Güstrow – Am 28. und 29. September 2019 fand zum 19. Mal das Landesbreitensport-Festival in unserem Landesverband statt. Gastgeber war in gewohnter Manier der Reitverein Güstrow. Am ersten Tag fanden, zusätzlich zu den Wettbewerben im Freien, in der Reithalle die Wettbewerbe für die Voltigierer statt. In diesem Jahr standen auch wieder zwei Wettbewerbe der Vereinigung der Freireitreiter und -fahrer in Deutschland (VFD) auf dem Plan. Der Samstag begann mit der VFD Geländeralley. Hier wurden die Reiter im Gelände mit 40 Fragen konfrontiert. Diese umfassten die ganze Bandbreite rund um das Pferd (wissen Sie z.B. was ein Marwari ist?). Zusätzlich galt es, verschiedene Aufgaben mit dem Pferd im Gelände zu lösen. Auf dem Platz folgten dann die Gelassenheitsprüfung geführt und geritten. Mit dem Breitensportcup und dem Führzügel-Wettbewerb schloss der Vormittag ab.
Nachmittags ging es dann weiter mit der Champagner-Challenge und dem Führzügel Cross Country. Immerhin 4 Mensch-Pferd bzw. Pony-Paare zeigten in dem Wettbewerb VFD Horsemanship am Boden, was man zusammen mit seinem vierbeinigen Partner außer Reiten noch machen kann. Die vier Vorstellungen waren sehr unterschiedlich, so gab es sowohl Zirzensik aber auch Kommunikation am Boden. Es ging bei der Bewertung nicht um die Schwere der gezeigten Übungen, sondern auch um die gezeigte Mitarbeit. Die Harmonie stand hier bei allen vier Paaren im Mittelpunkt. Hier kann ich nur sagen: Weiter so und gerne mehr davon. Die Hestadager-Gleichmäßigkeitsprüfung war eine Herausforderung für die startenden Paare. Schaffen Sie es, zwei Runden in genau dem gleichen Tempo zu reiten? Hut ab für alle Starter und ihr tolles Zeitgefühl.
Der Reiterwettbewerb und der beliebte Wettbewerb Blinder Führer beendeten den ersten Tag. Bis auf einen wirklich ganz kurzen Schauer, hat das Wetter mitgespielt und alle Wettbewerbe konnten planmäßig durchgeführt werden. Außerdem stand der Samstag diesmal im Zeichen der Voltigierer. Wer vor Ort war hat sicher die schönen Bilder, die tollen Kostüme und die großartige Stimmung in der Halle mitbekommen. Auch dies ist immer eine Augenweide. Der Sonntag war dann der Regentag. Immerhin konnte noch der Dressur Wettbewerb und die drei Wettbewerbe mit Springen draußen durchgeführt werden. Reiterwettbewerb und die beiden Geschicklichkeitsrennen wurden kurzerhand in die Halle verlegt. Beim Geschicklichkeitsrennen galt es, von rechts aufzusteigen, Wäsche aufzuhängen, durch eine Gasse zu reiten, in einem engen Schlüsselloch aus Stangen umzudrehen, ein Ei auf einem Löffel zu transportieren und einen Ball mit einem Besen zwischen zwei Stangen weiter zu transportieren. Klingt einfach? Kennen Sie? Auch Ihr Pferd/Pony? Jedes Pferd/Pony reagierte auf die verschiedenen Aufgaben ganz unterschiedlich und nicht immer so, wie der Reiter (bzw. im Geschicklichkeitsrennen am Führzügel auch der Führende) sich das so vorgestellt hatte. In diesem Wettbewerb ging es auch um Zeit, aber immer stand der Gedanke nach Harmonie zwischen Reiter und Pferd/Pony im Fokus der Richter. Das Pas de Deux konnte dann draußen stattfinden. Hier zeigten die Teilnehmer auf dem Turnierplatz wunderschöne Bilder zu passender Musik. Die Teilnehmer hatten offensichtlich viel Liebe zum Detail in die Vorbereitung, die Kostüme und die Musik gesteckt. Auch für das Publikum ist dieser Wettbewerb ein Augenschmaus. Dies ist immer eine der Prüfungen, bei denen ich denke: „Schade, dass es immer einen Sieger geben muss.“
Wie in den Jahren zuvor zeigte das Landebreitensport-Festival das bunte Bild der Möglichkeiten im Breitensport. Hierzu trug auch wieder die VFD bei, diese Zusammenarbeit hat sehr viel Freude gemacht und gezeigt, dass wir alle als Pferdefreunde an einem Strang ziehen können. Die Erste Westernreiterunion (EWU) war in diesem Jahr zum ersten Mal nicht als Veranstalter dabei, dies habe ich persönlich nach den vielen Jahren guter Zusammenarbeit bedauert. Dennoch waren auch Westernreiter am Start, nehmen wir dies als gutes Omen für die Zukunft. An dieser Stelle ein herzlicher Dank an die Veranstalter für die gute Vorbereitung und Durchführung. Das Landesbreitensportturnier wird vom Landesverband für Reiten, Fahren und Voltigieren und vom Landessportbund gefördert. Dafür auf diesem Weg vielen Dank. Ohne eine Förderung wird es immer schwieriger eine solche Veranstaltung durchzuführen. Ebenfalls einen herzlichen Dank an die Helfer, Richter und Sponsoren. Zu diesen Aufgaben gehört viel Engagement und Weitblick und ohne sie wäre eine solche Veranstaltung gar nicht durchzuführen. Und dann noch ein Dank an die Aktiven. Denn genau für Sie machen wir diese Veranstaltung! Überlegen uns Wettbewerbe, Termin und Zeitplan, bereiten den Ablauf in verschiedenen Treffen vor und stehen Ihnen vor Ort an beiden Tagen Rede und Antwort. Die abwechslungsreichen und schönen Darbietungen von Ihnen, Ihre positiven Rückmeldungen und Ihre Freude über gelungenes und vielleicht auch über eine Platzierung sind es, die uns weiter machen lassen.
Sicher gibt es auch hier und da etwas, was nicht so rund gelaufen ist. Dies sind die Punkte, die wir im nächsten Jahr besser machen wollen. Mal sehen, ob uns das gelingt.
Wenn Sie Vorschläge oder Anregungen haben, dann setzen Sie sich gerne mit mir in Verbindung. Wir freuen uns immer auf Hinweise, was Sie sich als Teilnehmer wünschen.
Natürlich haben wir auch schon Ideen, was im nächsten Jahr vom 26. Bis 27. September 2020 zum 20. Landesbreitensport-Festival noch so angeboten werden kann. Kommen Sie doch einfach vorbei, sei es als Teilnehmer oder als Zuschauer, und machen Sie sich ein Bild von den Möglichkeiten des Breitensports. Wir freuen uns auf Sie.
Die Ergebnisse des 19. Landesbreitensport-Festivals können auf der Verbandshomepage unter https://www.pferdesportverband-mv.de/wp-content/uploads/upload/ergebnisse-lbt.pdf eingesehen werden.
Text: LV MV- Sigrid Gierich, Landesbreitensportbeauftragte