Auf den Doberaner SV wartet noch jede Menge Arbeit

Handballer kassieren beim OSPA-Cup in der Stadthalle zwei Niederlagen. Oberligist Usedom feiert Premierensieg.

Die siebente Auflage des OSPA-Handball-Cups endete für die Gastgeber vom Bad Doberaner SV wie die vorherigen sechs auch – auf dem letzten Platz. Dabei ließ die DSV-Sieben in vielerlei Hinsicht Wünsche offen und ließ nur phasenweise das vorhandene Potenzial aufblitzen. Das Turnier gewann wie erwartet Oberliga-Vertreter HSV Insel Usedom, der im Endspiel den Güstrower HV mit 31:28 bezwingen und sich damit erstmals in die Siegerliste eintragen konnte. Dritter wurde die TSG Wismar.

Für Doberans Trainer Andreas Köster war das Abschneiden beim handballerischem Härtetest mit 110 Minuten Spielzeit verteilt auf zwei Begegnungen eher zweitrangig. Allerdings legten die Pleiten im Halbfinale gegen den amtierenden Landesmeister vom Güstrower HV und im Spiel um Platz 3 gegen den aktuellen Landespokalsieger TSG Wismar einige Probleme der Münsterstädter drei Wochen vor dem Saisonstart in der Mecklenburg schonungslos offen. Während sich die Abwehr bei allen ausprobierten Formationen häufig zu löchrig zeigte, sündigten die Doberaner vor allem in der Chancenverwertung ein ums andere Mal.

„Gerade die Niederlage im ersten Turnierspiel ist darauf zurückzuführen und war letztendlich völlig unnötig“, konstatierte Andreas Köster. Die teils mangelhafte Effektivität im Torabschluss war ein Grund für den 2:9-Rückstand gegen Güstrow (15.). Stück für Stück kämpften sich die DSV-Handballer aber wieder zurück und hatten beim 20:19 (46.) erstmals die Führung erobert, brachten diese aber nicht ins Ziel. Die Entscheidung fiel so nach fünfzig Minuten – die Halbfinals wurden verkürzt ausgespielt – von der Siebenmeterlinie. Hier behielt Güstrows starker Keeper Oliver Mayer einmal die Oberhand und brachte seine Farben damit ins Finale.

„Wir sind mitten in der Vorbereitung und haben in den letzten zwei Wochen zehn Tage trainiert“, nahm Andreas Köster sein Team angesichts der zurückliegenden Strapaten etwas in Schutz. Zudem verwies er darauf, dass er beim OSPA-Cup die Gelegenheit nutzte, gerade den jüngeren Spielern viel Einsatzzeit zu geben: „Einige kommen aus der A-Jugend und müssen sich erst einmal an den Männerhandball gewöhnen.“

Gleichwohl hob er angesichts der Niederlagen gegen zwei der diesjährigen Kontrahenten in der MV-Liga mahnend den Zeigefinger. „Spätestens jetzt weiß dann auch der Letzte, was auf uns zukommt. Die Saison wird alles andere als ein Selbstläufer, so wie wir es auch schon immer gesagt haben.“ Beim knapp sechsstündigen Turnier in der Doberaner Stadthalle wurde dieser Umstand den Fans und Spielern zumindest noch einmal deutlich vor Augen geführt.

Denn auch im Spiel um Platz drei konnten die DSV-Akteure ihre hohe Zahl an kollektiven und individuellen Fehlern nicht abstellen. Gegen die TSG Wismar, die sich bei der 22:25-Niederlage im zweiten Halbfinale gegen Usedom teuer verkaufte, ging der Start erneut in die Hose. Nach dem 2:8-RĂĽckstand kamen die Doberaner Mitte der zweiten Halbzeit mehrfach auf drei Treffer heran, konnten dem Spiel allerdings keine Wendung geben.

Für die DSV-Verantwortlichen hatte der OSPA-Handball-Cup ganz unabhängig von der sportlichen Darbietung einen bitteren Beigeschmack. „Wir werden uns etwas überlegen müssen“, sagte Abteilungsleiter Torsten Römer mit Blick auf die relativ geringe Zuschauerresonanz. Nur knapp 100 Zuschauer verfolgten die vier Turnierspiele in der Stadthalle. Auch die lobenden Worte der eingeladenen Teams für die gelungene Organisation konnten den kritischen Rückblick nicht schmälern. Allein die Kosten für die vier weitgereisten und wenig umsichtig agierenden Referees aus Brandenburg – der eigene Landesverband konnte keine Gespanne stellen – sorgten für ein größeres Loch in der Kasse.

Ergebnisse:

Halbfinale: Doberaner SV – Güstrower HV 23:24 nach Siebenmeterwerfen, HSV Insel Usedom – TSG Wismar 25:22; Spiel um Platz 3: Doberaner SV – TSG Wismar 23:30;
Finale: Güstrower HV – HSV Insel Usedom 28:31.

Text: torö / Doberaner SV

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