„Meine eigene Challenge, die ich durchleben musste…“

Im Gespräch mit Turnerin Sophie Scheder

In einem Jahr ruft Tokio auch die weltbesten Turnerinnen und Turner zu den Olympischen Spielen. Eine derer, die dann in der japanischen Metropole streben, ist Sophie Scheder. In Rio 2016 erkämpfte die damals 19-Jährige bereits Bronze am Stufenbarren. In den folgenden Jahren hatte sie jedoch viel Verletzungspech.
Über diese schwierige Zeit, Rücktrittsgedanken, ihren turnsportlichen Kampfgeist und aktuelle Ziele spricht die Chemnitzerin im folgenden Interview.

Turnerin trainiert am Schwebebalken
Symbolbild-Turnen

Interview

Sophie, in den letzten Jahren waren Sie nicht gerade vom Glück verfolgt… Wie ist jetzt die gesundheitliche und sportliche Lage bei Ihnen?

Sophie Scheder: Ja, das ist richtig. Leider hatte ich in den letzten zwei Jahren viele Verletzungen und gesundheitliche Probleme. Das war meine eigene Challenge, die ich durchleben musste. Verletzungen bleiben im Leistungssport nicht aus. Dennoch bin ich jetzt wieder gut drauf und freue mich auf die nächsten Events in Richtung Tokio 2020.

Wenn Sie auf die letzten Wettkämpfe zurückblicken… Wie lautet Ihr persönliches Resümee?

Sophie Scheder: Mein internationales Comeback nach Rio 2016 konnte ich bei der WM 2018 in Doha feiern. Ich war überglücklich, mit einem so starken Team den achten Platz erreicht zu haben. An internationalen Wettkämpfen teilzunehmen, habe ich sehr vermisst.

Dieses Jahr ist der DTB Ausrichter der WM. Sie werden in zweieinhalb Monaten in Stuttgart auch mit dabei sein. Welche Ambitionen haben Sie?

Sophie Scheder: Die Heim-WM war nach Rio mein persönliches großes Ziel. Dort starten zu können, hat mich nach meinen Verletzungen immer wieder aufs Neue motiviert. Als Team wollen wir uns definitiv für die Olympischen Spiele in Tokio 2020 qualifizieren und dafür werden wir alles geben. Persönlich möchte ich auf jeden Fall im Barren-Finale stehen und möglichst eine Medaille gewinnen.

Nach all dem Verletzungspech… Kamen Ihnen schon einmal Rücktrittsgedanken

Sophie Scheder: Der Gedanke ans Aufhören war nach der dritten Verletzung schon mal da. Aber auch den schlug ich mir direkt aus dem Kopf… Mein Ziel waren und sind die ganze Zeit die WM in Stuttgart und Olympia in Tokio.

Wenn Sie noch einmal an Rio 2016 denken: Was waren dort – neben Ihrer Bronzenen – die nachhaltigsten Erlebnisse und Erinnerungen

Sophie Scheder: Definitiv die vielen Eindrücke vom Olympischen Dorf, die Erlebnisse mit unserem Team, die Wettkämpfe an sich bis hin zu meiner Bronzemedaille. All das verschafft mir selbst jetzt noch Gänsehaut. Aber vor allem das Gefühl auf dem Treppchen zu stehen und meinen Eltern zuzuwinken, die sich genau gegenüber von mir auf der Tribüne platziert haben, um den Erfolg gemeinsam mit mir genießen zu können, war für mich einer der emotionalsten Momente in Rio.

Und Ihr Leben neben dem Turnsport?

Sophie Scheder: Als Leistungssportler hat man wenig Freizeit. Die freien Momente verbringe ich gerne mit Freunden und meiner Familie.

Vielen Dank und eine erfolgreiche Heim-WM

[box type=“bio“] Turnsportliches aus MV – Rostockerinnen bei der Weltgymnaestrada 2019 dabei

Zwölf Turnerinnen und drei Trainerinnen der SG FIKO Rostock nahmen vom 7. bis 13. Juli 2019 in Dornbirn (Österreich) an der Weltgymnaestrada, den seit 1953 alle vier Jahre stattfindenden Weltturnspielen des internationalen Turnverbandes, teil. Insgesamt 18.000 Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus 65 Ländern präsentierten sich in dieser breitensportlichen Veranstaltung.

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