Wieder Champions League-Triumph für einen Greifswalder

Toni Kroos zum dritten Mal erfolgreich

Zu Pfingsten 2017 wurde auch Fußball gespielt. Die Champions-League-Duelle in Cardiff bei den Frauen, am 1.Juni im City Stadium in Cardiff zwischen Olympique Lyon und Paris St. Germain, und bei den Herren, am 3.Juni im Millennium Stadium in Cardiff zwischen Real Madrid und Juventus Turin, standen dabei im Mittelpunkt des sportiven Interesses.

Bei den Frauen setzte sich Lyon mit 7:6 nach Elfmeterschießen gegen Paris durch und bei den Herren triumphierte Titelverteidiger Real Madrid klar mit 4:1 gegen Turin.

Herren-Finale überschattet

Leider wurde das Herren-Finale von einem erneuten blutigen Terror-Anschlag in London überschattet. Zudem gab es beim „Public Viewing“ zum Champions League-Finale in Turin eine Massen-Panik mit mehr als 1500 zum Teil schwer Verletzten, nachdem das Entzünden von Feuerwerkskörpern anscheinend als Bomben-Detonation missdeutet worden war.

Zum 12.Mal Madrid Erster

Zurück jedoch zum Sportlichen: Real Madrid sicherte sich den zwölften Titel im Wettbewerb „Europapokal der Landesmeister / Champions League) im Herren-Fußball. Seit der Spielzeit 1955/56 bis 1991/92 firmierte dieser Pokal-Entscheid als „Europapokal der Landesmeister“ (37 x ausgespielt) , seit 1992/93 wurde die Bezeichnung „UEFA Champions League“ (bis dato 25 x ausgetragen) festgelegt.

Aus deutscher Sicht gewannen im „Europapokal der Landesmeister“ und in der „Champions League“ im Herren-Fußball aus deutscher Sicht bislang der FC Bayern München (fünfmal), Borussia Dortmund (einmal) und der Hamburger SV (einmal).

Ein Greifswalder auch wieder ganz oben

Im siegreichen Aufgebot von Real Madrid 2017 war auch wieder Toni Kroos, Jahrgang 1990,  vertreten, der 1990 in Greifswald geborene Fußball-Virtuose, der einst auch in der Jugend-Mannschaft des FC Hansa Rostock spielte.

Für ihn bedeutete  dieser Endspiel-Sieg in Cardiff einen weiteren großen fußballsportlichen Triumph. Toni Kroos wurde mit dem DFB-Team bereits WM-Dritter 2010, Vize-Europameister 2012, Weltmeister 2014 und erreichte mit der deutschen Auswahl ebenfalls 2016 wieder das EM-Halbfinale sowie jubelte 2013 in der Champions-League mit dem FC Bayern München und 2016 bzw. 2017 jeweils mit Real Madrid. Nur ein paar Beispiele seiner bedeutenden fußballsportlichen Momente…

WM-Titel 2014 der größte Erfolg auf Auswahl-Ebene

Der größte Erfolg auf Auswahl-Ebene ist für ihn zweifellos der WM-Titel 2014. Sechzig Jahre nach dem „Wunder von Bern“ 1954 (mit dem früheren Wahl-Wismarer Fritz Laband), vierzig Jahre nach dem Erfolg der DFB-Auswahl gegen die Niederlande im Endspiel 1974 (In der sechstplatzierten DDR-Auswahl spielten auch der Pasewalker Erich Hamann und die FC Hansa Rostock-Spieler Gerd Kische und Joachim Streich!) und 24 Jahre nach dem WM-Sieg gegen Argentinien 1990 holte die deutsche Auswahl mit Toni Kroos, der sich bei der WM-Endrunde 2014 ausgezeichnet präsentierte, den vierten Titel.

