Countdown fĂĽr Buenos Aires 2018

In fĂĽnf Monaten beginnen die dritten Olympischen Jugend-Spiele

Zum Jahresanfang, im Februar/März,  gab es die Olympischen bzw. Paralympischen Winterspiele in Pyeongchang. Im Juni/Juli folgen die FuĂźball-WM in Russland. Im medialen Fokus stehen zudem die Formel 1-WM-Serie, die verschiedenen WM-Kämpfe im Profi-Boxsport, die Konkurrenzen im „e-Sport“ oder die diversen Handball-Meisterschaften. Es gibt in diesem Jahr jedoch auch ein herausragendes Sport-Event, das den globalen Leistungssport-Nachwuchs im Alter zwischen 15 Jahren und 18 Jahren anspricht – die Olympischen Jugend-Spiele vom 6. bis 18. Oktober in Buenos Aires. Erwartet werden in der argentinischen Metropole 3.500 junge Athletinnen und Athleten aus mehr als 200 Ländern.

Symbolbild-Turnen

Nach Singapur 2010 und Nanjing 2014 sind es die dritten Olympischen Jugend-Spiele in den Sommer-Sportarten. Im Wintersport gab es bislang zwei Ausgaben: 2012 in Innsbruck und Umgebung sowie 2016 in Lillehammer. Positiv sind die Olympischen Jugendspiele ohnehin zu beurteilen. So stehen dort nicht nur die sportlichen Wettkämpfe auf der Agenda. Eine große Bedeutung haben auch das soziale Miteinander und die kulturellen Veranstaltungen (u.a. zur Geschichte des Sportes). Klasse ist nicht zuletzt, dass bei diesen Spielen multinationale Teams antreten. Das fördert neue Freundschaften.

Wie war das aber noch vier Jahren? – RĂĽckblick: Nanjing 2014 mit viel Zuspruch

Fast 3.600 Athletinnen und Athleten aus 201 Ländern im Alter von 14 bis 18 Jahren wetteiferten 12 Tage – vom 16. bis zum 28. August 2014 –  bei den zweiten Olympischen Jugendspielen in Nanjing/China um Medaillen, neue Freundschaften und um das Kennenlernen neuer Kulturen. Es gab sportliche Wettkämpfe in 28 Sportarten bei 222 Entscheidungen. Dazu standen Demonstrationswettbewerbe im Sportklettern, Inline-Skaten, Skateboarden und Wushu auf der Agenda.

Aber nicht nur der Sport war der Mittelpunkt des Geschehens in Nanjing… Des Weiteren wurden Seminare, Veranstaltungen bzw. Events rund um die Geschichte der olympischen Bewegung angeboten, Workshops zur olympischen Historie organisiert und Diskussionen zur Zukunft des Sportes geführt.

Sextett aus M-V in Nanjing 2014 mit fĂĽnf Medaillen

Aus M-V startete 2014 ein Sextett: die Leichtathletinnen Anika Nehls (SC Neubrandenburg) sowie Lara Kempka (SC Neubrandenburg), die Leichtathleten Merten Howe (SC Neubrandenburg) sowie Clemens Prüfer (Güstrow, jetzt Potsdam), der Triathlet Peer Sönksen (SC Neubrandenburg) und der Boxsportler Peter Kadiru (BC Traktor Schwerin).

Peter Kadiru sorgte dabei für den größten Erfolg aus M-V-Blickwinkel. Er gewann nicht nur Box-Gold im Superschwergewicht, nein, es war zugleich die erste Goldmedaille für M-V bei Olympischen Jugendspielen überhaupt! Im Halbfinale hatte Peter seinen Konkurrenten Mahammadali Tahirov (Aserbaidschan) klar bezwungen und auch im Finale zeigte er sich dem amtierenden Jugend-Weltmeister Daramni Rock aus den USA  (3:0 nach Punkten) klar überlegen.

Das Box-Turnier in Nanjing

Das Box-Turnier der zweiten Olympischen (Sommer-)Jugendspiele war überhaupt sehr stark besetzt: 78 Boxsportlerinnen und Boxsportler aus 36 Ländern qualifizierten sich für die Wettkämpfe – erstmals waren die jungen Faustkämpferinnen dabei. Die erfolgreichsten Box-Staffeln kamen aus Kuba und den USA (jeweils 2 x Gold, 1 x Silber), Italien (1 x Gold, 1 x Silber, 1 x Bronze) sowie Bulgarien, China, Kasachstan und Usbekistan (je 1 x Gold, 1 x Silber). Boxsportliche Goldmedaillen sicherten sich ebenfalls Aserbaidschan, Deutschland, Polen und die Ukraine. Insgesamt holten Boxerinnen und Boxer aus 24 Ländern Edelmetall in Nanjing.

Ein klasse Erfolg jedoch fĂĽr Peter Kadiru und die Boxsport-Hochburg Schwerin.

Medaillen-Erfolge fĂĽr den SC Neubrandenburg in der Leichtathletik

Und auch bei den Leichtathletik-Wettbewerben ĂĽberzeugten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus M-V. Lara Kempka (SC Neubrandenburg) belegte im Diskuswerfen der jungen Frauen hinter der Chinesin Sun Kangping und der Ukrainerin Alona Byelyakova Platz drei.

