Mit diesem Erfolg des deutschen Vertreters Kai Huckenbeck beim Start der Tauron Speedway Euro war nicht zu rechnen. Im polnischen Gniezno kämpfte er sich mit einer starken Leistung aufs Podest und liegt nach dem ersten von vier Finalläufen mit 11 Punkten hinter Jaroslaw Hampel (Polen) 17 Punkte, der dieses Rennen eindeutig dominierte, und Antonio Lindbäck (Schweden) 13 Punkte auf Platz drei.
Diese Ausgangssituation verbreitet natürlich eine Menge Euphorie für das SEC Heimrennen am 14. Juli in Güstrow. Kai Huckenbeck hat immer wieder gezeigt, dass er bei der entsprechenden Tagesform auf dem Oval in der Barlachstadt jeden schlagen kann. Mit seinem Auftritt in Gniezno unterstreicht er seine derzeitige Form und so ist zu hoffen, dass er an diese Leistung und vor allem an das Güstrower Rennen im vergangenen Jahr, als er in Führung liegend einen Aufsteiger hatte und so den Sprung ins Finale verpasste, anknüpfen kann.
Allerdings erwächst ihm nehmen den vielen internationalen Stars auch eine Konkurrenz aus dem eigenen Land. Der amtierende deutsche Meister Kevin Wölbert hat die Veranstalter Wildcard für diesen Event erhalten und dass der Routinier nicht nur mit der Güstrower Bahn gut zurechtkommt, sondern sich ebenfalls in blendender Form befindet, hat er erst am letzten Wochenende im Bundesligamatch unter Beweis gestellt, als er eindeutig der beste Fahrer des Rennens war.
Der Auftritt dieser beiden deutschen Piloten steigert die Vorfreude auf das Rennen ungemein, denn so können sie – beide sind auch in der polnischen Liga aktiv – auf einer ihnen gut bekannten Bahn gegen die internationale Konkurrenz antreten.
Die Tauron Speedway Euro hat sich auch in der internationalen Wahrnehmung zu einer Rennserie entwickelt, die neben dem Grand Prix den Top-Piloten die Chance auf einen Einzeltitel gibt. Insbesondere mit Jaroslaw Hampel, Piotr Pawlicki, Leon Madsen, Krzysztof Kasprzak und Emil Sayfutdinov ist der SEC mit herausragenden Fahrern der polnischen Extraliga besetzt, die bis auf Sayfutdinov derzeit nicht im Grand Prix sind.
Gerade für die Vertreter der führenden Speedwaynation Polen gibt es eine besondere Motivation zur Teilnahme. In den letzten Jahren konnte kein polnischer Fahrer diesen Titel gewinnen. Da Mitfavorit Jarek Hampel nach dem ersten Rennen schon mit einem deutlichen Vorsprung führt, sind seine Titelambitionen durchaus realistisch. Ob er in Güstrow einen weiteren Schritt in Richtung Gesamtsieg machen kann, ist durchaus fraglich. Bei seinem letzten Auftritt kam er mit dem besonderen Oval in der Barlachstadt nicht gut klar. Wie es diesmal aussieht und ob ihm seine Erfahrung hilft, die Bahn richtig zu lesen, und was die beiden deutschen Fahrer beim Heimrennen leisten können, wird sich am 14. Juli mit Start ab 18 Uhr zeigen.