Finn Große-Freese krönt Kopenhagen: Mit Kursrekord und deutscher Bestzeit
Gebürtiger Rostocker holt sich in 7:27:36 Stunden den Sieg beim Ironman in Dänemark
Zwei Monate nach seinem Premierensieg beim Ironman Austria hat Finn Große-Freese die nächste Duftmarke gesetzt: Am 17. August triumphierte der 24-Jährige auch beim Ironman in Kopenhagen – und wie! In 7:27:36 Stunden pulverisierte der gebürtige Rostocker den Kursrekord und setzte sich zugleich an die Spitze der deutschen Bestenliste über die Ironman-Distanz. Völlig zurecht reckte er im Ziel Thors Hammer in den Himmel.
Der Weg zum Sieg war eine Demonstration moderner Triathlon-Perfektion. Nach 3,86 km im Wasser stieg der ehemalige Leistungsschwimmer nach starken 45:49 Minuten aus der Lagune am Amager Strandpark. Auf dem 180,2-km-Radsplit (4:04:25 Std.) spielte er seine, nach eigener Aussage, aktuell stärkste Disziplin aus. Im abschließenden Marathon über 42,2 km zog Große-Freese an der Konkurrenz vorbei – kontrolliert und zielstrebig – und sicherte sich den zweiten Langdistanz-Triumph seiner noch jungen Profikarriere.
Hinter dem neuen Champion belegten der Däne Mathias Lyngsø Petersen Rang zwei und Jesper Svensson aus Schweden Platz drei. Große-Freese unterstrich damit seine steile Entwicklung: Erst im Juni hatte er in Klagenfurt seinen ersten Ironman-Sieg gefeiert (7:52:55 Std.). Nun die Steigerung in Kopenhagen – inklusive doppeltem Rekordstempel.
Die Basis dafür legte er früh an der Ostsee. In Rostock groß geworden, wechselte Große-Freese ab der vierten Klasse in den Leistungssport, später ans Sportgymnasium Neubrandenburg, eine „Eliteschule des Sports“ des DOSB. Obwohl er zu den besten Schwimmern im Feld zählt, sieht er seine Spitzenwerte derzeit auf dem Rad – und seine eigentliche Trumpfkarte im Laufen. Der 1,92-Meter-Athlet trainiert rund 30 Stunden pro Woche, startet für den SV Bayreuth, studiert parallel Jura an der Uni Bayreuth und wurde 2024 Deutscher Meister über die Mitteldistanz beim Ostseeman.
Noch im Oktober 2024 sagte Große-Freese: „Mein Ziel ist es, irgendwann vom Sport leben zu können.“ Mit den Ausrufezeichen von Klagenfurt und Kopenhagen ist dieser Traum greifbar nah. Die nächste Bühne ist bereits gebucht: die Ironman-Weltmeisterschaft in Nizza am 14. September. Nach seinem WM-Debüt 2024 auf Hawaii (Rang 29, viertschnellster Deutscher) reist er nun als Mann der Stunde an die Côte d’Azur – und mit einem Hammer-Statement im Gepäck.
red