„Die Ostdeutschen Meisterschaften im Kunstradsport waren ein voller Erfolg…“

Nachgefragt beim Schweriner Radsportverein

Der Radsport steht gegenwĂ€rtig wieder im Fokus, ob auf der Straße oder auf der Bahn. Aber auch die Kunstradsportlerinnen bzw. -sportler waren bzw. sind gefordert. Am 9. Juni 2018 gab es nĂ€mlich die 28. Ostdeutschen Meisterschaften im Kunstradsport in Schwerin. Wie verliefen diese nun?!

© Schweriner Radsportverein

Interview

Christian Holz, Vorsitzender des Schweriner Radsportvereines, ĂŒber die Ostdeutschen Meisterschaften im Kunstradsport in Schwerin, die Erfolge aus M-V Sicht und die kommenden WettkĂ€mpfe

Frage: Anfang Juni war Schwerin Austragungsort der Ostdeutschen Meisterschaften im Kunstradsport. Wie war die Resonanz? Mit wie vielen Starterinnen und Startern war M-V vertreten?

Christian Holz: Die Resonanz war sehr gut. In den 31 verschiedenen Kunst- und Einrad-Disziplinen waren 166 Teilnehmer aus 18 Vereinen  am Start. FĂŒr  MV starteten Teilnehmer des Schweriner RV – und der SV Einheit GĂŒstrow vervollstĂ€ndigte das MV-Team mit einer Einrad-Mannschaft. Insgesamt waren aus unserem Bundesland 15 Teilnehmer in 11 Disziplinen sowohl in Einzel- als auch mit Doppelstarts dabei.

Frage: Welche Sportlerinnen bzw. Sportler und welche Vereine setzten dabei die sportlichen Akzente? Wie schnitt Schwerin ab?

Christian Holz: Die 28. Ostdeutschen Meisterschaften waren fĂŒr viele Sportler ein voller Erfolg. Es wurden insgesamt 68 neue persönliche Bestleitungen in den verschiedenen Disziplinen erreicht. Besonders stark und mit sehr guten Leistungen vertreten waren die Vereine aus Brandenburg in den Einzeldisziplinen, zum Beispiel bei den  SchĂŒlerinnen der Altersklasse U13 Joline Bretsch und bei den Juniorinnen der Altersklasse U19 Giuliana ZĂŒbner.

Bei den Zweier- und Mannschafts-Disziplinen dominierten ebenfalls die Brandenburger Vereine, unter anderem im Zweier-Kunstradfahren der Frauen Isabella und Giuliana ZĂŒbner bzw. im  Zweier-Kunstradfahren der Junioren U19 Charlott Alexander/Richard Kolbe sowie die Sportler aus Sachsen, beispielsweise im Vierer-Kunstradfahren der Juniorinnen U19 mit den Siegerinnen der  RfV 1900 Wiednitz e.V., die in fast allen Disziplinen Mannschaften melden konnten.

Wir Schweriner konnten leider in den Einzeldisziplinen nicht ĂŒberzeugen, obwohl vier Sportlerinnen bzw. Sportler, Sophia Schiller, Fridolin Pernack, Marlene Ahrend und Tristan Gomoll, auch Bestleistungen erreichen konnten.

In den schwach besetzten Mannschaftsdisziplinen erreichten die Einradfahrer des Schweriner RV erste PlĂ€tze beim Vierer-Einradfahren der  SchĂŒler U15 und beim Sechser-Einradfahren der SchĂŒler U15. Einen guten zweiten Platz erkĂ€mpften sich die MĂ€dchen im Vierer-Einradfahren der SchĂŒlerinnen U15.

Letzte Frage: Welche sportlichen Herausforderungen warten nun auf die Schweriner Kunstradsport-Asse?

Christian Holz: Am 1. Juli werden unsere Kunstradfahrerinnen und Kunstradfahrer zum LĂ€ndervergleich mit Hamburg und Schleswig-Holstein reisen, der in Heickendorf ausgetragen wird. Es folgen dann im zweiten Halbjahr noch zwei Pokalrunden, die in Schwerin stattfinden.

Vielen Dank und weiterhin bestes sportliches Engagement!

© Schweriner Radsportverein

Exkurs: Die AnfÀnge des organisierten Radsportes in Schwerin

Im Jahr 1886 wurde der „Schweriner Radfahrverein“ unter maßgeblicher Initiative von Karl Gundlach, einem Kaufmann, gegrĂŒndet. Am 23./24.Juni 1888 feierte der Verein mit der „Vereinigung der Mecklenburgischen Radfahrer“ sein Stiftungsfest. Insbesondere Radsportveranstaltungen bzw. – darbietungen auf dem Hochrad gehörten zum Repertoire dieses Vereines.

InnerstÀdtische Radsport-Konkurrenz

Im Jahr 1896 erhielt der „Schweriner Radfahrverein“ innerstĂ€dtische Konkurrenz: Es grĂŒndete sich der Radfahr-Verein „Greif zu“. Dieser erhielt mit dem Möbelfabrikanten Schultz seinen ersten Vorsitzenden. Im darauffolgenden Jahr lud der neue Verein sogar den Großherzog zum ersten Stiftungsfest ein.

Ein weiterer Schweriner Radfahr-Verein wurde 1899 gegrĂŒndet – der Verein „Wanderer“. 1909 entstandt ein weiterer Schweriner Radverein, der Radsport-Klub „Sport“, der allerdings nicht die Bedeutung und Resonanz wie vorher der „RVW“ oder „Greif zu“ erreichte.

Entwicklung bis in die 1920er Jahre

Infolge des ersten Weltkrieges wurde die Sport-TĂ€tigkeit des Vereins zwischen 1914 und 1918 unterbrochen. Die schwierige wirtschaftliche und soziale Lage nach Kriegsende hatte auch auf die Vereinsarbeit der „Wanderer“ negative Auswirkungen. So reiste der Verein nach 1918 nur bedingt zu auswĂ€rtigen WettkĂ€mpfen.

Am 14.September 1919 konnten – trotz der angespannten Finanzlage – radsportliche VorfĂŒhrungen in der Tonhalle in Schwerin veranstaltet werden. Ein weiterer organisatorischer Höhepunkt im radsportlichen Bereich der Nachkriegszeit war ebenfalls das Saalsportfest der Schweriner Radsport-Vereine in den Stadthallen 1921/22.


Blick vom Kunstradsport zum Straßen-Radsport

Vom 7. Juli 2018 bis 29. Juli 2018 findet die 105. Tour de France, das anspruchsvollste Etappen-Rennen der Welt, ĂŒber 3300 Kilometer statt. Der Vorjahressieger ist Chris Froome aus Großbritannien.

Aus M-V-Sicht nehmen die gebĂŒrtigen Rostocker Andre Greipel, Jahrgang 1982, vom belgischen Team „Lotto Soudal“ und Paul Martens, Jahrgang 1983, vom niederlĂ€ndischen Team „LottoNL-Jumbo“ teil.
 

Marko Michels

 

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