Leichtathletik-WM in Schweden: Jeannette Denz mit Platz 4 und 9
„Man gibt nicht auf, nur weil es schwierig ist!“ – GemÀà ihrem Motto trat die Greifswalder Leichtathletin Jeannette Denz in den zurĂŒckliegenden Tagen bei den Masters WM im schwedischen Göteborg an. Erstmals in der Altersklasse W50. Nur wenige Monate zuvor hatte sich die Vorzeigeathletin des Greifenpower e.V. in der Halle zu EM-Gold geworfen. 34,28 Meter weit wuchtete sie im MĂ€rz die 1 Kilogramm schwere Scheibe.
Am Montag wollte Denz ein weiteres Zeichen setzen. UnterstĂŒtzung bekam sie dabei von ihrem Trainer und Ehemann Stefan. Doch wie es so im Sport ist, nicht immer lĂ€uft alles nach Plan. Die 30-Meter-Marke blieb leider unerreicht. „Starker Wind und ein suboptimaler Wettkampfablauf haben heute ihren Tribut gefordert. Jeannette ist leider mit 29,49m weit unter ihren Möglichkeiten geblieben“, weiĂ Stefan Denz. Somit beendete die Deutsche Vizemeisterin des Vorjahres die Weltmeisterschaft mit Rang 9 (von 23 angetretenen Damen) – einen Platz hinter ihrem Minimalziel. Etwas anders hatte sich die ausgebildete Krankenschwester ihren letzten Wettbewerb schon vorgestellt. Zumal sie vier Tage zuvor im KugelstoĂen, ihrer zweiten Paradedisziplin, noch mit einer grandiosen Leistung ĂŒberzeugen konnte.
„Absolut ĂŒber sich hinaus gewachsen.“
Im 3. Versuch des KugelstoĂ-Vorkampfes lieĂ sie am Freitag die 3-Kilo-Kugel mit neuer persönlicher Bestleistung 13,06 Meter weit fliegen, soweit wie keine andere. Die mit dem Wechsel der Altersklasse einhergehende Umgewöhnung von 3 auf 4 Kilogramm schien Denz offenbar sehr zu liegen. Doch der Finalkampf sollte einiges an Drama mit sich bringen. Nicht nur das eine Kontrahentin an ihr vorbei zog. „Leider stieĂen im letzten Versuch 2 Damen weiter und Jeannette wurde undankbar Vierte“, blickt Ehemann Stefan mit einem weinenden Auge zurĂŒck. Mit lachendem Auge zeigt er sich allerdings zu 100% zufrieden: „Jeannette ist damit absolut ĂŒber sich hinaus gewachsen.“ Siegerin wurde die Britin Paula Williams, vor Sonja Römmert (Deutschland) und Crystal Muse (USA).
Das sportliche Vermögen der 50-jĂ€hrigen Greifswalderin ist mit Blick auf ihre körperlichen Attribute sogar noch höher anzuerkennen. So ist Denz vermutlich die einzige Athletin auf der internationalen Masters-BĂŒhne, die zugleich bei Para-Wettbewerben startet. Dort nimmt sie nĂ€mlich in der Klasse F48 (fĂŒr Menschen mit einer allgemeinen Behinderung ab einem Grad von 20 Prozent) teil. Zuletzt avancierte sie in Erfurt zur Deutschen Vizemeisterin im KugelstoĂen. Zwar stieĂ sie dort deutlich weiter als die Siegerin, allerdings gewinnt bei den Para-Athletinnen nicht diejenige mit der gröĂten Weite. Leistungen werden hier mittels kompliziertem Punktesystem gewertet, wobei die einzelnen Behinderungen und die davon abhĂ€ngigen Wurfgewichte betrachtet werden.
FĂŒr Jeannette Denz und ihr Greifenpower-Team geht es nun weiter zu neuen Zielen.
red