Oberliga-Aufstiegsrunde war für Schwerins Badmintonelite eine Lehrstunde

Es sollte nur mal ein Antasten sein. Dass das Landesliga-Team des Badminton Sport Club 95 Schwerin derzeit noch nicht reif für die höherklassige Oberliga ist, war allen bewusst. Dennoch reiste das 8-köpfige Aufgebot am ersten Aprilwochenende ins Niedersächsische Metjendorf zu den Aufstiegsspielen der Gruppe Nord. Leider musste man kurz vor Turnierantritt zwei Ausfälle beklagen, was es den verbliebenen Teammitgliedern noch um einiges schwerer machte.

Gut gelaunt: die Schweriner Landesliga-Mannschaft in Metjendorf bei Oldenburg (Foto: BSC 95 Schwerin)

Zwei 8:0-Niederlagen

Die Aufstellung wurde kurzerhand angepasst. Als ersten Gegner bekam es das junge Team mit dem Topfavoriten der Aufstiegsrunde zu tun – dem unangefochtenen Meister der Berlin-Brandenburg-Liga, BG Neukölln. Die Badmintongemeinschaft aus der Bundeshauptstadt, die u. a. das Bundesliga erprobte Ehepaar Jens und Monja Ehlert in ihren Reihen hatte, machte direkt ernst. Von Beginn an war es eine regelrechte Lehrstunde für die Mecklenburger. „Die Dominanz war fast niederschmetternd. Mit einem eiskalten 8:0 wurden wir vom Feld geschickt“, blickt Teamkapitän Patrick Dettmann zurück.

Begegnung Nummer zwei fand mit dem gastgebenden TV Metjendorf statt. Bei gleicher Aufstellung trafen Dettmann und Co. erneut auf einen bestens aufgelegten Oberliga-Anwärter. Denn auch die Hausherr:innen hatten sich zuvor in beängstigender Dominanz die Meisterschaft der Niedersachsenliga gesichert. Teil des Teams, der bis vor einigen Jahren noch in der 2. Bundesliga aufschlagende Frank Juchim, der die zurückliegende Saison mit einer überragenden Siegesquote abschloss. Die Schweriner taten erneut ihr Möglichstes. Erwartungsgemäß konnten sie trotz guter Phasen nicht einen Satz für sich entscheiden.

Trotz starker Leistung war für Lena Vater und Lara Dethloff nichts zu holen. (Foto: © BSC 95)

Chance gegen Hamburg nicht genutzt

Im dritten und letzten Gruppenspiel traf man auf den Hamburger Meister SG FTV/HSV/VFL 93. Hier hatte sich das BSC-Team eine kleine Chance ausgerechnet. Umso bitterer schmerzte der Ausfall, der beiden ausgefallenen Spieler:innen. Auch weil die Hamburger noch einmal alle letzten Kraftreserven aktivieren konnten. Konditionell sichtlich am Limit, verpassten Schwerins Altherren Zeiger und Dettmann leider knapp all ihre Spiele. Wenigstens die Nummer eins, Roman Pokrasen, überzeugte in seinem Einzel und sicherte seinem Team den ersten und leider auch den einzigen Punkt des Tages. Eine regelrechte Badmintonlektion war dem BSC-Nachwuchsspieler Christian Pril vergönnt. So musste er sich in zwei Sätzen dem 63-jährigen Altmeister und Masters-EM-Dritten von 2024, Klaus Buschbeck, geschlagen geben. „Er hat einfach immer gewusst, wohin ich schlage. Und dass man in seinem Alter noch so krass gut auf dem Feld unterwegs sein kann, hat mich echt sprachlos gemacht“, so Pril nach dem Match.

Roman Pokrasen holte den Ehrenpunkt für Schwerin. | Foto: © BSC 95

Damit endete dieser Ausflug für die Landeshauptstädter als Gruppenletzter. Die Qualifikationsrunde am Sonntag blieb anderen vorbehalten. Was bleibt, sind tolle Eindrücke und Erinnerungen. Der TV Metjendorf hat alles bestens organisiert und eine hervorragende Wettkampfarena mit toller Stimmung geboten. Die Eindrücke wolle man nutzen um sich bestens für die nächste Saison vorzubereiten, so das BSC-Team.

In der Spielzeit 2025/2026 werden der TV Metjendorf, die Badmintongemeinschaft Neukölln sowie der Berliner Sport Club in der Oberliga aufschlagen.

Für den BSC 95 spielten: Lena Vater, Heike Lüdke, Lara Dethloff, Roman Pokrasen, Patrick Dettmann, Bert Zeiger, Christian Pril

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