Fabelhafter EM-Erfolg von Hürdenläuferin Lia Flotow

Rostockerin läuft im Jerusalemer Givʿat-Ram-Stadion mit Bestzeit zu Bronze

Mit DM-Silber im Gepäck hatte Rostocks Hürdensprinterin Lia Flotow (1. LAV) ordentlich Rückenwind um bei den Europäischen Jugendmeisterschaften in Jerusalem voll durchzustarten. Der Schützling von Heim-Trainer Birger Voigt hatte bereits im Juli im heimischen Leichtathletikstadion bewiesen, dass die Luft zur kontinentalen Spitze auch die ihre ist. Mit entsprechend viel Selbstvertrauen trat die 18-Jährige am Dienstagabend auf die Tartanbahn des Givʿat-Ram-Stadions. Der Vorlauf über 100m Hürden ihre erste Bewährungsprobe.

Und diese meisterte Lia Flotow excellent. In einer fabelhaften Zeit von 13,25 Sekunden überquerte sie als Zweite die Ziellienie und qualifizierte sich damit souverän für das einen Tag später anstehende Halbfinale. Das läuferische Niveau der Konkurrentinnen war an EM-Tag 2 nur Fußlängen voneinander entfernt. Doch die Bahn schien auf Flotows Seite zu stehen. Erneut lief die Schülerin mit 13,29sec unter ihrer persönlichen Bestzeit ins Ziel. Diesmal als schnellste. Hinter ihr die Top-Läuferinnen Guignard (Schweiz) und Koscak (Kroatien).

Keine zweieinhalb Stunden später eröffnete sich für Flotow die große Chance. Sollte sie die Zeit halten können, wäre eine EM-Medaille drin. Von Bahn 4 aus ging es für sie ins Geschehen. Zwei Bahnen neben ihr stand Teamkollegin Rosina Schneider (TV Sulz), ihres Zeichens amtierende Deutsche U20-Meisterin und Titelfavoritin. Zwei Medaillen für Deutschland, das wäre schon was. Startschuss. Beide DLV-Athletinnen kamen gut aus dem Block. Schneider setzte sich direkt an die Spitze, Flotow befand sich auf Medaillenkurs. Die Württembergerin ließ ab jetzt nichts mehr anbrennen, kam nach unglaublichen 13,06 Sekunden ins Ziel, avancierte zur neuen U20-Europameisterin. Silber ging an die Schweizerin Guignard, die ihrerseits persönliche Bestleistung lief. Und Platz 3? Bis vor der letzten Hürde hätten es vier Läuferinnen zu Bronze schaffen können. Drittschnellste des Abends konnte aber nur eine sein. Und so entschied Lia Flotow auf den letzten Metern, dass sie selbst zu EM-Ehren kam (13,32sec).

Es folgten absolute Siegesfreuden bei den beiden jungen Deutschen. Mit EM-Platz 1 und 3 setzten die Schülerinnen ihrer Fabelsaison wortwörtlich die Krone auf. Und dem Deutschen Team schenkten sie den zweiten von drei Doppel-Medaillenerfolgen des Abends.

red

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