Großartiger Abschluss in Kairo
Alexander Nobis und Ronja Steinborn holen sich den Weltmeistertitel in der Mixed-Staffel. Der DVMF erreicht damit das beste WM-Ergebnis seit zehn Jahren.
Seit 2009 gehört die Mixed-Staffel zum festen Wettkampfprogramm der Weltmeisterschaften. Noch nie hatte Deutschland in diesem Format eine Medaille gewinnen können – bis heute. Ronja Steinborn und Alexander Nobis sicherten sich am Schlusstag der Titelkämpfe in Kairo den Titel vor Ägypten und Frankreich.
Der Tag hatte bereits vielversprechend begonnen: Alexander Nobis gelang ein unwiderstehlicher Auftritt im Fechten mit nur drei Niederlagen bei 16 Siegen. Auch wenn Steinborn etwas unter ihren Erwartungen (7 Siege) blieb, positionierten sich die Deutschen als Vierte direkt in Tuchfühlung zu den Medaillen. Mit einer guten Schwimmzeit von 2:02,54 arbeiteten sie sich sogar auf Platz zwei vor. Auch wenn das Berliner Duo diesen Rang nach der Bonusrunde im Fechten an die ägyptische Staffel abgeben musste, brachten sich Steinborn und Nobis so eine hervorragende Ausgangsposition vor dem Reiten.
Nach den enttäuschenden Reitergebnissen der deutschen Frauen am Vortag war die Spannung entsprechend groß. In der Hitze von Kairo behielten Steinborn und Nobis die Nerven und leisteten sich nur einen Abwurf (293p). Nachdem die bis dato führende chinesische Staffel aufgrund von vier Verweigerungen ausgeschieden war, gingen die Deutschen mit nur einer Sekunde Rückstand auf die führenden Ägypter in den Laser-Run.
Dort gelang Steinborn ein Blitzstart: Mit einer fehlerfreien ersten Schießserie setzte sich die 26-Jährige an die Spitze und baute ihren Vorsprung auf der sandigen Laufstrecke kontinuierlich aus. Mit soliden Schießdurchgängen sicherte Nobis schließlich den Titel ab und feierte schon vor dem Zielstrich ausgelassen seine zweite WM-Medaille bei diesen Titelkämpfen nach Silber in der Männer-Staffel. Bereits 2015 war er gemeinsam mit Marvin Dogue Weltmeister in der Männer-Staffel geworden. Ronja Steinborn feierte am heutigen Tag den größten Erfolg ihrer bisherigen Karriere.
Dank zwei Mal Gold, einmal Silber und einmal Bronze hat die deutsche WM-Mannschaft in Kairo ihr bestes Abschneiden seit den Titelkämpfen in Berlin vor zehn Jahren (2G,2S,1B) erreicht. Mit zwei vierten Plätzen durch Lena Schöneborn und Marvin Dogue sowie Rang 5 durch Annika Schleu gelangen zudem weitere Topplatzierungen.
Pressemitteilung / Deutscher Verband für Modernen Fünfkampf
Foto (Michels): Erfolgsathletin Lena Schöneborn gewann 2017 Gold mit Annika Schleu in der Frauen-Staffel.
Last but not least: Vor 85 Jahren, bei den Olympischen Spielen 1932 in Los Angeles, belegte der gebürtige Rostocker Willi Remer im Modernen Fünfkampf Rang fünf. M.M.