Sturm, Wellen, Medaillen – Rostock erlebt Freiwasser-Spektakel
Masters Ralf Labecki und Dörte Kamrau glänzen mit jeder Menge Edelmetall
Die Hansestadt Rostock hat sich am letzten August-Wochenende einmal mehr als hervorragender Veranstaltungsort des Freiwasserschwimmens präsentiert. Bei den 31. Internationalen Deutschen Meisterschaften der Masters sowie den zeitgleich stattfindenden Offenen Norddeutschen Freiwassermeisterschaften im IGA-Park kämpften über drei Tage hunderte Aktive um Zeiten und Medaillen. Und auch wenn Wind, Wellen und das sich abkühlende Wasser den Athletinnen und Athleten einiges abverlangten, bewies der Schwimmverband Mecklenburg-Vorpommern als Ausrichter seine Klasse – organisatorisch ebenso wie sportlich.
Schon der Auftakt am Freitag machte klar: Die neue 1,25-km-Strecke rund um das markante Museumsschiff war nicht nur ein optisches Highlight, sondern auch eine echte Herausforderung. Lokalmatador Ralf Labecki vom Hanse SV Rostock ließ sich davon nicht beeindrucken – der 45-Jährige sicherte sich die Tagesbestzeit bei den Männern in 15:08 Minuten. Auch Vereinskameradin Dörte Kamrau setzte gleich ein Ausrufezeichen, musste sich zwar über die Kurzdistanz knapp geschlagen geben, schlug dafür auf den längeren Strecken souverän zurück.
Der Samstag brachte die berüchtigten Wetterkapriolen: 18,1 Grad Wassertemperatur, Regen, hoher Wellengang und schließlich ein Rennabbruch – „Safety first“ hieß es beim Kampfgericht. Nicht alle hatten Neoprenanzüge dabei, manch einer musste improvisieren. Doch die MV-Athleten ließen sich nicht stoppen. Labecki schwamm über 2,5 Kilometer erneut vorneweg und sammelte Gold in seiner Altersklasse, während Kamrau ihren großen Auftritt hatte und sich in beeindruckender Manier an die Spitze setzte.
Am Sonntag, dem Finaltag, standen die 5 Kilometer im Mittelpunkt. Bei stabileren Bedingungen, aber weiterhin frischem Wasser, zeigten die Ausdauerspezialisten ihr Können. Wieder waren es die beiden Routiniers aus Mecklenburg-Vorpommern, die glänzten: Kamrau ließ der Konkurrenz keine Chance und schwamm mit über einer Minute Vorsprung ins Ziel. Und auch Labecki erkämpfte sich mit einer überragenden Zeit von nur 1:02:23 Stunden Gold. Allein der in der Altersklasse 20 startende ehemalige Triathlet Vasileios Tekidis war auf dieser Distanz schneller.
Unterm Strich kann Mecklenburg-Vorpommern nicht nur auf eine reibungslos organisierte Meisterschaft blicken, sondern auch auf starke sportliche Akzente. Von spannenden Positionskämpfen über Inklusionsläufe der Special Olympics bis hin zu packenden Staffeln – die DM im Freiwasser hat eindrucksvoll gezeigt, dass Rostock eine Top-Adresse für den Schwimmsport bleibt. Und mit den Erfolgen von Labecki und Kamrau knüpft der Landesverband nahtlos an die goldenen Zeiten von Peggy Büchse und Britta Kamrau-Fiedler an.
IDM-Medaillen für MV
Ralf Labecki (Hanse SV Rostock, AK 45)
- Gold über 1,25 km (IDM & NDM)
- Gold über 2,5 km (IDM & NDM)
- Gold über 5 km (IDM & NDM)
- Silber in der Mixed-Staffel (IDM & NDM)
Dörte Kamrau (Hanse SV Rostock, AK 50)
- Silber über 1,25 km (IDM), Gold (NDM)
- Gold über 2,5 km (IDM & NDM)
- Gold über 5 km (IDM & NDM)
- Silber in der Mixed-Staffel (IDM & NDM)
Weitere IDM-Platzierungen für Rostock und Stralsund
– Ann-Kristin Niemann (AK 55; Hanse SV Rostock) 4. Platz über die 1,25 km (2. Platz NDM)
– Wolfgang Unger (AK 75, PSV Stralsund) 4. Platz über die 1,25 km (3. Platz NDM)
– Kristina Schotte (AK 60, PSV Stralsund) 7. Platz über die 1,25 km (4. Platz NDM), 5. Platz über die 5 km (3. Platz NDM)
– Carsten Bernhardt (AK 40, PSV Stralsund) 5. Platz über die 2,5 km (3. Platz NDM)
– Steffen Spohn (AK 40, PSV Stralsund) 6. Platz über die 2,5 km (4. Platz NDM)
– Nina Gerhards (AK 35, PSV Stralsund) 5. Platz über die 2,5 km (3. Platz NDM)