick zu unsauber gefahren? Es sind Nuancen. Und jetzt haben wir keine Chance mehr, diese wenn auch kleinen Fehler auszubügeln. Das ist bitter und ein sehr undankbares Ausscheiden“, kommentiert der 28-Jährige.

Oliver Holtz (Rostocker RC) und Ole Hohensee (Stralsunder RC) bestritten derweil ihre erste WM im Doppelvierer der A-Nationalmannschaft. Nach Medaillenerfolgen in der U23 gelang ihnen mit Rang fünf im Finale ein bemerkenswerter Einstand. Beide konnten ihr Potenzial unter Beweis stellen und sammelten wichtige Erfahrungen für die kommenden Jahre – mit Blick auf Olympia 2028 in Los Angeles.

Para-Ruderer Marcus Klemp (PR1 M1x) holt sich bei den Weltmeisterschaften in Shanghai den 6. Platz. (Foto: © DRV)

Auf Platz sechs im A-Finale beendete Para-Einer-Ruderer Marcus Klemp (ORC Rostock) die WM. Damit bestätigte der 43-Jährige seine Vorlaufleistung. „Es war das beste Rennen des Jahres, ich bin ohne Fehler runtergekommen. A-Finale war das Ziel, ich bin überglücklich, dass es geklappt hat. Vielen Dank für die zahlreiche Rennbegleitung – ich habe Euch alle gehört, hammergeil“, zeigt sich Klemp nach dem Rennen begeistert. Sein Trainer Lutz Bühnert ergänzte: „Die Nominierungen der vier MV-Athleten unterstreichen, wie konsequent in den Vereinen und am Bundesstützpunkt Rostock Talente aufgebaut und gefördert werden.“

Eine differenzierte Bilanz zieht Rostocks Bundesstützpunktkoordinator Christoph Schmidt: „Die WM hat gezeigt, dass wir in MV Athlet:innen haben, die auf internationalem Niveau konkurrenzfähig sind. Gleichzeitig wurde deutlich, dass wir im Männer-Riemenbereich noch viel investieren müssen, um dauerhaft an die Spitze zurückzukehren. Oliver und Ole haben mit ihrem fünften Platz ein starkes Zeichen gesetzt. Marcus hat mit dem A-Finale sein Etappenziel erreicht – das war ein guter Auftritt.“

Auch im deutschen Männerachter, traditionell das Aushängeschild des Verbandes, zeigte sich Nachholbedarf: Das Boot verpasste das A-Finale und belegte am Ende Rang sieben – ein Ergebnis, das im Ruderdeutschland für Diskussionen sorgt.

Ausblick

Für Mecklenburg-Vorpommern endet damit eine lange Saison. Die Athlet:innen treten nun in die wohlverdiente Erholungspause ein, bevor im Wintertraining die Grundlagen für 2026 gelegt werden. Bereits Ende November geht es mit der traditionellen Langstreckenregatta in Dortmund weiter – der erste Gradmesser für die kommende Saison.

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