Ausnahmesprinterin kehrt mit 4 Medaillen aus Glasgow zurĂŒck

Die Dassower Bahnradsportlerin Lea Sophie Friedrich (Track Team Brandenburg) zeigte sich bei den Bahnrad-Weltmeisterschaften in Glasgow in Top-Form. Direkt zum Auftakt der Multi-WM fuhr sie gemeinsam mit den deutschen Bahnrad-Assen Emma Hinze und Pauline Grabosch im Teamsprint zu Gold. Sage und schreibe nur 45,848 Sekunden benötigten das Erfolgstrio im Finale gegen Großbritannien fĂŒr die drei Runden. Weltrekord und gleichzeitig der vierte Teamsprint-Titel in Folge. Den bisherigen Weltrekord (45,967) hatten Friedrich, Hinze und Grabosch bei der WM im Vorjahr aufgestellt. Im anschließenden 500-Meter-Zeitfahren gab es die nĂ€chsten Erfolge fĂŒr die Deutschen. Die 23-jĂ€hrige Friedrich sicherte sich Bronze. Teamkollegin Hinze (25) fuhr zu ihrem zweiten Titel bei diesen Weltmeisterschaften.

Am Sonntagabend nahm die einstige Schweriner Sportgymnasiastin dann wieder den obersten Podestplatz ins Visier. Auf dem Programm: Keirin. Immerhin hatte Friedrich im „Kampfsprint“ einen Titel zu verteidigen. Dass die Weltelite leistungsmĂ€ĂŸig extrem eng beieinander steht, zeigte sich jetzt etwas deutlicher fĂŒr die Favouritinnen Friedrich und Hinze. Nicht alles lief nach Wunsch fĂŒr die Deutschen. Bereits im Halbfinale schied die gebĂŒrtige Hildesheimerin Hinze aus. FĂŒr Lea Sophie Friedrich ging es eine Runde weiter. Im Finalrennen ĂŒbernahm sie zunĂ€chst die FĂŒhrungsposition, ließ sich dann aber von ihren Konkurrentinnen ĂŒberholen und einklemmen. Gold und Silber gingen am Ende an die NeuseelĂ€ndein Ellesse Andrews und an die Kolumbianerin Martha Pineda Bayona. Friedrich sicherte sich immerhin noch Bronze – ihre dritte Medaille in Glasgow.

Eine vierte Medaillenchance stand der 23-jĂ€hrigen Sprinterin schließlich am gestrigen Mittwoch noch offen – in der Königs-/ eher Königinnendisziplin Einzel-Sprint. Und der Titel war bereits zum Greifen nahe, da Friedrich zum Abschluss der Bahnrad-WM mit zwei siegreichen LĂ€ufen gegen die französische Weltmeisterin Mathilde Gros ins Halbfinale einziehen konnte. Dort setzte sie sich souverĂ€n gegen die Keirin-Weltmeisterin Andrews durch. Das Chris Hoy Velodrome schien der Mecklenburgerin gewogen. Es wĂ€re ihr erstes Gold im Einzel-Sprint.
Im mitreißenden Finale gegen die Britin Emma Finucane verlor Friedrich leider beide LĂ€ufe denkbar knapp. Der Thron blieb ihr also weiterhin verwehrt. Vizeweltmeisterin hört sich aber fast genauso gut an. Teamkollegin Emma Hinze verpasste hingegen, wie schon im Kairin, ganz das Podest und muss sich mit dem medaillenlosen vierten Platz begnĂŒgen.

Lea Sophie Friedrich (Foto: 2022 Nicola, Wikimedia Commons, CC-by-sa 4.0)

Auch wenn es nicht zum goldenen Abschluss reichte, gehörten die BDR-Sprinterinnen zu den Top Athletinnen im Chris Hoy Velodrome. Ein Jahr vor Olympia stehen Friedrich und Hinze mit bis dato je achtmal WM-Gold sattelfest in der ewigen Bestenliste. Nur die ehemalige Top-Sprinterin Victoria Pendleton ist noch erfolgreicher. Die Britin konnte in ihrer Karriere neun Weltmeistertitel gewinnen.

red

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