Holger Wulschner gewinnt Championat von Lübzer in Redefin

Siegerrunde in fehlerfreier Bestzeit gemeistert

Symbolfoto – Pferdesport

Vor der schönen Kulisse des Landgestüts in Redefin gewann Holger Wulschner (Passin) mit dem Holsteiner Casallvano das Championat von Lübzer, der zweitwichtigsten Prüfung des internationalen Springturniers. Der 54-jährige Mecklenburger und der von Casall abstammende Wallach meisterten die Siegerrunde der besten 13 Paare in fehlerfreier Bestzeit. Das Paar verwies Nisse Lüneburg (Hetlingen) mit dem Wallach Luca Toni, der vor Jahren von der Schwedin Denise Svensson aus Neu-Benthen in den Sport gebracht wurde, auf den zweiten Platz.

Den Großen Preis der Deutschen Kreditbank AG sicherte sich Markus Beerbaum (Thedinghausen) mit der Stute Charmed. Bester Mecklenburger war Thomas Kleis vom RFV Gadebusch, der mit der Chacco-Blue-Tochter Chades of Blue Achter wurde. Insgesamt 14 von 53 angetretenen Paaren sprangen ins Stechen.

Im Preis der Thiele Glas, ein Stilspringen der Klasse M für Junioren & Junge Reiter, wurde Christoph Maack aus Kirch-Mummendorf mit seiner sechsjährigen D`Olympic-Tochter Dyleen 2 Zweiter hinter dem Niedersachsen Thies Johannsen aus Buxtehude mit seiner Stute Chacco Belle. Der Junge Reiter aus MV wurde mit der sieben Jahre älteren Vollschwester Dyleen (Züchter: Frank Rudolph, Oberhof) Achter im internationalen Championat von Lübzer.

In der Kleinen Tour konnte Heiko Schmidt (Neu Benthen) mit Chandra einmal die goldene Schleife mit nach Hause nehmen. Zu Platzierungen während des Turniers kamen aus MV neben den erwähnten auch Jörg Möller (Lübtheen-Garlitz), Philipp Makowei (Gadebusch) und André Thieme (Plau am See).

In den nationalen Dressurprüfungen kam Ronald Lüders vom Reitverein Güstrow mit dem acht Jahre alten Hengst DSP Quantaz in beiden Hauptprüfungen (Grand prix und GP Spezial) auf dem zweiten Platz. Jeweils Siegerin war Elisa Prigge (Echem-Scharnebeck) mit Dark Dancer. Libuse Mencke (RFV Ganschow) kam mit dem elfjährigen Mecklenburger Syrio (v. Sancisco) zweimal auf Rang sieben. Für das Bundeschampionats-Finale der sechsjährigen Dressurpferde in Warendorf konnte sich die Stute Cecil (v. Bordeaux) mit Christian Flamm (Groß Nemerow) im Sattel qualifizieren.

Hans-Joachim Begall, Geschäftsführer des Reitsportverbandes M-V


 

Informationen zum Reitsport-Land M-V

Mecklenburg-Vorpommern hat eine große reitsportliche Tradition, die nicht nur, aber insbesondere im Springreiten unter anderem durch Heiko Schmidt, Andre Thieme, Holger Wulschner, Thomas Kleis, Andre Plath oder Philipp Makowei in der Gegenwart fortgesetzt wird. Das Landgestüt Redefin, das mehr als 200 Jahre zählt, ist nach wie vor beliebter Austragungsort von reitsportlichen Turnieren.

Pferdesportliche Traditionen hat speziell auch Schwerin: Der Verkauf von Pferden aus dem Großherzoglichen Gestüt des Schweriner Marstalls für „Dressur-Wettbewerbe“ in Deutschland erfolgte seit 1818. Erste „Dressur-Wettstreite“ wurden in Schwerin im Jahr 1846 ausgetragen. Seit 2011 wird in der Landeshauptstadt M-V zudem jeweils zu Jahresbeginn ein Hallen-Turnier in der Sport- und Kongreßhalle ausgetragen.