M-V am WM-Herren-Fußball

Bei den WM-Endrunden im Herren-Fußball zuvor  hatten Fußball-Spieler aus M-V auch für sehr gute sportliche Akzente gesorgt. Der gebürtige Grevesmühlener Carsten Jancker, der zeitweise Spieler der TSG Wismar, war belegte mit der DFB-Auswahl bei der WM 2002 Rang zwei, und der gebürtige Neubrandenburger Tim Borowski kam mit dem deutschen Team 2006 bei der Heim-WM auf Rang drei, den dann Toni Kroos – wie erwähnt – 2010 erreichte. Und letztendlich Weltmeister 2014 wurde.

Erfolgreich zudem am EM-Ball

Seit 1990 spielten einige Mecklenburger und Vorpommern einige Male außerdem für das DFB-Team bei EM-Endrunden, so unter anderem der gebürtige Malchiner und frühere Hansa-Spieler Thomas Doll 1992 (Vize-Europameister), der gebürtige Schweriner und Hansa-Spieler Rene Schneider 1996 (Europameister), Carsten Jancker 2000 und Tim Borowski 2008, der seinerzeit mit der DFB-Auswahl Vize-Europameister wurde. Toni Kroos setzte diese „M-V-Tradition“ folgend fort.

M-V-Kicker unter den olympischen Ringen

Auch beim olympischen Herren-Fußball spielten Mecklenburger und Vorpommern ausgezeichnet mit.

Die bisherigen „Mecklenburger und Vorpommern“, die an olympischen Medaillen im Herren-Fußball beteiligt waren, sind zwischen 1964 und 2016: Wolfgang Barthels, Herbert Pankau, Jürgen Heinsch bzw. Klaus-Dieter Seehaus (jeweils Bronze 1964), Achim Streich bzw. Dieter Schneider (jeweils Bronze 1972), Gerd Kische bzw. Hans-Ulrich Grapenthin (jeweils Gold 1976), Bernd Jakubowski, Norbert Trieloff  bzw. Wolf-Rüdiger Netz (jeweils Silber 1980) und Max Christiansen (Silber, 2016).

Frauen-Fußball-Spielerinnen aus M-V ebenfalls bestens dabei

Erfreulich aus M-V-Sicht: Auch Spielerinnen aus dem Nordosten spielten schon eine herausragende Rolle im deutschen Frauen-Fußball. Die Frauen der BSG Post Rostock wurden 1990 letzte DDR-Fußballmeisterinnen. In der letzten DDR-Frauen-Nationalmannschaften 1990 waren ebenfalls drei Rostockerinnen vertreten, so Kathrin Baaske, Katrin Prühs-Erdmann und Sybille Lange.

Große internationale Erfolge feierten unter anderem die gebürtigen Rostockerinnen Stefanie Draws, die 2007 U 19-Europameisterin mit der deutschen Auswahl wurde und mit dem 1.FFC Turbine Potsdam 2010 auch die Champions League gewann, und Jennifer Zietz, die EM-Gold 2009 mit dem deutschen Team schaffte und auch bei den siegreichen Potsdamer Teams (1.FFC Turbine Potsdam)  im „UEFA Women`s Cup“ 2005 und in der Champions League der Frauen 2010 agierte.

Die gebürtige Neubrandenburgerin Viola Odebrecht erreichte sogar mit der deutschen Frauen-Auswahl 2003 den Weltmeister-Titel.

Viola konnte zudem mit dem DFB-Team Olympia-Bronze mit dem DFB-Team 2004 gewinnen – die zweite von drei bronzenen Olympia-Medaillen aus deutscher Frauen-Fußball-Sicht (2000, 2004, 2008) – neben der Goldmedaille 2016.

Weitere bekannte Fußballspielerinnen aus Mecklenburg-Vorpommern sind unter anderem auch die gebürtige Rüganerin Wibke Meister, welche mit der DFB-Auswahl 2012 die U 17-EM in der Schweiz sowie 2014 die U 20-WM in Kanada gewann, und die gebürtige Parchimerin Jasmin Sehan, welche 2013 die U 17-EM in England mit der deutschen Mannschaft siegreich gestaltete.

Marko Michels

Foto (Michels): Der Fußball-Sport pulsiert auch im Sommer 2017…

 

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