Und der aus Güstrow stammende Clemens Prüfer holte sich im Diskuswerfen der jungen Männer hinter dem Chinesen Cheng Yulong Silber. Bronzene Momente erlebten im Kugelstoß-Ring Merten Howe (SC Neubrandenburg) – den Sieg errang der Pole Konrad Bukowiecki – und Anika Nehls (SC Neubrandenburg). Kugelstoß-Gold bei den jungen Frauen erkämpfte Aljona Bugakova (Russland).

Goldene Momente erlebte nach Diskus-Bronze zum Abschluß der Leichtathletik-Wettkämpfe Merten Howe in der multinationalen 8 x 100 Meter-Staffel. Auch als Sprinter zeigte Merten Howe seine große sportliche Klasse.

Denkbar knapp verpasste, beim Sieg des Briten Ben Dijkstra, Peer Sönksen (SC Neubrandenburg) im Triathlon, aber Platz vier im Einzel ist dennoch ein großartiger Erfolg. Dazu kommt noch der gute fünfte Platz für Peer in der Mixed-Staffel mit dem Team „Europa II“.

China am erfolgreichsten

Ansonsten dominierten 2014 die Teams aus China (38 x Gold, 13 x Silber, 14 x Bronze), Russland (27 x Gold, 19 x Silber, 11 x Bronze) und den USA (10 x Gold, 5 x Silber, 7 x Bronze). Dahinter reihten sich Frankreich (8 x Gold, 3 x Silber, 9 x Bronze), Japan (7 x Gold, 9 x Silber, 5 x Bronze), die Ukraine (7 x Gold, 8 x Silber, 8 x Bronze) und Italien (7 x Gold, 8 x Silber, 6 x Bronze) ein. Die multinationalen Mannschaften kamen auf 13 x Gold, 12 x Silber und 14 x Bronze.

Das deutsche Team kam auf zusammen 25 Medaillen: 2 x Gold durch den Ruderer Tim Ole Naske und den Schweriner Boxsportler Peter Kadiru, 8 x Silber und 15 x Bronze.

[box]Zum Vergleich: Bei den ersten sommerlichen Olympischen Jugendspielen 2010 in Singapur nahmen nur zwei Sportler aus M-V-Vereinen teil: der Neubrandenburger Kugelstoßer Dennis Lewke und der Rostocker Wasserspringer Tim Pyritz. Während Dennis Bronze gewann, belegte Tim mit den Rängen sechs und vier ebenfalls ausgezeichnete Platzierungen.[/box]


 

Interview mit dem Nanjing-Starter Peer Sönksen  (SC Neubrandenburg) – Erstveröffentlichung am 19. August 2014  auf dem einstigen Online-Magazin „rostock-sport.de“

Der Neubrandenburger Triathlet Peer Sönksen (Jahrgang 1998) wurde hervorragender Vierter in Nanjing. Den Triathlon-Wettkampf bei den Herren gewann Ben Dijkstra (GroĂźbritannien) vor Daniel Hoy (Neuseeland) sowie Emil Deleuran Hansen (Dänemark). Bei den jungen Frauen imponierte die deutsche Starterin Kristin Ranwig (Potsdam) ebenfalls. Auch sie wurde Vierte – hinter Brittany Dutton (Australien), Stephanie Jenks (USA) und Emilie Morier (Frankreich). – Klasse Leistungen des deutschen Triathlon-Duos in Nanjing.

Peer Sönksen zum Wettkampf in Nanjing

„Der Wettkampf hatte ein hohes Niveau…“

Frage: Herr Sönksen, Sie wurden beim Triathlon-Wettkampf der Olympischen Jugendspiele 2014 Vierter. Wie verlief der Wettkampf aus Ihrer Sicht?

Peer Sönksen: Auf jeden Fall war von Anfang an das hohe Niveau des Wettkampfes zu spüren, nachdem wir aus dem Wasser kamen, wurde auf dem Rad durchgängig Druck gemacht und Sportler fuhren Ausreiss-Versuche, welche vereitelt werden mussten. Durch den einsetzenden Regen gestaltete sich die Strecke riskant und aufgrund der Rücksichtslosigkeit mancher Athleten passierten unnötige Stürze.

Auf der Laufstrecke wurde ebenfalls die ganze Zeit auf das  Tempo „gedrĂĽckt“ – insbesondere in der Vierer-FĂĽhrungstruppe. Dementsprechend schnell war unsere Laufzeit. Letztlich handelte es ein qualitativ hochwertiger Wettkampf mit sehr guter Versorgung und Vorbereitung.

Frage: Was waren dabei die besonderen Herausforderungen fĂĽr Sie persönlich? Lief alles nach „Plan“?

Peer Sönksen: Damit alles „nach Plan“ lief, bestand die erste Herausforderung darin, auf dem Rad in die erste Gruppe zu fahren, danach vorne abzusteigen und vorne los zu laufen, was mir jeweils auch gelungen ist. Lediglich auf den letzten 500 Metern war die Konkurrenz stärker als gedacht und dem konnte ich nichts mehr entgegensetzten.

Frage: Wie beurteilen Sie den Wettkampf bei den Frauen? Kristin Ranwig wurde ja auch Vierte…

Peer Sönksen: Das Rennen der Frauen würde ich ebenfalls als sehr hochwertig einschätzen, was anhand der Zeiten und des Rennverlaufes zu erkennen ist.

Vielen Dank!

Marko Michels

 

 

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