Nicht zu vergessen: Bereits 1804 fanden erste Pferderennen bei Bad Doberan statt und offiziell gibt es dort seit 1822 eine Galopprennbahn, die eine ausgezeichnete Resonanz erfährt.

M-V hat aber auch eine olympische reitsportliche Tradition…

So wurden die olympischen Reitsport-Wettkämpfen im August 1928 in Amsterdam nicht nur allgemein von deutschen Reitern mit dominiert, nein, auch der vor fast 130 Jahren, 1887, in Klein Belitz (Landkreis Rostock) geborene Carl-Friedrich von Langen, dem auch ein Gut in Parow bei Stralsund gehörte, war einer der Protagonisten der Dressur-Wettbewerbe 1928. Auf „Draufgänger“ gewann er Gold im Einzel als auch mit der Mannschaft.

Das deutsche Reitsport-Team war seinerzeit in Amsterdam mit 2 x Gold und 1 x Bronze hinter den Niederlanden, die das Vielseitigkeitsreiten dank Charles Pahud de Mortanges beherrschten und 2 x Gold, 1 x Silber, 1 x Bronze erkämpften, das zweiterfolgreichste Team`28 im Pferdesport. Im Springreiten gingen Gold an die Tschechoslowakei (Einzel: Frantisek Ventura) und Spanien (Mannschaft).

Weitere olympische Platzierungen aus M-V-Sicht

MV kann jedoch – in goldener olympischer Reitsport-Hinsicht – nicht nur Carl-Friedrich von Langen aufweisen, sondern auch weitere Reitsportler mit olympischen Ehren.

… Die ersten olympischen Goldmedaillen für Deutschland in der damals so genannten Disziplin „Military“ erkämpften die deutschen Vielseitigkeitsreiter 1936 in Berlin – dank eines gebürtigen Mecklenburgers. Ludwig Stubbendorff, 1906 im mecklenburgischen Turloff-Dabel geboren, siegte auf „Nurmi“ vor dem Amerikaner Earl Foster Thomson und dem Dänen Hans Lunding. Auch die deutsche Mannschaft erkämpfte Gold vor Polen und Großbritannien.

Der aus Pommern stammende Heinz Pollay wurde auf „Kronos“ ebenfalls Olympiasieger 1936 in Berlin – im Dressur-Reiten im Einzel und mit der deutschen Mannschaft.

Weitere Reitsportler aus M-V unter den olympischen Ringen

Der 1938 in Röbel geborene Horst Köhler wurde 1968 Olympia-Fünfter im Einzel und Olympia-Vierter mit der DDR-Dressur-Equipe. In München 1972 konnte er mit dem DDR-Dressur-Team dann Rang fünf belegen. Unter anderem war er auch Vize-Europameister 1969 und WM-Dritter 1970 mit dem DDR-Team.

Aus Willershausen bei Grimmen stammt Rudolf Beerbohm, Jahrgang 1941, der zum Beispiel 1972 in München in der Military mit seinem Pferd “Ingolf” Elfter im Einzel und Fünfter mit dem DDR-Team wurde.

Ein weiterer Olympia-Reitsportler aus M-V ist Gerhard Brockmüller aus Darchau, der folgende Resultate bei Olympischen Spielen vorweisen kann: in Mexico-City 1968 – Dressur-Einzel (12.), Dressur-Team mit der DDR (4.) – in München 1972 – Dressur-Einzel (13.), Dressur-Team mit der DDR (Besetzung: mit Gerhard Brockmöller, Wolfgang Müller und dem in Röbel geborenen Horst Köhler – 5.).

Harry Klugmann, in Stolpe geboren, wurde mit dem westdeutschen Military-Team 1972 sogar Dritter.

erstellt M.Michels

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