Seawolves gelingt Mega-Comeback in Würzburg

Die ROSTOCK SEAWOLVES haben mit 97:93 (40:59) bei den FIT/One Würzburg Baskets gewonnen. Zur Halbzeit lagen die Wölfe mit 19 Punkten zurück, zwischenzeitlich betrug der Rückstand 22 Zähler. Nach dem Seitenwechsel arbeiteten sich die SEAWOLVES Punkt um Punkt heran und krönten die Aufholjagd mit dem dritten Sieg in Serie. Bryce Hamilton erzielte 28 Punkte für die Rostocker, die in der Tabelle auf den siebten Platz kletterten. Vier weitere SEAWOLVES-Spieler punkteten zweistellig. Bei den Würzburgern kam Hannes Steinbach auf 19 Zähler.

FIT/One Würzburg Baskets gegen ROSTOCK SEAWOLVES 93:97 (59:40)

Die SEAWOLVES zeigten zwei unterschiedliche Gesichter in diesem Spiel. In der ersten Halbzeit kamen sie zwar gut ins Partie (9:9, 4. Min), verloren dann aber schnell den Anschluss. Die verletzungs- und krankheitsgeschwächten Hausherren spielten sich in einen Rausch, versenkten acht ihrer ersten zwölf Dreipunktewürfe und zogen vor der Halbzeit auf bis zu 21 Zähler (27:48, 17. Min) davon. Bei den Rostockern lief wenig zusammen. Abstimmungsprobleme, Fehlpässe und schlechtes Timing in der Verteidigung waren die Ursachen für das immer tiefer werdende Loch, in dem sich die Wölfe befanden. Hinzu kam eine Handgelenksverletzung bei Robin Amaize, der zwar die Zähne zusammenbiss, doch nach dem Seitenwechsel nicht mehr ins Spielgeschehen eingreifen konnte.

Rostock Seawolves Logo | Basketball

Wenige Minuten nach Beginn des dritten Viertels verletzte sich zudem auch Center Philipp Hartwich, so dass die Rostocker Rotation noch mehr zusammenschrumpfte. Doch wer glaubte, die Moral der Wölfe sei gebrochen, irrte gewaltig. Bryce Hamilton, JeQuan Lewis, Sid-Marlon Theis, Malik Osborne und Co. übernahmen trotz Foulproblemen das Kommando und starteten eine sensationelle Aufholjagd. Bereits im dritten Durchgang schmolz der Rostocker Rückstand auf neun Zähler ein (69:78).

Nun waren es die SEAWOLVES, die das Spiel an sich rissen und sich zurück bissen. Ein erfolgreicher Dreier von Topscorer Bryce Hamilton inklusive Bonusfreiwurf brachte die Gäste von der Ostsee in Schlagdistanz (84:87, 35. Min). Osborne sorgte nach Anspiel von Lewis für die erste Rostocker Führung seit der Anfangsphase (90:89, 38. Min). 51 Sekunden vor Schluss glich der erst 18-jährige Würzburger Big Man Hannes Steinbach an der Freiwurflinie aus (93:93), ehe D’Shawn Schwartz im folgenden Angriff einen Dreier zum 96:93 verwandelte. Die Würzburger konnten nicht antworten. Zudem hatten sie zu diesem Zeitpunkt erst ein Teamfoul im vierten Viertel, so dass es trotz Fouls dauerte, bis sie wieder in Ballbesitz kamen. Erst 5,1 Sekunden vor Schluss trat JeQuan Lewis an die Linie – und verwandelte einen Wurf für den umjubelten Endstand aus Rostocker Sicht. Die SEAWOLVES feierten den zehnten Saisonsieg nach der Sirene ausgelassen mit den etwa 30 mitgereisten Rostocker Fans.

Stimmen zum Spiel

Przemyslaw Frasunkiewicz (Head Coach Rostock): „Es waren zwei unterschiedliche Spiele von uns. In der ersten Halbzeit haben wir teilweise im Zombie-Modus gespielt. Wir waren langsam und haben uns zu viel beschwert. Aber diese Krankheit kann passieren, wenn man ein paar Spiele hintereinander gewonnen hat. Wir hatten dann ein sehr gutes Gespräch in der Halbzeitpause. Danach haben wir unsere Einstellung und auch unsere Verteidigung geändert. Damit haben wir es dann endlich geschafft, die Würzburger zu stoppen.“

Sasa Filipovski (Head Coach Würzburg): „Ich bin natürlich sehr enttäuscht über diese Niederlage, weil wir bis kurz vor Schluss geführt haben und einen Sieg verdient gehabt hätten. Aber Basketball wird 40 Minuten gespielt. Es ist nicht so, dass die Spieler nicht mehr wollten, aber im letzten Viertel hatten wir einfach nicht mehr genug Energie. Es war das erste Spiel für Zac Seljaas nach seiner Verletzung, viele andere haben krank gespielt. Ich habe versucht, die Spielminuten gut zu verteilen und ihnen durch meine Auszeiten Pausen zu geben, aber am Ende hat durch die fehlende Energie auch etwas die Konzentration gefehlt. Außerdem hat Rostock in der zweiten Halbzeit seine Würfe sehr gut getroffen. Es ist unglaublich, wie gut die Gegner im Moment hier in unserer Halle treffen. Es ist eine schmerzhafte Niederlage, die wir akzeptieren müssen. Ich bin stolz auf die Spieler, die eigentlich das Bett hüten müssten. Sie sind trotzdem gekommen, weil wir dieses Spiel spielen mussten. Wir haben in dieser schwierigen Situation viel Charakter und einen großen Kampf gezeigt. Aber am Ende ist uns einfach die Energie ausgegangen und wir haben das Spiel durch ein paar verrückte Dreier verloren. Vielen Dank auch an unsere Fans, die uns wieder sehr stark unterstützt haben.“

So geht’s weiter
Das nächste Heimspiel findet am Mittwoch, 12. Februar 2025, statt und wird von der WIRO präsentiert. Dann ist ALBA Berlin um 18:30 Uhr zu Gast in der StadtHalle Rostock. Restkarten für das nahezu ausverkaufte Spiel gibt es an den bekannten Vorverkaufsstellen und online auf tickets.seawolves.de.

Statistiken zum Spiel

Viertelstände (WUB-HRO): 29:21, 30:19, 19:29, 15:28

Punkteverteilung:

Rostock: Amaize (5), Baggette (2), Drews (0), Gloger (nicht eingesetzt), Hamilton (28), Hartwich (0), Lewis (15), Lockhart (0), Osborne (18), Pearson (12), Schwartz (5), Theis (12).

Würzburg: Dawkins (8), Gerhard (3), Jackson (17), Klaasen (3), Lewis II (16), März (nicht eingesetzt), Seljaas (14), Steinbach (19), Wank (nicht eingesetzt), Williams (13).

Nach oben scrollen