SEAWOLVES verlieren Krimi gegen Bonn

In einer vorgezogenen Partie des 22. Spieltags in der easyCredit Basketball Bundesliga mussten sich die ROSTOCK SEAWOLVES den Telekom Baskets Bonn mit 64:69 (35:27) vor 3.740 Zuschauern in der StadtHalle Rostock geschlagen geben. In der ersten Halbzeit kontrollierten die Gastgeber ein zerfahrenes Spiel und lagen mit bis zu 14 Zählern vorn. Nach dem Seitenwechsel nahmen die Bonner die Physis der Hausherren an und drehten das Spiel. In der spannenden Schlussphase verpassten die Rostocker, bei denen Geburtstagskind Bryce Hamilton 19 Punkte erzielte, mehrere Chancen zum Ausgleich und mussten sich zum vierten Mal in dieser Spielzeit geschlagen geben. Die SEAWOLVES belegen aktuell den neunten Tabellenplatz.

ROSTOCK SEAWOLVES gegen Telekom Baskets Bonn 64:69 (35:27)

Es dauerte etwas, bis beide Teams ihren offensiven Rhythmus in dieser Partie gefunden haben. Im ersten Viertel kamen beide Mannschaften in Summe auf lediglich 25 Zähler (13:12). Das lag vor allem an der starken Verteidigung der Rostocker, die neun Ballverluste der Bonner erzwang. Die Gäste aus dem Rheinland punkteten ausschließlich aus der Distanz; sie versenkten vier Dreier (bei neun Versuchen), unter dem Korb fiel keiner der drei Versuche.

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Auch die Rostocker hatten zunächst offensive Anlaufschwierigkeiten. Erst im zweiten Viertel fanden die Wölfe Wege und Mittel, die Bonner Defensive zu knacken. Vor allem Aigars Skele zeigte mit acht Punkten seine Qualitäten im Angriff (24:17, 14. Min). Die Rostocker rollten in dieser Phase. Dreier rauschten durchs Netz, Godwin Omenaka stopfte sehenswert in die Reuse (31:19, 16. Min) und riss damit die Fans aus ihren Sitzen. D’Shawn Schwartz traf kurz darauf zur höchsten Führung des Tages (33:19, 16. Min). Allerdings steckten die Bonner nicht auf. Phlandrous Fleming Jr. hielt sein Team mit zwei Dreiern in Schlagdistanz (33:25, 17. Min). Dennoch gingen die Rostocker mit einem Acht-Punkte-Vorsprung in die Kabine.

Bonn kam besser aus der Halbzeit und verkürzte in Windeseile nach einem Floater von Angelo Allegri (35:32, 22. Min). Die SEAWOLVES konnten den Vorsprung bis zur Mitte des Viertels verwalten, doch die Telekom Baskets nahmen nun die teils ruppige und physische Gangart der Gastgeber an. Damit störten sie den offensiven Rhythmus der Rostocker, die im dritten Abschnitt lediglich neun Punkte erzielten. Bonn markierte im Gegenzug 25 Zähler – nur zwei weniger als in der gesamten ersten Halbzeit. In Folge dessen lagen die Gäste zu Beginn des Schlussviertels mit acht Zählern (44:52) vorn.

Hamilton und Skele gestalteten die Partie wieder offen (48:52, 31. Min). Doch Bonn behauptete weiter einen knappen Vorsprung. Hamilton verwandelte in der 37. Minute zwei Freiwürfe (60:63, 37. Min). Es bahnte sich ein Krimi für die Schlussminuten an: Zunächst traf der Bonner Topscorer Darius McGhee per Dreier (60:66, 38. Min). Hamilton erzielte daraufhin vier Punkte für Rostock (64:66). Bei noch 42 Sekunden Restspielzeit hatten die Hausherren mehrere Chancen auf den Ausgleich, doch Hamilton und Omenaka vergaben in Korbnähe. Drei Sekunden vor Schluss wurde Hamilton beim Stand von 64:67 aus Rostocker Sicht gefoult – und vergab daraufhin beide Freiwürfe. Die letzten Zähler der Begegnung markierte der Bonner Till Pape an der Freiwurflinie.

Stimmen zum Spiel

Przemyslaw Frasunkiewicz (Coach Rostock): “Wir haben ein mysteriöses drittes Viertel abgeliefert. Dennoch haben wir insgesamt ein sehr gutes Spiel gezeigt. Wir hatten am Ende unsere Chancen auf den Sieg gegen international spielende Teams (FIBA Europe Cup bzw. Champions League, d.Red.). Man muss alle Chancen nutzen, die dir gegeben werden. Wir haben am Ende unsere offenen Würfe nicht getroffen.”

Roel Moors (Coach Bonn): “Wir hatten eine schwache erste Halbzeit und ein sehr schwaches erstes Viertel aus dem Zweibereich (1/10 FG). In der zweiten Halbzeit haben wir einen besseren Job gemacht. Ich finde, dass Rostocker zweifellos härter gespielt hat als wir. Wir haben in der zweiten Halbzeit die Balance etwas drehen können, um physisch auf ähnlichem Niveau zu spielen wie Rostock. Unser Talent hat das Spiel entschieden. Es war ein guter Sieg gegen ein Team mit ganz viel individuellem Talent. Das müssen wir mitnehmen.”

So geht’s weiter
Das nächste Spiel bestreiten die SEAWOLVES am 30. November in Heidelberg. Zuhause sind erst wieder in fünf Wochen im Einsatz. Am 15. Dezember um 15:00 Uhr ist der FC Bayern München am KARLS GAME DAY zu Gast. Restkarten gibt es an den bekannten Vorverkaufsstellen und online auf tickets.seawolves.de.

Statistiken zum Spiel

Viertelstände (HRO-BON): 13:12, 22:15, 9:25, 20:17

Punkteverteilung:

Rostock: Amaize (8), Baggette (4), Drews (0), Gloger (nicht eingesetzt), Hamann (nicht eingesetzt), Hamilton (19), Hartwich (2), Lockhart (2), Omenaka (9), Pearson (0), Schwartz (8), Skele (12).

Bonn: Allegri (7), Fleminig Jr. (17), Griesel (11), Hume (3), Kennedy (7), McGhee (12), MĂĽller (nicht eingesetzt), Pape (12), Soares (0), Thiemann (0).

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