Daniel Havlitschek, Präsident des Basketballverbandes M-V, über die Saison 2017/18 der Rostock Seawolves
Die Spielzeit 2017/18 im Herren-Basketball war die Saison der Seawolves. Den Rostockern gelang mit der Vize-Meisterschaft in der zweiten Bundesliga ProB der direkte Aufstieg in die zweite Bundesliga ProA. Inzwischen gab es auch einen Trainer-Wechsel. Auf Ralf Rehberger folgt nun Milan Skobalj.
Interview
Daniel Havlitschek, Präsident des Basketballverbandes M-V, über die zurückliegende Saison der Seawolves, die kommenden Herausforderungen, den Zuspruch für den Verein und die allgemeine Entwicklung des Basketballsportes in M-V
„Der EBC mit den Seawolves ist zu einem echten Botschafter unserer Sportart geworden…“
Frage: Die gerade abgeschlossene Saison war für die Rostock Seawolves eine überragende … Was zeichnete das Team 2018 aus?
Daniel Havlitschek: Ich denke, dass das Team von seiner Ausgewogenheit gelebt hat. Es gab zahlreiche junge Talente – zusammen mit erfahrenen Anführern. So war es möglich, über die gesamte Saison hinweg eine hohe Intensität an den Tag zu legen und auch verloren geglaubte Spiele noch zu gewinnen.
Frage: Was ist aus Ihrer Sicht für die Seawolves in der zweiten Bundesliga ProA möglich?
Daniel Havlitschek: Man darf die ProA keinesfalls unterschätzen, was Beispiele wie Dresden zuletzt leider gezeigt haben. Doch ich bin überzeugt, dass es dem Management gelingen, wird eine absolut konkurrenzfähige Truppe auf die Beine zu stellen, die es sogar in die Play-Offs schaffen kann.
Frage: Was waren für Sie die Top-Spiele der Seawolves?
Daniel Havlitschek: Neben dem sensationellen Aufstiegsspiel in Iserlohn war die Serie gegen Gießen an Spannung kaum zu überbieten und absolute Werbung für den Basketballsport in Mecklenburg-Vorpommern!
Frage: Auch das Zuschauer-Interesse ist ja immens. Muss die Stadthalle gegebenenfalls nochmals erweitert werden?
Daniel Havlitschek: Ich denke, dass es zunächst das Ziel sein muss, dieses Höchstmaß an Begeisterung dauerhaft zu erhalten und zu entwickeln. Auch muss man sehen, wie sich das Zuschauer-Interesse entwickelt, wenn es eventuell einmal eine Schwäche-Phase gibt. Wenn dies gelingt, also das große Interesse bestehen bleibt, und irgendwann auch der Sprung in die erste Bundesliga gelingen sollte, so muss unter Umständen über erweiterte Zuschauerkonzepte nachgedacht werden.
Letzte Frage: Welche Perspektiven hat der Basketballsport über Rostock hinaus? Welche Vereine in M-V betreiben eine ausgezeichnete Arbeit?
Daniel Havlitschek: In Mecklenburg-Vorpommern überstrahlt der EBC Rostock natürlich alles. Der EBC mit den Seawolves ist somit zu einem echten Botschafter unserer Sportart geworden.
Die Vereine im Land und auch der Verband müssen versuchen, von dieser Aufmerksamkeit zu profitieren, um ebenfalls zu wachsen. Einige Vereine praktizieren dieses bereits, wie beispielsweise die Wismar Bulls. Zahlreiche Vereine haben allerdings – aufgrund von Personalmangel, gerade im ehrenamtlichen Bereich – mehr damit zu tun, ihren Status zu erhalten als sich weiterzuentwickeln. Doch das betrifft bedauerlicherweise viele Sportarten in unserer Gesellschaft.
Vielen Dank und weiterhin bestes Engagement für den Basketballsport!
M. Michels