Masters-Gewichtheberin Annett Damme holt Titel in Finnland | Harry Barth und Ralf Klingschat erzielen Bronze | starker Wettkampf von Martin Strobel

Durch gute Leistungen bei der DM im Frühjahr in Nagold und bei der WM 2023 in Wieliczka/Polen hatten sich Annett Damme, Harry Barth, Ralf Klingschat und Martin Strobel für die diesjährige Weltmeisterschaft (5.-14. September) qualifiziert. Gerade im finnischen Rovaniemi eingetroffen, wurde das TSV–Quartett schon herzlich von Benjamin Pirkkiö, einem finnischen WM–Teilnehmer der neunziger Jahre, begrüßt. Nach einem kurzen Talk über alte starke Zeiten aus der Ära Andreas Behm, Mario Schult, Udo Guse und Mario Kalinke fühlten sich die Stralsunder um die frischgebackene Vizeeuropameisterin Annett Damme schnell gut angekommen.

Ralf Klingschat überrascht nach langer Verletzungspause

Bereits am 2. Wettkampftag betrat Altmeister Harry Barth (Altersklasse M65 / Gewichtsklasse –109 kg) die Heberbühne und sorgte für einen bemerkenswerten Auftakt. Nach einem harten Fight im Kampf um die Medaillen gelang ihm mit 152 kg im Zweikampf (67 kg Reißen/85 kg im Stoßen) eine Jahresbestleistung. Hinter Michael Tolkachow/Israel und Ullrich Dämmig aus Halle holte sich Harry mit Bronze seine 22. Internationale Medaille.

Am darauffolgenden Wettkampftag betrat Ralf Klingschat nach über einjähriger Verletzungspause erstmals wieder eine Gewichtheberbühne. In der stark besetzten Klasse M55/-81 kg bestand für ihn von vornherein nur eine Außenseiterchance. Der Kanadier Alain Bilodeau und Vorjahresweltmeister Victor Paredes aus Venezuela hatten bereits im Vorfeld mit außergewöhnlich starken Leistungen auf sich aufmerksam gemacht. Nach 3 gültigen Versuchen im Reißen konnte Ralf mit 81 kg die Konkurrenz aus Iran, USA, Großbritannien und Deutschland unter Druck setzen und lag auf dem Bronzerang. Schließlich reichten 2 gültige Stoßversuche, um mit 97 kg und 178 kg im Zweikampf den Medaillenplatz zu verteidigen.

Das erfolgreiche TSV-Team in der Heimat von Santa Claus: Harry Barth, Ralf Klingschat, Santa Claus, Annett Damme und Martin Strobel (v.l.n.r.)

WM-Gold für Annett Damme

Nach ihrer Silbermedaille bei der Europameisterschaft im Juni wollte vor allem Annett im Kampf um die Medaillen ein Wörtchen mitreden. Und dies gelang ihr mit Bravour. Bereits nach dem Reißen lag die mehrfache Welt- und Europameisterin mit 47 kg bereits 4 kg vor der Konkurrenz. Diesen sicheren Vorsprung verteidigte Annett mit 3 gültigen Stoßversuchen und 59 kg. Sie siegte schließlich mit 106 kg im Zweikampf souverän vor den Finninnen Pia Hainonen und Barbara Lybeck. „Nach der Europameisterschaft hätte ich damit nicht gerechnet und bin mit der Goldmedaille überglücklich,“ so Annett nach dem Wettkampf.

Nach Führung im Reißen Medaille nur knapp verpasst

Am 5. Wettkampftag hatte dann Martin Strobel in der Klasse M50/-67kg seinen Auftritt in der Stadt am Polarkreis. Nach 3 gültigen Versuchen im Reißen lag er mit 83 kg knapp in Führung vor der favorisierten Konkurrenz aus Spanien und Polen. Im Stoßen scheiterte der Stralsunder Athlet dann leider knapp an seinem letzten Versuch von 94 kg, der ihm die Chance auf Bronze bewahrt hätte. „Ich muss im Stoßen noch an technischen Mängeln arbeiten. Dann geht da auch noch mehr“, so der TSV-Heber nach dem Wettkampf. Am Ende stand für ihn Platz 5 in einem starken Teilnehmerfeld zu Buche.

Mit einmal Gold, zweimal Bronze und einen starken 5. Platz war es die erfolgreichste Masters-WM für die Stralsunder Gewichtheber seit vielen Jahren.

Bereits am 21. September werden Ralf Klingschat, Martin Strobel, Ronny Junghans und Theo Goldbach die Aktiven und Masters des TSV bei der Janzen Trophy in Potsdam vertreten. Im Anschluss geht es wieder in eine längere Trainingsphase.

Auch der TSV–Nachwuchs ist Ende September gefragt. Für die jüngeren Heberinnen und Heber sind die Norddeutschen Meisterschaften in Kiel der Jahreshöhepunkt. Für die 13- und 14-Jährigen sind diese auch ein wichtiger Qualifikationswettkampf für die Deutsche Schülermeisterschaft Mitte November in Nagold/Baden Württemberg. „Für die anstehenden Aufgaben wünschen wir viel Erfolg“, so die Abteilungsleitung.

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