Dierkower Elche testen gegen britische Marine-StreitkrÀfte

Am Montag, um 19 Uhr, trafen die Dierkower Elche im heimischen Sportpark Gehlsdorf auf einen ungewohnten Gast. Über das gesamte Wochenende lag die RFA Argus der britischen Marine im Rostocker Hafen. Das Transport- und Hospitalschiff, welches auch mit vier Hubschraubern ausgestattet ist, nahm die letzten Wochen an einer NATO-Übung im Ostseeraum teil und suchte kurzerhand nach einer sportlichen Abwechslung zum Bordleben.

Die Elche in blau-weiß gegen die Besatzung der Argus in Rot-GrĂŒn.   Foto: Andre Goeda

Da ein Freundschaftsspiel am Wochenende aufgrund verschiedener Terminprobleme nicht stattfinden konnte, einigten sich beide Mannschaften darauf, am Montag dem Rugby-Ei hinterherzujagen. Mit knapp 30 Spielern und einem großen Anhang reisten die Briten nach Gehlsdorf an. Die Elche ihrerseits hatten trotz der gerade begonnenen Arbeitswoche auch keine Probleme ein Team aus 15 Feldspielern und mehreren Auswechslern aufzubieten.

Aufgrund der nahezu subtropischen Temperaturen einigten sich beide Mannschaft auf vier mal zwanzig Minuten Spielzeit mit fliegenden Auswechslungen, um allen angereisten Spielern die Teilnahme zu ermöglichen. Mit dem Ankick durch den Rostocker KapitÀn Tore Dwars, versuchten die Elche den Spielplan von Trainer Robin Werner umzusetzen. Mit harter Verteidigung und schnellen Angriffen sollte den Briten der Schneid abgekauft werden.

Doch bereits nach wenigen Minuten war klar, welches Team an diesem Abend den Ton angeben wĂŒrde. Die athletischen, krĂ€ftigen und sprintstarken Soldaten der RFA Argus schnappten sich das ovale SpielgerĂ€t und marschierten nach Belieben durch die Rostocker Verteidigung. Die Elche, die sonst in der niedrigsten deutschen Spielklasse der Verbandsliga Nord aktiv sind, waren den mit semi-professionellen Spielern gespickten Navyteam in allen Belangen unterlegen. Die MĂ€nner aus dem Mutterland des Rugby dominierten die Standards und das offene Spiel nach Belieben.

Zur Halbzeit lagen die britischen StreitkrĂ€fte bereits uneinholbar mit 73:0 in Front. Doch Rugby wĂ€re nicht so ein besonderer Sport, hĂ€tten die Jungs von der Argus nicht angeboten, in der zweiten HĂ€lfte die Teams zu mischen, um ein ausgeglichenes Spiel zu veranstalten. Fortan entwickelte sich ein faires und unterhaltsames Match. Mehrfach konnten sich jetzt auch Elche mit sehenswerten Tacklings und schönen SpielzĂŒgen im Zusammenspiel mit den Briten auszeichnen.

Am Ende pfiff der souverĂ€ne Schiedsrichter Pierre Fandrich ein tolles Spiel von zwei völlig unterschiedlichen Teams ab, die aber beide durch die Liebe zum Rugbysport verbunden sind. Nach dem Austausch von GlĂŒckwĂŒnschen und Gastgeschenken zeichneten sich die Rostocker anschließend durch hervorragende Gastfreundschaft und rugbytypische Traditionen aus, die sowohl in Deutschland als auch in Groß Britannien gelebt werden.

Trotz der sportlichen Niederlage vermochte sich auf Seiten der Elche der agile Schlussspieler Moritz Knauf Bestnoten verdienen, da er in der Verteidigung mehrfach engagiert zupackte und die britischen Angreifer mit blitzsauberen Tacklings zu Fall bringen konnte. Trainer Robin Schrader fand nach Spielende durchaus aufmunternde Worte fĂŒr sein Team: „Unsere GĂ€ste aus dem Mutterland des Rugby haben uns deutlich gezeigt, woran wir in der Saisonvorbereitung arbeiten mĂŒssen. Schade, dass die Argus am nĂ€chsten Tag ausgelĂ€uft und wir im Anschluss an die Partie nur wenig Zeit mit ihnen hatten.“

Nach dem Besuch der RFA Argus am Montag warten im August bereits die nĂ€chsten Highlights auf die Rugbyfans in Rostock. Am 3. August findet in der Sport-Beach-Arena in WarnemĂŒnde ein Beachrugbyturnier anlĂ€sslich des 600. Geburtstags der Uni Rostock statt. Bereits eine Woche darauf steigt dann im Sportpark Gehlsdorf das mittlerweile 13. Hanse-Masters-Turnier zur Hanse-Sail. Zuschauer und Aktive sind herzlich eingeladen eine heißen Rugby-Monat August zu erleben.

FĂŒr die Elche spielten: Steiger, M. Paulsen, Goeda, da Cunha, Seyfarth, Pabst, Jacker, Dwars ©, Rohde, LĂŒck, Haßmann, L Paulsen, Wendland, Koganti, Knauf, Salazar, Werner, Mortimer Horstmann.

Text: Andre Goeda

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