Verpasster Aufstieg trotz viel Moral und Kampfgeist

TSG Ketsch – Rostocker HC 32:28 (15:10)

Ketsch Es sind noch 26 Sekunden auf der Uhr, als Nele Reimer ihren 10. Treffer im Rückspiel der Relegation zur zweiten Bundesliga erzielt. Die ehemalige Nationalspielerin ist damit erfolgreichste Werferin der Partie und kann wenig später ihre Enttäuschung trotzdem nicht verbergen. Trotz eines 27:27-Unentschieden im Hinspiel und einer kämpferisch starken Leistung vor den 750 Zuschauern in der Neurotthalle in Ketsch fehlen den Dolphins am Ende 4 Tore, um gegen die Kurpfalz Bären den Aufstieg in die zweithöchste Spielklasse perfekt zu machen.

Das Team von Dominic Buttig hatte sich fest vorgenommen, gegen den Zwölften der zweiten Bundesliga seine Aufstiegschance zu nutzen. Zwar gehörte der erste Treffer des Spiel den Gastgeberinnen, doch Megan Pieth (2) und nach einer Trefferpause von drei Minuten Nele Reimer sorgten für eine  2:1-Führung für den Meister der Nord-Ost-Staffel der dritten Liga. Doch dann konnte der Zweitligist die Partie drehen, ging seinerzeit mit 4:2 in Führung. Dominic Buttig nahm bereits in der 9. Spielminute eine frühe Auszeit. Zwar gelang Nele Reimer unmittelbar danach erneut der Anschluss, aber nach dem 3:4 (10.) setzte sich der Favorit auf 7:3 (15.) und bis zur 24. Spielminute durch die erneut wurfgewaltige Svenja Mann (9) sogar auf 12:6 ab. Zum einen waren es teilweise keine Abschlusssituationen, in denen sich die Rostockerinnen den Wurf nahmen, zum anderen scheiterten die Dolphins immer wieder an der an diesem Tag ganz starken Johanna Wiethoff im Ketscher Tor. So waren die Gäste auch zur Pause noch mit fünf Toren im Hintertreffen, beim Stand von 15:10 für die Bären wurden die Seiten gewechselt.

Der Start in den zweiten Durchgang hätte für das Team von der Ostseeküste nicht unglücklicher laufen können. Durch drei Treffer am Stück bauten die Einheimischen den Vorsprung sogar auf 8 Tore zum 18:10 (34.) aus. Aber die Rostockerinnen zeigten viel Moral, wollten sich nicht so ohne weiteres aufgeben. Nach dem 18:26 (49.) bekamen die Gäste einen wahren Lauf, erzielten 5 Treffer am Stück und waren nach dem 23:26 durch die starke Jette Köppen (6) nach 54 Spielminuten wieder in Reichweite. Doch zu mehr sollte es nicht reichen, der Zweitligist spielte seine ganze Erfahrung aus und konnte so das Spiel am Ende verdient mit 32:28 für sich entscheiden.

Natürlich überwog nach der Partie bei den Dolphins ob der verpassten Aufstiegschance die Enttäuschung, aber Dominic Buttig war anzumerken, dass er trotzdem stolz auf eine ganz starke Spielzeit seiner Mannschaft ist: „Leider haben wir uns in der ersten Halbzeit zu viele schwache Abschlüsse genommen oder uns in Einzelaktionen an der Ketscher Deckung aufgerieben. Dennoch ziehe ich den Hut vor meiner jungen Mannschaft, die sich nach dem 8-Tore-Rückstand nicht aufgegeben, sondern weiter alles rein geworfen hat. Unterm Strich müssen wir nicht unzufrieden sein, gegen eine Mannschaft, die in der zweiten Liga 24 Punkte geholt hat, als Drittligist am Ende mit minus 4 Toren rauszugehen. Auch wenn es mit dem Aufstieg nicht geklappt hat, bringen Spiele auf solchem Niveau die Mädchen voran.“

Eines ist sicher: Die Dolphins werden in der nächsten Saison alles daransetzen, dass im dritten Anlauf das Team den Aufstieg in die zweite Bundesliga schaffen wird.

Spielfilm:
1:0, 1:2, 4:2, 7:3, 10:5, 15:8, 15:10 – 18:10, 19:13, 23:17, 26:18, 26:23, 31:27, 32:28

Siebenmeter:
RHC: 6/6, TSG: 2/2

Zeitstrafen:
RHC: 2 Minuten, TSG: 6 Minuten

So spielte der Rostocker HC:
Sara Peters, Lena Clasen, Kiana Zidorn – Vanessa Bladt, Britt Punzius (3), Liza Johannisson, Nele Reimer (10/6), Sonia Siemko, Jana Grützner, Lidia Halawczak (2), Jana Kokot, Finia Wolf, Patryca Drewnik, Jette Köppen (6), Megan Pieth (2), Nicole Rotfuß (5)

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