Rostocker Boulder Bundesligisten haben ihr Ziel erreicht: Die Qualifikation für das Saisonfinale in Köln
Am 14. Dezember findet im Stuntwerk Köln die Finale der beiden Boulder Bundesligen statt. Um daran teilzunehmen haben sich Deutschland beste Boulderer über das Jahr verteilt an 11 Wettkampftagen, in 11 verschiedenen Kletterhalle beweisen müssen. Neun davon gingen in die Gesamtwertung ein. Das besondere aber, an dieser ab 2020 olympischen Kletterdisziplin: Gefragt sind hier nicht nur Athletik, Griffkraft und Hangelkünste, es sind speziell die ausgeklügelten Boulder, d.h. die dafür ganz individuell zu meisternden Lösungswege. Und jeder Athlet hatte pro Spieltag so viele der jeweils 15 Boulder wie möglich zu bewältigen. Ein körperlicher und kreativer Kraftakt also. Die jeweilige Punktewertung erfolgt anschließend nach einem ausgeklügelten System.
Hasselberg auf Ranglistenposition fünf
Unter den glücklichen Qualifikanten befindet sich als einziger Vertreter Mecklenburg-Vorpommerns auch das Rostocker Team 45Grad, das von der gleichnamigen Boulderhalle gesponsert wird. Und deren Betreiber, Jungunternehmer Georg Hasselberg, ist sogar selbst am Start. Dazu noch Top Scorer der Hanseaten. So liegt der begeisterte Kletterer derzeit mit 181.77 Punkten auf einem beachtlichen 5. Platz der 1. Liga. Selbst findet Hasselberg 15 zu kletternde Boulder in der Anzahl nicht viel. „Aber Haut kann ein limitierender Faktor sein und der Umstand das man wirklich jeden Bouldern schaffen will“, erklärt der frühere Physikstudent. Wer schon einmal selbst den der Wand war, versteht das.
In Köln mit am Start sind zudem drei Rostocker Joey Woitas (Platz 26), Leo Gräber (Platz 35) und Clara Herrmann (Platz 12 bei den Frauen). Dazu noch Zweitligistin Celine Broderius (Platz 58).
Das Saisonziel, Finalqualifikation, haben unsere Boulderer also erreicht. Einhergehend wollten sie auf dem Weg dahin möglichst viel dazulernen und Wettkampferfahrung sammeln. Auch das ist gelungen. Doch neben dem ganzen Wettkampfgeist steht noch eine ganz andere Sache im Fokus der Athleten. Wie Hasselberg verrät, ist es es die Community selbst, also die Gelegenheit zusammen Zeit zu verbringen. „Das ist im Bouldern generell so, aber die Boulder Bundesliga hat nochmal ihren eigenen Kreis an Leuten, die sich natürlich zu den Stationen auch wiedersehen.“ Und genau das ist es auch, was diesen Sport so besonders macht, was Zuschauer immer von außen sehen können: die gegenseitige, teamübergreifende Unterstützung beim Bouldern.
Finanzierung der nächsten Saison noch offen
Der Ausgang des Bundeligafinales ist fürs 45Grad-Team also gar nicht so wichtig. Wie es aber 2020 weitergehen wird ist derzeit noch völlig offen. Die Kosten für u.a. Unterkunft, Anreise, Teilnahme und Vorbereitungstrainings trägt bislang die Boulderhalle „45 Grad“. Ob das Sponsoring im nächsten Jahr fortgeführt wird, weiß Hasselberg aktuell nicht. Das liegt auch daran, dass die Halle weiterhin in der Wachstumsphase stecke. Immerhin hat sie erst seit 2 Jahren geöffnet. Dazu sind Rostock und mehr noch Mecklenburg-Vorpommern Neuland für diesen Sport.
Hasselberg glaubt aber auch, dass Fernsehformate wie Ninja Warrior Germany oder Klettersport-Entwicklungen wie die die Olympia-Aufnahme 2020 das Interesse am Bouldern steigern werden. „In welchem Umfang sich das auf uns auswirkt ist schwer zu bemessen“, erklärt er.
red